
Wie Felix Baumgartner wirklich starb: Ursache des Unfalls, Video seines letzten Fluges und die Reaktion seiner Frau
Der Tod von Felix Baumgartner hat die Welt erschüttert. Der österreichische Extremsportler, der 2012 mit seinem legendären Sprung aus der Stratosphäre Geschichte schrieb, ist bei einem Paragliding-Unfall ums Leben gekommen. Was zunächst wie ein tragischer Unfall während eines Trainingsfluges aussah, hat sich nach Abschluss der Untersuchungen als technisches Versagen herausgestellt.
Nach Angaben der Ermittler war Baumgartner am frühen Abend bei stabilen Wetterbedingungen mit seinem motorisierten Gleitschirm in den Schweizer Alpen unterwegs. Zeugen berichteten, dass der 56-Jährige kurz vor dem Absturz noch eine scharfe Linkskurve flog – eine seiner typischen Flugfiguren, die er als „reverse spiral“ bezeichnete. Wenige Sekunden später geriet der Schirm ins Trudeln. Nach dem Aufprall konnte der alarmierte Rettungshubschrauber nur noch seinen Tod feststellen.

Der österreichische Fallschirmspringer Felix Baumgartner trifft sich mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon am 23. Oktober 2012 im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York City. | Quelle: Getty Images
Laut dem abschließenden Bericht der Schweizer Unfalluntersuchungsbehörde, über den BILD berichtete, war nicht Baumgartners Fehler die Ursache, sondern ein mechanisches Problem an der Paragleiter-Aufhängung. Ein Riss an einer Halteschlaufe führte dazu, dass sich der rechte Flügel des Schirms plötzlich einklappte. Der Sportler hatte keine Chance, den Schirm wieder zu stabilisieren. Experten gehen davon aus, dass der Unfall innerhalb von Sekunden unausweichlich war.
Ein Sprecher der Ermittler erklärte, die Ausrüstung sei zwar vor dem Flug geprüft worden, der Materialfehler habe sich aber nicht erkennen lassen. Der Hersteller des Schirms kündigte an, die betroffene Baureihe zu überprüfen. Freunde und Kollegen aus der Szene reagierten mit Entsetzen.
Auf Red Bull, Baumgartners langjährigem Sponsor und Partner seines Stratosphären-Projekts, erschien wenige Stunden nach Bekanntwerden des Unglücks ein Nachruf. „Felix hat immer die Grenzen des Möglichen verschoben“, heißt es dort. „Er war furchtlos, leidenschaftlich und hat Millionen Menschen gezeigt, dass Mut keine Höhen kennt.“ Red Bull nannte ihn „einen Pionier, der bis zuletzt seinem Himmel treu blieb“.
Kurz nach dem Absturz begann im Netz die Suche nach dem letzten Video des Fluges. Auf X (ehemals Twitter) teilte die Journalistin Miha Schwartzenberg einen kurzen Clip, der Baumgartner kurz vor dem fatalen Manöver zeigt. Darin ist zu sehen, wie der Sportler lächelnd in die Kamera winkt, während die Kamera auf seinem Helm das Panorama der Alpen einfängt. Sekunden später bricht die Aufnahme ab. Der Clip wurde millionenfach aufgerufen und von Fans als „herzzerreißend“ bezeichnet.
Wenige Stunden später meldete sich seine Lebensgefährtin, die Pilotin und Sportlerin Michaela Eberle, auf Instagram zu Wort. In einem emotionalen Beitrag teilte sie ein gemeinsames Foto und schrieb:
„Mir fehlen jetzt die Worte. Aber ich bin dankbar für deine Worte … Felix, du wurdest so sehr geliebt … Wir waren LIEBE …“
Der Beitrag ging um die Welt, wurde in internationalen Medien zitiert und zehntausendfach kommentiert. Unter den Beileidsbekundungen fanden sich auch Worte von Prominenten und Sportgrößen, die Baumgartner über Jahrzehnte begleitet hatten.
In Österreich reagierte die Politik betroffen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen nannte ihn „eine Ikone des Mutes und der Entschlossenheit“. Auch Österreichs Bundesheer, bei dem Baumgartner seine Flugkarriere begann, veröffentlichte eine Trauermeldung.
Während die technischen Untersuchungen inzwischen abgeschlossen sind, bleibt die Anteilnahme riesig. In Internetforen diskutieren Fans und Paragliding-Enthusiasten bis heute über die letzten Sekunden seines Fluges. Viele fragen, ob Baumgartner überhaupt eine Chance gehabt hätte, den Schirm zu stabilisieren. Die BILD zitierte einen Ermittler mit den Worten: „Selbst ein Pilot seiner Erfahrung hätte diesen Defekt nicht überleben können.“
In seinem letzten Interview, wenige Wochen vor dem Unfall, hatte Baumgartner noch gesagt, dass er „nur in der Luft wirklich frei“ sei. Diese Freiheit wurde ihm nun zum Verhängnis. Für viele bleibt er der Mann, der den Himmel herausforderte – und ihn am Ende zu nah berührte. Am Ort des Unglücks, oberhalb von Interlaken, legten Fans Blumen und kleine Papierflieger nieder.
Felix Baumgartner hinterlässt nicht nur eine beeindruckende sportliche Karriere, sondern auch ein Vermächtnis von Mut, Hingabe und Leidenschaft. Sein letzter Flug, gefilmt und geteilt von Millionen, erinnert die Welt an den Preis, den wahre Grenzgänger manchmal zahlen müssen.
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