
Tragödie in Lissabon tötet 15 Menschen: Deutsche Familie unter den Opfern - Details
In Lissabon kam es am 3. September zu einer Katastrophe: Der historische Elevador da Glória, eine der bekanntesten Standseilbahnen der Stadt, entgleiste und raste ungebremst gegen ein Wohnhaus. Mindestens 15 Menschen verloren ihr Leben, zahlreiche weitere wurden verletzt.
Unter den Opfern befindet sich auch eine deutsche Familie – der Vater starb, die Mutter wurde schwer verletzt, und ein dreijähriger Sohn überlebte dank der Rettung durch einen Polizisten. Die Nachricht erschütterte die Welt und versetzte die Öffentlichkeit in tiefe Trauer.
Am Abend des 3. September entgleiste der ikonische Ascensor da Glória, der die Strecke zwischen Restauradores und Bairro Alto verbindet. In der Hauptverkehrszeit verlor das Fahrzeug offenbar die Kontrolle, prallte gegen ein Haus und kippte um. Videoaufnahmen zeigten das Wrack auf der Seite liegend – eingedrückt und kaum wiederzuerkennen.
Nach offiziellen Angaben kamen mindestens 15 Menschen ums Leben, unter ihnen Touristen aus mehreren Ländern. Mindestens 18 Personen wurden verletzt, fünf davon schwer. Die portugiesische Regierung rief für den Folgetag einen nationalen Trauertag aus, Lissabon ließ die Flaggen auf Halbmast wehen.

Die Trümmer der Standseilbahn Gloria am Tag nach dem Unfall, bei dem am 4. September 2025 in Lissabon 15 Menschen ums Leben kamen. Mindestens 15 Menschen wurden getötet und weitere 18 verletzt, als eine berühmte Standseilbahn in Lissabon am 3. September 2025 entgleiste | Quelle: Getty Images
Die Ursache scheint ein gerissenes Zugseil gewesen zu sein. Zeug*innen berichteten, die Bahn sei mit hoher Geschwindigkeit die steile Strecke hinuntergerast, bevor sie ungebremst gegen ein Gebäude krachte. Rettungskräfte und Anwohner reagierten sofort: Mehr als 60 Einsatzkräfte mit 22 Fahrzeugen waren im Einsatz, um Verletzte zu bergen und Tote zu identifizieren.
Unter den Betroffenen war auch eine deutsche Familie. Der Vater kam bei dem Unglück ums Leben, die Mutter wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Ihr dreijähriger Sohn konnte aus den Trümmern gerettet werden – eine Szene, die in Portugal große Anteilnahme hervorrief.

Polizisten gehen am Tag nach dem Unfall, bei dem 15 Menschen ums Leben kamen, auf das Dach der zerstörten Gloria-Standseilbahn in Lissabon, am 4. September 2025. | Quelle: Getty Images
Ein Bericht von CNN Portugal beschreibt den Rettungseinsatz im Detail: Ein Beamter der Kriminalpolizei, 45 Jahre alt und seit seinem 20. Lebensjahr im Dienst, war einer der ersten vor Ort. Er entdeckte den kleinen Jungen im Schutt und konnte ihn lebend bergen. Der Vater war nicht mehr zu retten, die Mutter liegt schwer verletzt auf der Intensivstation. Der Junge hält sich seither ununterbrochen an den Polizisten, für ihn die einzige Vertrauensperson inmitten der Katastrophe.
„Das Kind wird von einem Kinderarzt betreut und muss nun seine erste Nacht ohne seinen Vater verbringen, während die Zukunft seiner Mutter ungewiss bleibt“, berichtete CNN Portugal. Der Polizist selbst erhält psychologische Unterstützung, nachdem er die dramatische Rettung erlebt hat. Für viele Portugiesen ist er nun ein Symbol der Menschlichkeit in einer furchtbaren Tragödie.

Die portugiesische Zivilschutzdirektorin Margarida Castro Martins spricht einen Tag nach dem Unfall der Standseilbahn Gloria, bei dem am 4. September 2025 in Lissabon 15 Menschen ums Leben kamen, mit den Medien | Quelle: Getty Images
Die Geschichte hat weltweit Aufmerksamkeit erregt. In den sozialen Netzwerken äußern sich viele Menschen erschüttert: „Furchtbar die Tragödie, sind schon selber mit der Bahn gefahren“, schrieb ein Nutzer. Ein anderer kommentierte: „Ein schrecklicher Unfall.“ Weitere Stimmen lauteten: „Einfach traurig“ oder „Zur falschen Zeit am falschen Ort.“
Solche Reaktionen verdeutlichen, wie stark die Menschen betroffen sind – nicht nur in Portugal, sondern international. Viele Reisende haben selbst Erinnerungen an die historische Bahn und fühlen sich nun mit den Opfern verbunden.

Polizeiermittler (links) neben Mitarbeitern des Lissabonner Verkehrsunternehmens La Carris mit den Trümmern der Gloria-Standseilbahn im Hintergrund einen Tag nach dem Unfall, bei dem am 4. September 2025 in Lissabon 15 Menschen ums Leben kamen | Quelle: Getty Images
Die Behörden leiteten umgehend Ermittlungen ein. Die Betriebsgesellschaft Carris erklärte, man halte sich an alle Wartungsprotokolle, doch die genaue Ursache müsse erst geklärt werden. Der Elevador da Glória war seit 1885 in Betrieb und galt als eines der Wahrzeichen Lissabons, jedes Jahr nutzten ihn Millionen Touristen.
Portugal trauert, und zugleich steht das Land vor der Frage, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte. Klar ist: Für die Opfer, ihre Angehörigen und insbesondere die überlebende deutsche Familie wird nichts mehr so sein wie zuvor. Und für Lissabon bleibt die Erinnerung an den mutigen Polizisten, der in den Trümmern ein Kind rettete – und selbst Teil einer Geschichte wurde, die ein ganzes Land bewegt.
gogirok.com unterstützt und fördert keine Formen von Gewalt, Selbstbeschädigung oder anderes gewalttätiges Verhalten. Wir machen unsere LeserInnen darauf aufmerksam, damit sich potentielle Opfer professionelle Beratung suchen und damit niemand zu Schaden kommt. gogirok.com setzt sich gegen Gewalt, Selbstbeschädigung und gewalttätiges Verhalten ein, gogirok.com plädiert deshalb für eine gesunde Diskussion über einzelne Fälle von Gewalt, Missbrauch, oder sexuelles Fehlverhalten, Tiermissbrauch usw. zum Wohl der Opfer. Wir ermutigen in diesem Sinne alle LeserInnen, jegliche kriminelle Vorfälle, die wider diesen Kodex stehen, zu melden.