
Hochhausbrand fordert mehr als 65 Menschenleben: Fotos und Videos vom Ort des Vorfalls
Die Millionenmetropole Hongkong steht unter Schock. Ein massiver Hochhausbrand hat innerhalb kürzester Zeit über 65 Menschen das Leben gekostet, während fast 300 Bewohner weiterhin vermisst werden.
In einer dicht besiedelten Wohnanlage, in der mehr als 4600 Menschen leben, kämpften Feuerwehrkräfte stundenlang gegen Wände aus Flammen – und viele Familien bangen nun um Angehörige, von denen jedes Lebenszeichen fehlt.
Ein Feuer, das sich rasend schnell ausbreitete
Der Brand brach am Mittwoch im Wohnkomplex Wang Fuk Court im nördlichen Stadtteil Tai Po aus. Warum, ist bisher ungeklärt. Doch die besondere Bauweise mit weitläufigen Gerüsten aus Bambus ließ das Feuer in Windeseile auf mehrere Hochhäuser des Komplexes überspringen. Erst am Donnerstagnachmittag meldete die Feuerwehr, dass vier Gebäude gelöscht seien und drei weitere unter Kontrolle stünden. Die Szenen, die sich in dieser Nacht und am folgenden Tag abspielten, sind kaum vorstellbar.
Bewohner rannten panisch ins Freie, manche suchten verzweifelt nach ihren Liebsten. Hunderte Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht, während andere sich vor Ort versammelten, um zu helfen oder Neuigkeiten zu erhaschen.
Angehörige kämpfen um jedes Lebenszeichen
Besonders erschütternd ist der Bericht eines Großvaters, der vor einer Notunterkunft nach seiner sechs Monate alten Enkelin und deren Großmutter suchte. Von Klinik zu Klinik war er geeilt – ohne Erfolg. Die „South China Morning Post“ zitiert ihn mit den Worten, er hoffe, dass sie vielleicht irgendwo in Sicherheit seien. Schließlich brach er in Tränen aus; die Sorge, das Baby könnte seit vielen Stunden nichts gegessen haben, belastete ihn sichtbar.
Auch andere Familien erlebten Momente purer Hilflosigkeit. Eine Frau berichtete, dass ihre Tochter und deren Vater „immer noch nicht herausgekommen“ seien. Gleichzeitig gingen bei den Rettungskräften weiterhin Anrufe von Menschen ein, die in ihren Wohnungen eingeschlossen waren. Helfer berichteten, dass viele Bereiche wegen dichter Rauchschichten und starker Hitze kaum erreichbar seien.
Feuerwehrleute zwischen Mut und Ohnmacht
Für die Einsatzkräfte war das Feuer ein Kampf am Limit. Einige von ihnen stehen seit Stunden im Ausnahmezustand – körperlich wie emotional. In sozialen Medien sorgte der WhatsApp-Verlauf eines Feuerwehrmanns für Fassungslosigkeit, den seine Frau veröffentlichte. Darin beschreibt er den Brand als ein „riesiges Feuer, so heiß und so heftig brennend“.Als seine Frau ihn bat, vorsichtig zu sein, antwortete er: „Ich habe keine andere Wahl, als hineinzugehen“ – eine Nachricht, die zeigt, unter welchen Bedingungen die Rettungskräfte arbeiten mussten.
Ein Feuerwehrmann, Ho Wai-ho, überlebte den Einsatz nicht. Seine Freundin meldete sich später öffentlich zu Wort und schrieb: „Ich wünschte, ich könnte deine Hand wieder halten“, ein letzter Gruß an ihren „Superhelden“.
Chaos, Mut und Hilfsbereitschaft
Viele Bewohner berichteten der Nachrichtenagentur AFP, dass sie keinen Feueralarm hörten. Stattdessen mussten sie ihre Nachbarn manuell warnen, durch Klingeln und Klopfen an den Türen. Währenddessen entstand vor den brennenden Gebäuden eine spontane Hilfsaktion: Freiwillige verteilten Getränke, Snacks und Obst. Auch Kleidung und Bettwäsche wurden gesammelt, um den Menschen in Notunterkünften beizustehen.
Die Feuerwehr konnte am Donnerstagmorgen mehrere überlebende Haustiere retten – kleine Lichtblicke inmitten der Katastrophe.

Nach dem Großbrand in der Wohnsiedlung Wang Fuk Court im Hongkonger Stadtteil Tai Po, der am 27. November 2025 auf mehrere Wohnblöcke übergriff, verteilen die Menschen die Dinge des täglichen Bedarfs. | Quelle: Getty Images
Ermittlungen und drängende Fragen
Der Brand ereignete sich in einer Wohnanlage aus den 1980er-Jahren, die aktuell umfassend renoviert wird. Drei Mitarbeiter einer Baufirma wurden bereits festgenommen, berichtet „Welt“. Die Behörden haben eine großangelegte Prüfung aller größeren Baustellen in Hongkong angeordnet.
Während die Untersuchungen laufen, bleibt die Lage vor Ort angespannt. Familien warten auf Antworten, Einsatzkräfte arbeiten unermüdlich und die Stadt versucht, das Ausmaß der Tragödie zu begreifen. Die Bilder und Geschichten aus Tai Po werden noch lange nachhallen.
gogirok.com unterstützt und fördert keine Formen von Gewalt, Selbstbeschädigung oder anderes gewalttätiges Verhalten. Wir machen unsere LeserInnen darauf aufmerksam, damit sich potentielle Opfer professionelle Beratung suchen und damit niemand zu Schaden kommt. gogirok.com setzt sich gegen Gewalt, Selbstbeschädigung und gewalttätiges Verhalten ein, gogirok.com plädiert deshalb für eine gesunde Diskussion über einzelne Fälle von Gewalt, Missbrauch, oder sexuelles Fehlverhalten, Tiermissbrauch usw. zum Wohl der Opfer. Wir ermutigen in diesem Sinne alle LeserInnen, jegliche kriminelle Vorfälle, die wider diesen Kodex stehen, zu melden.
Die Informationen in diesem Artikel stellen keinen Ersatz für professionellen ärztlichen Rat, eine Diagnose oder eine Behandlung dar. Alle Inhalte, inklusive Text und Bildern, die in gogirok.com enthalten sind oder durch gogirok.com zugänglich sind, dienen lediglich der allgemeinen Information. gogirok.com übernimmt keinerlei Verantwortung für jegliche Handlungen, die als Resultat des Lesens dieses Artikels unternommen werden. Bevor Sie sich irgendeiner Behandlung unterziehen, konsultieren Sie ihren medizinischen Leistungsanbieter.
