
Aktuelles zum Fall Fabian: Polizei findet Spuren, die auf schreckliche Rückschlüsse hindeuten
Klein Upahl (Mecklenburg-Vorpommern) – Der tragische Fall des achtjährigen Fabian aus Güstrow berührt Menschen in ganz Deutschland. Der Junge, der am vergangenen Freitag spurlos verschwand, wurde vier Tage später leblos in einem Feld nahe Klein Upahl gefunden. Nun sorgen neue Entdeckungen am Fundort für Rätselraten – Brandspuren lassen viele Fragen offen.

Nutzerkommentar zu dem schrecklichen Fund | Quelle: Facebook/Bild
Spurensuche zwischen Asche und Erde
Bis Mittwochabend suchten zahlreiche Polizeikräfte das Gebiet rund um einen kleinen Tümpel ab. Mit Suchstäben und Drohnen untersuchten sie den Boden, um selbst feinste Hinweise nicht zu übersehen. „Wir möchten sichergehen, dass keine Hinweise übersehen werden“, sagte eine Polizeisprecherin.

17. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Klein Upahl: Feuerwehrfahrzeuge stehen neben der Stelle, an der der achtjährige Fabian aus Güstrow in einem kleinen Teich bei Klein Upahl gefunden wurde, während die Feuerwehr das Wasser abpumpt und die Spurensicherung der Polizei im Einsatz ist. | Quelle: Getty Images
Am folgenden Tag wirkt der Ort still – fast friedlich. Doch der Boden erzählt eine andere Geschichte: Schwarze Erde, verkohltes Gras und feiner Ruß zeugen von Hitze und Feuer. Hier, wo nur Stunden zuvor die Ermittler Spuren sicherten, scheint die Natur selbst stumm über das Geschehen zu wachen.
Nach Informationen aus Ermittlerkreisen waren Feuerwehr und Brandexperten noch am Dienstag vor Ort. Ob der Brand jedoch in direktem Zusammenhang mit Fabians Tod steht, ist bisher unklar. Staatsanwalt Harald Nowack erklärt: „Dazu kann ich aus ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft geben.“
Gewissheit nach DNA-Analyse
Die Obduktion des Kindes brachte traurige Gewissheit: Fabian wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Die Staatsanwaltschaft Rostock teilte mit, dass Spuren am Körper des Jungen „den Schluss zulassen, dass der Junge Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist“.
Erst eine DNA-Analyse bestätigte schließlich zweifelsfrei die Identität. Die Familie hatte aus verständlichen Gründen darauf verzichtet, den Jungen selbst zu identifizieren – ein Schritt, der ihre tiefe Erschütterung und Verzweiflung nur erahnen lässt.
Eine Suche, die ganz Güstrow bewegte
Seit Freitagabend hatten Polizei, Feuerwehr und zahlreiche freiwillige Helfer unermüdlich nach Fabian gesucht. Mit Spürhunden, Drohnen und Booten durchkämmten sie Wälder, Felder und Gewässer. Kurzzeitig führte eine Spur in einen Wald bei Zehna, dann verlor sie sich.
Am Montag schlugen Leichenspürhunde am Inselsee an – doch dort blieb die Suche vergeblich. Erst am Dienstag dann die entsetzliche Nachricht: Eine Spaziergängerin hatte in einem abgelegenen Feld bei Klein Upahl, rund 15 Kilometer von Fabians Zuhause entfernt, eine Leiche entdeckt. Ihr Hund hatte sie auf die Stelle aufmerksam gemacht. Wenig später stand fest – es ist Fabian.

14. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Vor Beginn einer Trauerfeier stellen die Teilnehmer Kerzen und Erinnerungsstücke vor der Marienkirche auf, nachdem in einem Wald in der Nähe von Güstrow die Leiche eines Kindes gefunden wurde. | Quelle: Getty Images
Noch viele offene Fragen
Was passierte in den Stunden nach seinem Verschwinden? Warum die Brandspuren? Und wer ist verantwortlich für den Tod des Kindes? Noch sind viele Fragen offen. Die Ermittler arbeiten weiter mit Hochdruck an der Aufklärung des Falls.
In Güstrow und weit darüber hinaus herrscht tiefe Trauer – aber auch Hoffnung, dass die Wahrheit bald ans Licht kommt. Für Fabian.
Wir berichteten bereits über den grausamen Fall:
Güstrow – Es ist die Nachricht, vor der ganz Mecklenburg-Vorpommern gezittert hat. Nun steht fest: Der kleine Fabian L. (†8) aus Güstrow ist gewaltsam ums Leben gekommen. Nach der Obduktion bestätigte die Staatsanwaltschaft Rostock, dass der Junge Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.

16. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Klein Upahl: Ein Wasserloch in einem Feld in der Nähe von Klein Upahl, wo die Polizei am Vortag intensiv nach Beweisen gesucht hatte. | Quelle: Getty Images
Hoffnung wich furchtbarer Gewissheit
Seit Freitag vergangener Woche war Fabian spurlos verschwunden. Seine Mutter hatte ihn am Abend als vermisst gemeldet, nachdem er nicht wie verabredet nach Hause gekommen war. Was folgte, war eine der größten Suchaktionen der vergangenen Jahre in der Region: Polizei, Feuerwehr, Hunderte freiwillige Helferinnen und Helfer suchten tagelang nach dem Jungen.
Mit Hunden, Drohnen und Plakaten wurde jedes mögliche Gebiet rund um Güstrow durchkämmt. Eine Spur führte kurzzeitig in einen Wald bei Zehna, doch dort verlor sich Fabians Fährte erneut. Am Montag dann ein Hoffnungsschimmer – und zugleich ein Vorbote des Schreckens: Mehrere Leichenspürhunde schlugen am Ufer des Inselsees an. Taucher suchten das Gewässer stundenlang ab, fanden aber nichts.

16. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Klein Upahl: Die Bushaltestelle in Klein Upahl. | Quelle: Getty Images
Ein schrecklicher Fund
Am Dienstagvormittag entdeckte schließlich eine Spaziergängerin in einem abgelegenen Feld bei Klein Upahl, rund 15 Kilometer von Fabians Zuhause entfernt, eine Kinderleiche. Sofort alarmierte sie die Polizei. Noch am selben Tag sperrten die Ermittler das Areal großflächig ab und begannen mit der Spurensicherung.
Die traurige Gewissheit kam nur wenig später: Nach ersten Erkenntnissen handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den vermissten Achtjährigen. Am Mittwoch sollten Angehörige den Jungen eigentlich identifizieren, doch sie sahen sich dazu nicht imstande. Die Angehörigen sollen laut Staatsanwaltschaftssprecher Harald Nowak aus nachvollziehbaren Gründen abgelehnt haben, die Identifikation selber durchzuführen. Nun soll ein DNA-Test endgültige Klarheit bringen – das Ergebnis wird für Freitag erwartet.
Am Leichnam sollen Spuren festgestellt worden sein, die den Schluss zulassen, dass der Junge Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist, heißt es nun von Seiten der Behörden. Weitere Details zu den genauen Verletzungen oder den Umständen des Todes wollen die Ermittler derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlichen.

15. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Vor der Marienkirche stehen Grablichter, Blumen und Kuscheltiere zum Gedenken an den vermissten achtjährigen Fabian. | Quelle: Getty Images
Wurde Fabian hier zum letzten Mal gesehen?
In den Medien kam immer wieder die Bushaltestelle an der Eisenbahnstraße auf. Hier, zwischen einem kleinen Dönerimbiss und einem Laubhaufen auf dem Gehweg, könnte Fabian (†8) zuletzt gesehen worden sein – an jenem Freitag, an dem er spurlos verschwand.
Imbissbetreiber Ahmet Bilbaj (55) erinnert sich gut an diesen Nachmittag. Ein Junge, den er für Fabian halte, habe vor seinem Laden im Herbstlaub gespielt, erzählt er. „Bei der Uhrzeit bin ich mir nicht mehr ganz sicher. Es war aber auf jeden Fall noch hell“, sagt Bilbaj.
Er sei nach draußen gegangen und habe den Jungen freundlich ermahnt, weil er das Laub mit den Füßen auf dem Gehweg verteilt habe. Auf der Bank an der Haltestelle habe eine Frau mit zwei kleinen Mädchen gesessen. „Ich dachte, das wäre seine Mutter. Ich habe ihm gesagt, er soll zu seiner Mama gehen“, berichtet der Mann. Erst später habe er gemerkt, dass der Junge offenbar nicht zu der Frau gehörte.

14. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Klein Upahl: Ein Polizeifahrzeug passiert die Absperrung auf dem Weg zu der Stelle, an der die Leiche eines Kindes gefunden wurde. | Quelle: Getty Images
Wenige Minuten danach fuhr ein blauer Bus vor. Als Bilbaj wieder hinausschaute, war der Junge verschwunden.
Die Spur verliert sich an der Bushaltestelle
Die Dönerbude liegt nur zehn Gehminuten von Fabians Zuhause entfernt – und nur wenige Minuten vom zentralen Omnibusbahnhof Güstrow. Genau bis dorthin hatten die Spürhunde der Polizei Fabians Spur verfolgen können. Danach verlor sie sich – direkt in der Nähe der Eisenbahnstraße.
Ob der Junge tatsächlich hier in einen Bus gestiegen ist, ist bislang unklar. Doch die Möglichkeit liegt nahe. Eine der Linien, die an dieser Haltestelle hält, fährt in nur 15 Minuten nach Zehna. Dort lebt Fabians Vater.
Tatsächlich prüfte die Polizei früh, ob Fabian mit dem Bus unterwegs gewesen sein könnte. Laut Medienberichten schlug sogar ein Rettungshund an einer Haltestelle in der Nähe des väterlichen Wohnortes an.

14. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Bei der Suche nach dem vermissten achtjährigen Fabian wird das Ufergebiet des Inselsees mit Schlauchbooten, Tauchern und Rettungskräften in Watstiefeln abgesucht. | Quelle: Getty Images
Polizei ermittelt unter Hochdruck
Seit dem grausamen Fund arbeitet ein großes Team von Ermittlern rund um die Uhr an der Aufklärung. Spürhunde waren erneut im Einsatz, das Gelände wurde bis ins kleinste Detail untersucht. Noch gibt es keinen Tatverdächtigen, doch die Beamten prüfen alle Spuren.
Die Nachricht von Fabians Tod hat Güstrow tief erschüttert. Viele Menschen legten Kerzen und Stofftiere vor der Kirche nieder – Zeichen stiller Trauer und Mitgefühl mit der Familie.
Während die Ermittlungen weiterlaufen, bleibt eine ganze Stadt in Sorge und Hoffnung vereint: dass der Täter gefunden wird und Fabian Gerechtigkeit erfährt.
gogirok.com unterstützt und fördert keine Formen von Gewalt, Selbstbeschädigung oder anderes gewalttätiges Verhalten. Wir machen unsere LeserInnen darauf aufmerksam, damit sich potentielle Opfer professionelle Beratung suchen und damit niemand zu Schaden kommt. gogirok.com setzt sich gegen Gewalt, Selbstbeschädigung und gewalttätiges Verhalten ein, gogirok.com plädiert deshalb für eine gesunde Diskussion über einzelne Fälle von Gewalt, Missbrauch, oder sexuelles Fehlverhalten, Tiermissbrauch usw. zum Wohl der Opfer. Wir ermutigen in diesem Sinne alle LeserInnen, jegliche kriminelle Vorfälle, die wider diesen Kodex stehen, zu melden.
