
Die Polizei findet mit Ahmet Bilbaj (55) den Mann, der Fabian anscheinend zuletzt gesehen hat – was hatte er mitzuteilen?
Im traurigen Fall des wohl ermordeten Fabian (8) meldeten Ermittler sich Tage nach dem Verschwinden bei Imbiss-Betreiber Ahmet Bilbaj (55), der an einer Bushaltestelle in Güstrow einen Jungen angesprochen hatte. Seine Schilderungen könnten die letzten bekannten Beobachtungen vor dem Tod des Achtjährigen abbilden.

Menschen haben im Gedenken an Fabian Blumen, Kerzen und Plüschtiere niedergelegt. | Quelle: Getty Images
Bilbaj berichtet, er habe am Freitag, dem Tag des Verschwindens, am späten Nachmittag einen Jungen an der Bushaltestelle „Eisenbahnstraße“ gesehen, in deren unmittelbarer Nähe er einen Imbiss betreibt: „Bei der Uhrzeit bin ich mir nicht mehr ganz sicher. Es war aber auf jeden Fall noch hell.“
Der Junge habe mit den Füßen Laub auf dem Bürgersteig verteilt. Bilbaj sei daraufhin aus dem Laden gegangen und habe den Jungen gebeten, das zu unterlassen. Auf einer Bank habe eine Frau mit zwei Mädchen gesessen; „Ich dachte, das wäre seine Mutter. Ich habe ihm gesagt, er soll zu seiner Mama gehen“, so Bilbaj.

Ein Banner, das im Gedenken an Fabian in Güstrow aufgehängt wurde | Quelle: Getty Images
Erst später habe er erkannt, dass der Junge nicht zu dieser Familie gehörte, und etwa zehn Minuten danach sei ein blauer Bus gekommen und der Junge wäre danach weg gewesen. Als die Polizei nach Fabian suchte, meldete sie sich telefonisch bei Bilbaj; auf den Fotos habe er den Jungen sofort wiedererkannt und daraufhin seine Beobachtungen geschildert.
An der Haltestelle „Eisenbahnstraße“ hält unter anderem die Buslinie 260, mit der man in rund 15 Minuten nach Zehna kommt. In einem Ortsteil von Zehna wohnt Fabians Vater, weshalb nicht ausgeschlossen ist, dass der Junge allein dorthin wollte. Zudem soll bei der Suche an einer Haltestelle nahe dem Wohnort des Vaters ein Rettungshund angeschlagen haben.

Einsatzkräfte durchkämmen die Umgebung des Fundorts einen Tag nach dem Fund des Leichnams. | Quelle: Getty Images
Die Suche nach Fabian begann am Freitagabend gegen 20:30 Uhr und erfolgte zu Lande, aus der Luft und im Wasser. Eine Spur führte kurz in einen Wald bei Zehna und verlor sich; am Montag schlugen Leichenspürhunde am Inselsee an und Taucher suchten dort am Dienstagvormittag - jedoch vergeblich. Den entscheidenden Hinweis lieferte schließlich eine Spaziergängerin, deren Hund einen leblosen Körper entdeckte, woraufhin die Behörden den sehr wahrscheinlichen Fund von Fabians sterblichen Überresten bekanntgaben.
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