
„Wieso muss ein Kind so einem Verbrechen zum Opfer fallen?“: Die Menschen in Güstrow sind schockiert über die Details von Fabians Tod
Die Stadt Güstrow steht unter Schock. Die Nachricht vom gewaltsamen Tod des achtjährigen Fabian hat tiefe Betroffenheit und Entsetzen ausgelöst. Nach tagelanger Suche wurde der Junge, der seit dem 10. Oktober als vermisst galt, tot aufgefunden.
Der Tod des Kindes erschüttert Güstrow. Seit Tagen liegt ein Schatten über der Stadt, in der fast jeder Fabian kannte oder zumindest von seinem Verschwinden gehört hatte. In der Kirche kamen Hunderte Menschen zusammen: Freunde, Mitschüler, Lehrer und Fußballkameraden des ETSV Güstrow. Viele brachen während der Trauerfeier in Tränen aus.

14. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Vor Beginn einer Trauerfeier stellen Teilnehmer Kerzen und Erinnerungsstücke vor der Marienkirche auf, nachdem in einem Wald bei Güstrow die Leiche eines Kindes gefunden wurde. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei der heute Morgen gefundenen Leiche höchstwahrscheinlich um den achtjährigen Fabian aus Güstrow | Quelle: Getty Images
„Fabian, du warst einer von uns, du wirst uns fehlen.“ Mit diesen Worten nahm Güstrows Bürgermeister Sascha Zimmermann (FDP) in der Marienkirche Abschied von dem achtjährigen Jungen, der auf grausame Weise ums Leben kam. Während die Polizei am Fundort der Leiche bei Klein Upahl weiter Spuren sichert, herrscht in der Stadt tiefe Trauer und Fassungslosigkeit.
Pastor Jens-Peter Schulz sprach von der „schrecklichen Gewissheit, dass Fabian nicht mehr zurückkommen wird“. Für die Hinterbliebenen wurde eine Kollekte gesammelt. Bürgermeister Zimmermann fand bewegende Worte, die die Stimmung vieler Menschen ausdrücken:
„Wer macht so etwas, wieso passiert so etwas? Wieso muss ein Kind so einem Verbrechen zum Opfer fallen?“
Während in der Kirche Kerzen brennen, arbeiten die Ermittler weiter intensiv an der Aufklärung. Das Handy des getöteten Jungen könnte dabei eine entscheidende Rolle spielen. „Die Auswertung des Handys des Jungen läuft“, sagte Polizeisprecher Florian Müller aus Rostock gegenüber BILD. Ziel ist es herauszufinden, mit wem Fabian vor seinem Tod Kontakt hatte und ob sich daraus Spuren zum Täter ergeben.

14. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Vor Beginn einer Trauerfeier stellen Teilnehmer Kerzen und Erinnerungsstücke vor der Marienkirche auf, nachdem die Leiche eines Kindes in einem Wald bei Güstrow gefunden wurde | Quelle: Getty Images
Müller erklärte weiter, dass alle verfügbaren Kräfte in Mecklenburg-Vorpommern in die Ermittlungen eingebunden seien: „Alle Spuren im Umfeld werden gesichert. Aktuell laufen noch die Fährtenhundarbeit und parallel die Befragung der Angehörigen sowie die Arbeit der Rechtsmedizin.“ Der Fundort der Leiche ist weiträumig abgesperrt. Die Polizei betont, dass die „starke Witterung“ die Spurensicherung erschwert. Deshalb soll die Arbeit vor Ort schnell abgeschlossen werden.
Gefunden wurde Fabian von einer Spaziergängerin. Sie entdeckte den leblosen Körper am Dienstagvormittag am Waldrand bei Klein Upahl, etwa zehn Kilometer vom Inselsee entfernt – jenem Ort, an dem die Suchhunde noch am Montag angeschlagen hatten. Taucher suchten dort vergeblich im Wasser. Nun steht fest: Fabian war bereits Opfer eines Gewaltverbrechens. „Es ist von einem Gewaltverbrechen auszugehen“, bestätigte ein Polizeisprecher gegenüber BILD.

14. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Zahlreiche Menschen versammeln sich in der Marienkirche zu einer Trauerfeier, nachdem die Leiche eines Kindes in einem Wald bei Güstrow gefunden wurde | Quelle: Getty Images
Die Eltern wurden inzwischen über den Tod ihres Kindes informiert. Die Mutter wird laut der gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei „durch speziell geschultes medizinisches Personal“ betreut. Der Vater lehnte eine seelsorgerische Unterstützung ab. Beide stehen unter enormem Schock.
Seit Freitagabend, dem 10. Oktober gegen 20:30 Uhr, galt Fabian als vermisst. Die Polizei suchte tagelang mit großem Aufwand nach ihm: Suchhunde, Drohnen, Plakate und Taucher kamen zum Einsatz. Eine Spur führte kurzzeitig in einen Wald bei Zehna, doch dort verlor sie sich. Auch am Inselsee blieb die Suche erfolglos – bis schließlich der entsetzliche Fund im Waldstück bei Klein Upahl gemacht wurde, etwa 15 Kilometer von Fabians Zuhause entfernt.

14. Oktober 2025, Mecklenburg Vorpommern, Güstrow: Jens-Peter Schulz, Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Güstrow, steht vor dem Beginn eines Trauergottesdienstes in der Marienkirche, nachdem die Leiche eines Kindes in einem Wald bei Güstrow gefunden wurde. | Quelle: Getty Images
In Güstrow herrscht tiefe Betroffenheit. Überall in der Stadt werden Blumen, Kerzen und Kuscheltiere niedergelegt. Menschen kommen zusammen, um gemeinsam zu trauern. Auch die Schule des Jungen hat auf den Verlust reagiert. Lehrkräfte und Schulpsychologen bieten den Mitschülern Unterstützung an. Bürgermeister Zimmermann sprach den Eltern und Freunden des Jungen sein tiefes Mitgefühl aus und versprach, alles zu tun, um die Aufklärung zu unterstützen.

14. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Vor Beginn einer Trauerfeier stellen die Teilnehmer Kerzen und Erinnerungsstücke vor der Marienkirche auf, nachdem in einem Wald bei Güstrow die Leiche eines Kindes gefunden wurde. | Quelle: Getty Images
Der Fund des Kindes hat in ganz Mecklenburg-Vorpommern eine Welle der Trauer ausgelöst. In den sozialen Netzwerken schreiben Menschen aus dem ganzen Land Beileidsbekundungen und Solidaritätsnachrichten. Viele teilen Fotos von brennenden Kerzen – als Zeichen dafür, dass Fabian nicht vergessen wird.
Die Ermittlungen dauern an. Polizei und Staatsanwaltschaft bitten weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung. Noch immer ist unklar, wer Fabian das angetan hat – und warum. Doch in Güstrow bleibt die Hoffnung, dass die Wahrheit bald ans Licht kommt und die Stadt eines Tages Frieden finden kann.
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