
„Die Hoffnung ist da“: Polizei erhält Hinweis, wohin der 8-jährige Fabian unterwegs sein könnte
Seit Freitag fehlt von dem achtjährigen Fabian aus Güstrow jede Spur. Der Junge hatte das Haus seiner Mutter mit Erlaubnis verlassen – doch er kam nie wieder zurück. Seither läuft ein Großeinsatz, der Menschen in ganz Mecklenburg-Vorpommern bewegt. Die Mutter des Jungen veröffentlichte ein bewegendes Video (weiter unten).
Mehr als 100 Einsatzkräfte sind beteiligt: Polizei, Feuerwehr, Hundestaffeln und sogar Studierende der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege unterstützen die Suche. Hubschrauber und Drohnen überfliegen das Gebiet rund um Güstrow, während Spürhunde Waldstücke und Gewässer absuchen. Besonders intensiv wird in der Nähe von Zehna gesucht – dort hatte ein Hund eine Fährte aufgenommen, die sich jedoch im Wald verlor.
Fabian ist etwa 1,44 Meter groß, hat blonde Haare und blaue Augen. Als er verschwand, trug er vermutlich eine Jogginghose, einen Pullover und dunkle Turnschuhe mit hellblauer Rückseite. Die Polizei bittet eindringlich darum, keine privaten Suchaktionen im Wald zu starten, um mögliche Spuren nicht zu zerstören.
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Die Nächte sind kühl, die Temperaturen sanken zuletzt auf sieben Grad. Sollte sich Fabian tatsächlich im Freien aufhalten, wäre das für ein Kind seines Alters eine ernste Belastung. Dennoch betont die Polizei, man hoffe weiter auf ein gutes Ende. „Die Hoffnung ist da“, sagte ein Sprecher. Ähnliche Fälle hätten gezeigt, dass man die Suche niemals zu früh aufgeben dürfe. Hinweise auf ein Verbrechen gebe es bislang nicht – ausschließen wolle man aber nichts. „Das wäre ja fahrlässig.“
Weil Fabian sein Handy zu Hause ließ, konnten die Ermittler das Gerät nicht orten. Auch der Mobilfunkanbieter konnte keine hilfreichen Informationen liefern. Die Kriminalpolizei befragt derzeit Lehrkräfte, Freunde und Nachbarn, um mögliche Anhaltspunkte zu finden.
Gewässer, Wälder, leerstehende Häuser
Am Montagmorgen wurden die Suchmaßnahmen erneut ausgeweitet. Boote durchsuchen umliegende Seen und Flüsse, während zusätzliche Hundestaffeln und Einsatzkräfte nach Güstrow verlegt wurden. Auch leerstehende Gebäude werden kontrolliert. „Wir drehen jeden Stein um“, erklärte eine Polizeisprecherin.
Bisher gibt es keine heiße Spur. Besonders tragisch: Spürhunde führten die Ermittler zunächst zum Busbahnhof in Güstrow, dann zu einer Haltestelle bei Zehna – doch dort verlor sich die Fährte. Das Szenario, dass Fabian sich verirrt haben könnte, bereitet den Helfern große Sorge.
Eine Mutter in Angst
Während Einsatzkräfte unermüdlich suchen, wendet sich Fabians Mutter mit bewegenden Worten an die Öffentlichkeit. In einem kurzen Video bittet sie ihren Sohn, nach Hause zu kommen. Ihr Appell berührt viele Menschen, die in den sozialen Netzwerken Anteil nehmen und ihre Hilfe anbieten.
Die Polizei hat inzwischen ein Hinweistelefon eingerichtet. Wer etwas weiß, kann sich unter 0800 5977268 melden. Jeder Hinweis könnte entscheidend sein.
Noch gibt es Hoffnung – und solange sie besteht, sucht Güstrow weiter. Denn irgendwo da draußen, so glauben viele, wartet Fabian darauf, gefunden zu werden.
