
„Mein Freund Victor hat mich gerettet“: Der 10-jährige Weston erzählt von den Schrecken, die er beim Amoklauf an einer Schule in Minneapolis erlebt hat – ein herzzerreißendes Video
Minneapolis wurde am 27. August 2025 von einer Gewalttat erschüttert, die die USA in Schock und Trauer versetzt. Während der Morgenmesse an der Annunciation Catholic School eröffnete ein Bewaffneter das Feuer auf Kinder, Eltern und Großeltern.
Zwei Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren starben, 17 weitere Menschen wurden verletzt – darunter 14 Kinder sowie drei Senioren im Alter zwischen 82 und 86 Jahren. Sieben der Verletzten befanden sich zeitweise in kritischem Zustand.

Menschen legen Spielzeug und Blumen an einer Gedenkstätte nieder, nachdem bei einer Schießerei in der Annunciation Catholic School in Minneapolis mindestens zwei Menschen getötet und 17 weitere verletzt wurden, Minnesota, Vereinigte Staaten, 27. August 2025. | Quelle: Getty Images
Der Täter, 23-jährige Robin Westman, war mit einem Gewehr, einer Schrotflinte und einer Pistole bewaffnet. Nach Angaben der Ermittler feuerte Westman von außen durch die bunten Kirchenfenster in die Reihen der Schüler. Wenige Minuten später wurde die Angreiferin tot auf dem Parkplatz der Kirche aufgefunden – die Polizei geht von Suizid aus.
Westman, die sich als trans Frau identifizierte und früher den Namen Robert trug, hatte die Waffen legal erworben. Laut FBI gab es zuvor keine Vorstrafen. Ermittler prüfen ein Manifest und mehrere Online-Videos, die unmittelbar vor der Tat hochgeladen wurden.
Auf den Waffen fanden die Behörden Parolen wie „Kill Donald Trump“ und antisemitische Symbole. In den Unterlagen Westmans tauchten Anspielungen an frühere Amoktäter wie Adam Lanza auf, den Schützen von Newtown 2012.
Laut Ermittlern gab es außerdem Hinweise, dass Westman plante, Türen mit Holzplanken zu verbarrikadieren, um Fluchtwege zu versperren. Das FBI bewertet den Angriff als domestischen Terroranschlag und Hassverbrechen gegen Katholiken.

Ein Schüler gibt eine Stellungnahme zu den Schießereien an Schulen in Minnesota ab | Quelle: https://www.youtube.com/@CBSEveningNews
Inmitten des Chaos veröffentlichte ein Schüler ein Video, das den Horror aus Kindersicht schildert. Weston Halsne (10), Fünftklässler der Schule, berichtete mit zitternder Stimme:
„Ich saß zwei Plätze entfernt vom Buntglasfenster … Mein Freund Victor hat mich gerettet – er hat sich auf mich gelegt, aber er wurde getroffen.“
Victor, ein gleichaltriger Schüler, wurde verletzt, aber überlebte. Westons Worte verbreiteten sich rasant in den sozialen Netzwerken und bewegten Millionen Menschen weltweit. Viele Nutzer sprachen von einem „herzzerreißenden Zeugnis“ und lobten den Mut der Kinder.

Ein Schüler gibt eine Stellungnahme zu den Schießereien an Schulen in Minnesota ab | Quelle: https://www.youtube.com/@CBSEveningNews
Weston beschrieb weiter, wie die Schüler sich unter den Kirchenbänken duckten. Schließlich wurden sie in die Sporthalle gebracht, deren Türen verschlossen wurden, um weiteren Angriffen zu entgehen. Erst dort fühlten sich viele in Sicherheit.
Die Annunciation Catholic School liegt im Süden von Minneapolis und ist eng mit der lokalen Gemeinde verbunden. Viele der Opfer kannten sich, einige Familien waren seit Generationen Teil der Pfarrei. Die Tat geschah während einer Messe, während Menschen beteten, und die Polizei betonte die besondere Grausamkeit des Angriffs.

Eine Notiz ist zwischen einem Blumenstrauß zu sehen, während Menschen nach dem Amoklauf an der Annunciation Catholic School in Minneapolis, bei dem mindestens zwei Menschen starben und 17 weitere verletzt wurden, am 27. August 2025 in Minnesota, USA, Spielzeug und Blumen an einer Gedenkstätte niederlegen. | Quelle: Getty Images
Das Weiße Haus ordnete nationale Trauerbeflaggung an. Präsident Joe Biden sprach den Familien sein Beileid aus und versprach volle Unterstützung durch das FBI. In Minneapolis fand noch am Abend eine Mahnwache mit über 600 Menschen statt – Schüler, Eltern, Politiker und Geistliche hielten Kerzen und beteten für die Opfer.
Der Vorfall war die zweite Massenschießerei in Minnesota innerhalb von 48 Stunden. Bereits am 26. August hatte es an der Cristo Rey Jesuit High School in Minneapolis eine Schießerei gegeben, bei der ein Schüler getötet und sechs weitere verletzt wurden. Die doppelte Tragödie verschärfte die Debatte über Waffengesetze, Sicherheitskonzepte an Schulen und den Schutz religiöser Einrichtungen.

Ein allgemeiner Blick auf die Annunciation School nach der Schießerei, als sich Menschen im Lynhurst Park versammeln, wo eine Kerzenlicht-Mahnwache für die Opfer der Schießerei an der Annunciation Catholic School in Minneapolis abgehalten wurde, bei der mindestens zwei Menschen starben und 17 weitere verletzt wurden, in Minnesota, Vereinigte Staaten, am 27. August 2025. | Quelle: Getty Images
Bürgermeister Jacob Frey erklärte, die Tat sei ein gezielter Angriff auf Glauben und Gemeinschaft gewesen. Der Polizeichef sprach von „unsäglichem Leid, das mitten in eine Messe getragen wurde“. Das FBI unterstrich, dass Hasskriminalität gegen religiöse Einrichtungen in den USA deutlich zugenommen habe.
Gleichzeitig wurde der Fall politisch instrumentalisiert: Rechte Gruppen griffen Westmans Trans-Identität auf, während Kirchenvertreter davor warnten, Hass gegen Minderheiten zu schüren. Das FBI mahnte zur Besonnenheit: Das FBI bewertete den Angriff als Hassverbrechen, betonte jedoch zugleich, dass daraus keine pauschale Schuldzuweisung an eine ganze Gruppe erfolgen dürfe.
Neben den beiden getöteten Kindern kämpften mehrere weitere Verletzte um ihr Leben. Ärzte des Hennepin County Medical Centers berichteten von Kopfverletzungen und Schusswunden an Brust und Bauch. Sanitäter berichteten über die chaotische Situation und die vielen Verletzten.
Westons einfacher Satz – „Mein Freund Victor hat mich gerettet“ – ist mehr als eine Kinderaussage. Er wurde zum Symbol für den Mut, den selbst Kinder inmitten von Schrecken zeigen können.
Während Minneapolis trauert, erinnert die Geschichte daran, dass Zivilcourage und Freundschaft selbst in den dunkelsten Momenten bestehen. Die Stadt versucht, die Wunden zu heilen – durch Gedenken, Solidarität und die Forderung, dass solche Massaker nicht zur Normalität werden dürfen.
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