
Leiche eines Kindes in Güstrow gefunden – Ermittler veröffentlichen DNA-Ergebnisse
Klein Upahl (Mecklenburg-Vorpommern) – Der Fall um den achtjährigen Fabian aus Güstrow bewegt weiter das ganze Land. Vergangenen Freitag verschwand der Junge spurlos, vier Tage später entdeckte eine Spaziergängerin seine Leiche – in einem Feld nahe Klein Upahl.
Nun werfen neue Details Fragen auf: Am Fundort des Kindes wurden Brandspuren entdeckt.

16. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Klein Upahl: Ein Wasserloch in einem Feld in der Nähe von Klein Upahl, wo die Polizei am Vortag intensiv nach Beweisen gesucht hatte. | Quelle: Getty Images
Spurensuche im Rapsfeld
Bis Mittwochabend waren zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei vor Ort, um das Gelände rund um einen kleinen Tümpel abzusuchen. Mit Suchstäben durchkämmten sie den Boden, eine Drohne flog über das Gebiet, um selbst kleinste Spuren zu erfassen. „Wir möchten sichergehen, dass keine Hinweise übersehen werden“, erklärte eine Polizeisprecherin.
Am Tag danach ist das Feld wieder still. Doch der Fundort zeigt Spuren des Geschehens: Das Gras am Ufer ist verkohlt, der Boden schwarz verfärbt, feiner Ruß liegt in der Erde. Dort, wo die Beamten noch am Vortag nach Hinweisen suchten, erinnert nun der Brandgeruch an die dramatischen Ereignisse.
Nach Informationen aus Ermittlerkreisen waren Feuerwehr und Brandexperten direkt nach der Bergung der Leiche vor Ort. Ob der Brand in Verbindung mit Fabians Tod steht, ist allerdings noch unklar. Staatsanwalt Harald Nowack erklärt: „Dazu kann ich aus ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft geben.“

17. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Klein Upahl: An der Stelle, an der der achtjährige Fabian aus Güstrow tot in einem kleinen Teich bei Klein Upahl gefunden wurde, pumpt die Feuerwehr das Wasser ab, während ein Polizist mit einem Detektor im Einsatz ist. | Quelle: Getty Images
Gewaltverbrechen bestätigt
Die Obduktion des kleinen Fabian ist inzwischen abgeschlossen. Die Ergebnisse deuten auf ein Gewaltverbrechen hin – das bestätigte die Staatsanwaltschaft Rostock. Am Leichnam seien Spuren festgestellt worden, „die den Schluss zulassen, dass der Junge Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist“. Weitere Einzelheiten behalten die Ermittler vorerst für sich, um den laufenden Untersuchungen nicht zu schaden.
Auch die DNA-Ergebnisse brachten nun eindeutig traurige Gewissheit: bei der Leiche handelt es sich definitiv um den vermissten 8-Jährigen. Eine DNA-Analyse war notwendig gewesen, da die Angehörigen des Jungen sich geweigert hatten, die Leiche zu identifizieren.

17. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Klein Upahl: Feuerwehrfahrzeuge stehen neben der Stelle, an der der achtjährige Fabian aus Güstrow in einem kleinen Teich bei Klein Upahl gefunden wurde, während die Feuerwehr das Wasser abpumpt und die Spurensicherung der Polizei im Einsatz ist. | Quelle: Getty Images
Tagelange Suche endete tragisch
Seit dem Abend seines Verschwindens am Freitag suchten Polizei, Feuerwehr und Freiwillige mit Hunden, Drohnen und Booten nach dem Achtjährigen. Eine erste Spur führte in einen Wald bei Zehna, dann verlor sie sich. Am Montag schlugen Leichenspürhunde am Inselsee an – doch auch dort blieb die Suche erfolglos.
Erst der Hinweis einer Spaziergängerin brachte traurige Gewissheit: Ihr Hund hatte in einem abgelegenen Feld bei Klein Upahl etwas entdeckt, das sich wenig später als Fabians Leiche herausstellte – rund 15 Kilometer von seinem Zuhause entfernt.
Viele Fragen, noch keine Antworten
Die Ermittlungen dauern an. Unklar ist, was in den Stunden nach Fabians Verschwinden geschah und welche Rolle die Brandspuren am Fundort spielen. Während die Staatsanwaltschaft weitere Ergebnisse der Obduktion prüft, hoffen Angehörige, Freunde und viele Menschen aus Güstrow auf baldige Klarheit – und auf Gerechtigkeit für den kleinen Jungen.

14. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Vor Beginn einer Trauerfeier stellen die Teilnehmer Kerzen und Erinnerungsstücke vor der Marienkirche auf, nachdem in einem Wald in der Nähe von Güstrow die Leiche eines Kindes gefunden wurde. | Quelle: Getty Images
Wir berichteten bereits über den Fall und auch von einem Mann, der den Jungen vielleicht als Letzter lebend gesehen haben könnte:
Wurde Fabian hier zum letzten Mal gesehen?
In den Medien kam immer wieder die Bushaltestelle an der Eisenbahnstraße auf. Hier, zwischen einem kleinen Dönerimbiss und einem Laubhaufen auf dem Gehweg, könnte Fabian (†8) zuletzt gesehen worden sein – an jenem Freitag, an dem er spurlos verschwand.
Imbissbetreiber Ahmet Bilbaj (55) erinnert sich gut an diesen Nachmittag. Ein Junge, den er für Fabian halte, habe vor seinem Laden im Herbstlaub gespielt, erzählt er. „Bei der Uhrzeit bin ich mir nicht mehr ganz sicher. Es war aber auf jeden Fall noch hell“, sagt Bilbaj.
Er sei nach draußen gegangen und habe den Jungen freundlich ermahnt, weil er das Laub mit den Füßen auf dem Gehweg verteilt habe. Auf der Bank an der Haltestelle habe eine Frau mit zwei kleinen Mädchen gesessen. „Ich dachte, das wäre seine Mutter. Ich habe ihm gesagt, er soll zu seiner Mama gehen“, berichtet der Mann. Erst später habe er gemerkt, dass der Junge offenbar nicht zu der Frau gehörte.

14. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Klein Upahl: Ein Polizeifahrzeug passiert die Absperrung auf dem Weg zu der Stelle, an der die Leiche eines Kindes gefunden wurde. | Quelle: Getty Images
Wenige Minuten danach fuhr ein blauer Bus vor. Als Bilbaj wieder hinausschaute, war der Junge verschwunden.
Die Spur verliert sich an der Bushaltestelle
Die Dönerbude liegt nur zehn Gehminuten von Fabians Zuhause entfernt – und nur wenige Minuten vom zentralen Omnibusbahnhof Güstrow. Genau bis dorthin hatten die Spürhunde der Polizei Fabians Spur verfolgen können. Danach verlor sie sich – direkt in der Nähe der Eisenbahnstraße.
Ob der Junge tatsächlich hier in einen Bus gestiegen ist, ist bislang unklar. Doch die Möglichkeit liegt nahe. Eine der Linien, die an dieser Haltestelle hält, fährt in nur 15 Minuten nach Zehna. Dort lebt Fabians Vater.
Tatsächlich prüfte die Polizei früh, ob Fabian mit dem Bus unterwegs gewesen sein könnte. Laut Medienberichten schlug sogar ein Rettungshund an einer Haltestelle in der Nähe des väterlichen Wohnortes an.

14. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Bei der Suche nach dem vermissten achtjährigen Fabian wird das Ufergebiet des Inselsees mit Schlauchbooten, Tauchern und Rettungskräften in Watstiefeln abgesucht. | Quelle: Getty Images
Polizei ermittelt unter Hochdruck
Seit dem grausamen Fund arbeitet ein großes Team von Ermittlern rund um die Uhr an der Aufklärung. Spürhunde waren erneut im Einsatz, das Gelände wurde bis ins kleinste Detail untersucht. Noch gibt es keinen Tatverdächtigen, doch die Beamten prüfen alle Spuren.
Die Nachricht von Fabians Tod hat Güstrow tief erschüttert. Viele Menschen legten Kerzen und Stofftiere vor der Kirche nieder – Zeichen stiller Trauer und Mitgefühl mit der Familie.
Während die Ermittlungen weiterlaufen, bleibt eine ganze Stadt in Sorge und Hoffnung vereint: dass der Täter gefunden wird und Fabian Gerechtigkeit erfährt.
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