
Maskierter ersticht in Bremen 30-jährige Frau vor den Augen ihres 12-jährigen Sohnes
Ein Messerangriff mitten am Sonntag hat den Bremer Stadtteil Kattenturm erschüttert. Vor einem Wohnhaus wurde eine 30-Jährige tödlich verletzt, ihr 12-jähriger Sohn erlitt leichte Verletzungen und musste ins Krankenhaus. Der maskierte Täter konnte fliehen, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Symbolbild | Quelle: Getty Images
Gegen 13 Uhr wurden Einsatzkräfte wegen einer verletzten Frau am Boden in die Agnes-Heineken-Straße gerufen. Vor Ort fanden Polizeibeamte die stark blutende 30-Jährige und leisteten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Erste Hilfe. Der Notarzt konnte nach seinem Eintreffen jedoch nur noch den Tod der Frau feststellen.
Nach derzeitigem Stand verließen Mutter und Sohn gerade das Wohnhaus, als ein vermummter Mann auf sie zuging und mit einem Messer attackierte. Der Täter entkam anschließend unerkannt. Einsatzkräfte sperrten die Umgebung, sammelten Spuren und stellten Beweisstücke sicher.
Bei der Toten handelt es sich um eine 30-jährige Bremerin. Ihr 12-jähriger Sohn wurde mit leichten Verletzungen in eine Klinik gebracht. Laut Behördenauskunft ist er auf dem Weg der Besserung. Polizei und Staatsanwaltschaft führen derweil Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts durch.
Im Fokus der Fahndung steht der frühere Partner der Getöteten; nach ihm wird bundesweit und auch im Ausland gesucht. Dafür liegt ein europäischer Haftbefehl vor. Zum Motiv machen die Behörden derzeit keine Angaben.

Die Menschen haben im Gedenken an das Opfer Blumen und Gegenstände am Tatort niedergelegt. | Quelle: Getty Images
Bestätigt ist, dass der Verdächtige und das Opfer ein gemeinsames Kind haben, dabei handelt es sich jedoch nicht um den Zwölfjährigen, der den Angriff miterleben musste. Weitere Details bleiben offen; die Ermittlungen laufen weiter, und die Polizei bittet Zeuginnen und Zeugen weiterhin um sachdienliche Hinweise.
Die erste Welle an Reaktionen im Netz spiegelt Fassungslosigkeit und Wut wider. Eine Nutzerin schreibt merkbar entsetzt: Alter...und dann noch mit nem Kind dabei wie Niederträchtig und Abgrundtief Böse 😭 [sic]. Andere Kommentare richten den Blick auf das allgemeine Sicherheitsgefühl in der Stadt. Unglaublich. Bremen befindet sich im ungebremsten Sinkflug.

Der Tatort | Quelle: Getty Images
Nicht selten bündeln schwere Gewalttaten im öffentlichen Raum diffuse Sorgen, wenn ein maskierter Täter nach einer solch blutigen Tat am helllichten Tag fliehen kann. Neben Empörung und Sorge ist auch viel Anteilnahme zu lesen:

Quelle: facebook.com/WESER.KURIER
Diese Worte bringen die von den Menschen empfundene Trauer und Solidarität für das Umfeld des Opfers und den betroffenen Jungen zum Ausdruck. Der allgemeine Tenor scheint zu sein: Mitgefühl mit den Angehörigen – aber auch enorme Fassungslosigkeit und eine hilflose Wut im Bauch darauf, dass eine solch grausame Tat überhaupt möglich ist.

Der Tatort | Quelle: Getty Images
Für die Ermittler stehen nun erst einmal drei Punkte im Vordergrund: die Suche nach dem flüchtigen Tatverdächtigen, die Auswertung der gesicherten Spuren und Beweismittel sowie die Aufnahme möglicher neuer Zeugenaussagen. Auch das persönliche Umfeld der Getöteten dürfte Gegenstand der Ermittlungen sein. Die bestätigte frühere Partnerschaft und das gemeinsame Kind mit dem Tatverdächtigen bilden einen zentralen Kontext; ein Motiv lässt sich jedoch noch nicht daraus ableiten.
Umso mehr sind die Beamten jetzt auf Beobachtungen von Zeugen während der Mittagszeit im Bereich der Agnes-Heineken-Straße angewiesen, etwa im Zusammenhang mit auffälligen oder maskierten Personen oder ungewöhnlichen Aktivitäten im Umfeld des Tatorts. Wer Hinweise oder sachdienliche Informationen hat, wird daher dazu aufgerufen, sich an die Polizei Bremen zu wenden.

Ein Spaziergänger passiert die Stelle, an der das Verbrechen geschah. | Quelle: Getty Images
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