Der Regisseur von „Harry und Sally“ und seine Frau wurden tot in ihrem Haus in Los Angeles aufgefunden

Rob Reiner und seine Ehefrau Michele Singer Reiner sind tot in ihrem Haus in Los Angeles gefunden worden. Nach Angaben der Los Angeles Fire Department (LAFD) rückten Einsatzkräfte am Sonntag, dem 14. Dezember, gegen 15:30 Uhr zu einem medizinischen Notruf aus und entdeckten vor Ort die Leichen eines 78-jährigen Mannes und einer 68-jährigen Frau.

Mehrere Quellen bestätigten gegenüber PEOPLE, dass es sich bei den Verstorbenen um Rob und Michele Singer Reiner handelt. PEOPLE berichtet zudem unter Berufung auf mehrere Quellen, die mit Familienmitgliedern gesprochen hätten, der Täter sei der gemeinsame Sohn Nick Reiner, während die Polizei diese Darstellung bislang nicht bestätigt habe.

Nach Angaben der Polizei ist Nick Reiner, 32, am Leben und wird befragt. Festnahmen seien bislang nicht erfolgt. Auch die New York Post schreibt unter Berufung auf Ermittlerkreise, der Sohn werde als „Person von Interesse“ betrachtet.

Die New York Post berichtet außerdem, dass die beiden am Sonntagnachmittag von ihrer Tochter Romy gefunden worden seien. Demnach sollen Ermittler von einem tödlichen Messerangriff ausgehen, wobei die Behörden laut Bericht zunächst keinen Tatverdächtigen festgenommen hätten.

In einem Statement der Familie gegenüber der New York Post heißt es: „Mit tiefer Trauer geben wir den tragischen Tod von Michele und Rob Reiner bekannt“ gefolgt von: „Wir sind untröstlich über diesen plötzlichen Verlust und bitten um Privatsphäre in dieser unglaublich schweren Zeit.“ Diese Aussagen sind in dem Bericht als Familienmitteilung wiedergegeben.

Laut New York Post war die Straße vor dem Haus abgesperrt, während Ermittler das Anwesen untersuchten. Dort habe LAPD Detective Chief Alan Hamilton bei einer Pressekonferenz erklärt, die Polizei sei weiterhin dabei, einen Durchsuchungsbeschluss zu erwirken, und es sei noch kein Verdächtiger festgenommen worden.

Rob Reiner war als Regisseur, Produzent und Schauspieler bekannt und prägte das amerikanische Kino der 1980er- und 1990er-Jahre mit. Zu seinen Arbeiten zählen laut PEOPLE unter anderem „This Is Spinal Tap“ (1984), „Stand by Me“ (1986), „The Princess Bride“ (1987), „When Harry Met Sally…“ (1989), „Misery“ (1990) und „A Few Good Men“ (1992).

Seine Bekanntheit begann jedoch bereits vor den großen Kinoerfolgen. Nach der Angaben der Medien sei Reiner zunächst durch die Rolle des Mike in der Norman-Lear-Sitcom „All in the Family“ berühmt geworden. Rob Reiner wurde demnach 1947 in der Bronx in New York geboren, sein Vater war der Komiker Carl Reiner und seine Mutter die Schauspielerin und Sängerin Estelle Lebost.

Auch zur Beziehung des Paares werden in den vorliegenden Informationen feste Daten genannt. Medien berichten, Rob und Michele hätten sich kennengelernt, als er „When Harry Met Sally…“ inszenierte, und 1989 geheiratet, bevor sie drei Kinder bekamen. Reiner war zuvor bereits verheiratet gewesen. Laut PEOPLE war seine frühere Ehefrau Penny Marshall, die 2018 im Alter von 75 Jahren an Komplikationen durch Diabetes starb.

Im Zentrum der aktuellen Ermittlungen steht nach beiden Berichten der Sohn Nick Reiner. PEOPLE schreibt, Nick habe früher öffentlich über seinen langen Kampf mit Drogenabhängigkeit und Phasen der Obdachlosigkeit gesprochen. Konkret verweist PEOPLE auf ein Interview aus dem Jahr 2016. Darin habe Nick erzählt, seine Sucht habe in frühen Teenagerjahren begonnen, und er sei ab etwa 15 Jahren wiederholt in Entzugseinrichtungen gewesen, während sich die Situation mit der Zeit verschlimmert habe.

In dem Zusammenhang wird ein wörtliches Zitat wiedergegeben, das auch die New York Post aufgreift. In deutscher Übersetzung lautet es: „Ich war in Maine obdachlos. Ich war in New Jersey obdachlos. Ich war in Texas obdachlos. Ich habe Nächte auf der Straße verbracht. Ich habe Wochen auf der Straße verbracht. Es war nicht schön,“ sagte er demnach 2016 im Gespräch mit PEOPLE.

PEOPLE berichtet außerdem, Nick habe erklärt, diese chaotische Zeit sei später zur Grundlage für den semi-autobiografischen Film „Being Charlie“ geworden, den er mitverfasst habe. Auch dazu gibt PEOPLE ein Zitat wieder: „Nun bin ich schon sehr lange zu Hause und habe mich wieder daran gewöhnt, in L.A. zu sein und mit meiner Familie zusammen zu sein“, sagte Nick damals.

Während PEOPLE von „mehrere Quellen“ spricht, die den Sohn als Täter benennen, betont der Bericht zugleich, dass die Polizei dies noch nicht bestätigt habe. Die New York Post formuliert ebenfalls vorsichtig und schreibt, Ermittler betrachteten Nick Reiner als Person von Interesse.

Damit bleibt die Lage nach den vorliegenden Informationen vor allem von zwei Punkten geprägt: dem Fund der beiden Toten am 14. Dezember in ihrem Haus in Los Angeles und der laufenden Befragung des Sohnes. Weitere Schritte, insbesondere eine Festnahme oder eine offizielle Bestätigung der Täterschaft, werden in den Textauszügen ausdrücklich nicht als erfolgt dargestellt.