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Polizei | Quell: https://x.com/wire_tr
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Aktuelles zur Familientragödie in Hamburg: Was wurde gefunden, das wahrscheinlich zur tödlichen Vergiftung zweier deutscher Kinder geführt hat?

Natalia Shubina
17. Nov. 2025 - 12:45

Die Tragödie um eine Hamburger Familie, die während eines Urlaubs in Istanbul von einer schweren Vergiftung getroffen wurde, beschäftigt weiterhin die Behörden. Die Mutter und ihre beiden kleinen Kinder starben, während der Vater im Krankenhaus um sein Leben kämpft.

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Zunächst galt eine Lebensmittelvergiftung nach dem Verzehr von Muscheln an einem Streetfood-Stand als wahrscheinlichste Ursache, doch neue Erkenntnisse rücken nun auch das Hotel der Familie in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Sowohl die toxikologischen Untersuchungen als auch neue Vorfälle im selben Gebäude lassen offen, ob mehrere Faktoren zu dem dramatischen Verlauf geführt haben.

Am 11. November suchte die Familie wegen Übelkeit und Erbrechen ein Krankenhaus auf. Nach ihrer Behandlung kehrten alle vier in das Hotel im Istanbuler Stadtteil Fatih zurück, wo sich ihr Zustand rapide verschlechterte. Die beiden Kinder starben wenig später im Krankenhaus, die Mutter kurz darauf ebenfalls. Der Vater überlebte, wurde aber schwer krank und befindet sich weiterhin in intensivmedizinischer Behandlung.

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Während ihn einige Medien als intensivpflichtig beschreiben, berichtete eine weitere Quelle, dass er im Koma liege und künstlich beatmet werde. Die Todesursache der Mutter und der Kinder ist bislang nicht abschließend geklärt; medizinische Ergebnisse und Laboranalysen stehen noch aus.

Am Samstag kontrollierten Polizei, Gesundheitsdirektion sowie die Bezirksdirektion für Land- und Forstwirtschaft das Hotel. Dabei stellten sie fest, dass in einem Raum im Erdgeschoss Chemikalien versprüht worden waren. Gleichzeitig wurden zwei weitere Gäste des Hotels – ein Tourist aus Italien und ein Tourist aus Marokko – mit denselben Symptomen wie die verstorbene Familie in ein Krankenhaus gebracht. Beide gelten als nicht lebensbedrohlich erkrankt.

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Die Feststellung des Chemikalieneinsatzes führte dazu, dass die Behörden sämtliche Gegenstände aus dem Hotel für Laboruntersuchungen sicherstellten und zusätzlich Proben von Bettwäsche, Kissenbezügen, Decken und Trinkwasser entnahmen. Medienberichten zufolge könnte es sich bei einigen der sichergestellten Substanzen um Mittel handeln, die eigentlich aus dem landwirtschaftlichen Bereich stammen und somit in Innenräumen potenziell gefährlich sind.

Das Hotel wurde im Zuge der Maßnahmen vollständig evakuiert. Alle Gäste mussten das Gebäude verlassen und wurden laut örtlichen Medien in andere Unterkünfte gebracht. Die Evakuierung ist Teil der laufenden Ermittlungen, die klären sollen, ob die im Hotel entdeckten Chemikalien eine Rolle bei den Vergiftungsfällen gespielt haben oder ob die Ursache ausschließlich in verunreinigten Lebensmitteln liegt. Ein erster Autopsiebericht lieferte bisher nur wenige Hinweise. Bei den Kindern wurden Rötungen und lokale Blutungen in der Magenwand festgestellt, ohne dass äußere Auffälligkeiten erkennbar waren.

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Parallel dazu kam es zu mehreren Festnahmen. Festgenommen wurden zwei Personen, die das Desinfektionsmittel im Hotel aufgetragen haben sollen, sowie ein Verantwortlicher des Hotels. Zudem wurde ein Bäcker festgenommen, der in unmittelbarer Nähe der Unterkunft arbeitet. Bereits am Vortag waren vier Händler festgenommen worden, die Streetfood wie Muscheln, Süßigkeiten und Kokoreç verkauft hatten. Ihnen wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. Somit steigt die Anzahl der Festgenommenen je nach Quelle auf sieben bis acht Personen.

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Der Hotelbesitzer Orhan O. reagierte ebenfalls auf die Vorwürfe. Er erklärte öffentlich über X, dass das Hotel keine Küche habe und keine Lebensmittel anbiete und dass außer verschlossenen Wasserflaschen dort nichts verkauft werde. Außerdem betonte er, dass alle seine Hotels desinfiziert würden und dabei Insektensprays zur Anwendung kämen. Weitere Stellungnahmen kündigte er nicht an und erklärte, keine weiteren Interviews oder Bildmaterialien mehr zu veröffentlichen.

Die verstorbene Mutter Çiğdem B. und ihre beiden Kinder Kadir und Masal wurden am Samstag in ihrer Heimatregion Afyonkarahisar beigesetzt. Zahlreiche Angehörige und Einwohner des Bezirks Bolvadin nahmen Abschied von der Familie, die in Deutschland lebte und die Türkei regelmäßig besuchte.

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Die Familie hatte ihr Dachgeschoss dort erst im Sommer renoviert, mit der Absicht, künftig häufiger oder dauerhaft in die Heimat der Mutter zurückzukehren. Der Vater konnte an der Beerdigung nicht teilnehmen, da er weiterhin in einem Istanbuler Krankenhaus behandelt wird.

In den sozialen Netzwerken überwiegen Trauer, Wut und Unverständnis. Nutzer schreiben Sätze wie:

Traurig und unfassbar, dass so etwas überhaupt passieren kann. Egal wer schuld ist – Sicherheit darf niemals so leichtfertig gehandhabt werden. Hoffentlich wird alles schonungslos aufgeklärt.

Auch die Rahmenbedingungen des Hotels selbst werden hinterfragt: „Was ist das denn für ein Hotel, wenn nichts zum Essen gibt? Eine billige Absteige? Da ist echt was faul dran.“

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Bis zur Veröffentlichung der toxikologischen Laborergebnisse bleibt offen, ob eine kontaminierte Mahlzeit, eine toxische Substanz im Hotel oder eine Kombination beider Faktoren die Vergiftungen ausgelöst hat. Die Ermittlungen laufen in mehreren Richtungen weiter, und die türkischen Behörden arbeiten daran, die genaue Ursache des dramatischen Geschehens vollständig aufzuklären.

Wie vorher berichtet:

Der Türkei-Urlaub einer vierköpfigen deutschen Familie aus Hamburg endet in einer Tragödie. Zwei Kinder im Alter von drei und sechs Jahren sind in Istanbul mutmaßlich an einer schweren Lebensmittelvergiftung gestorben. Die Eltern liegen weiterhin auf der Intensivstation. Die Behörden in der Türkei sowie deutsche Stellen haben umfangreiche Ermittlungen eingeleitet.

Der Vorfall ereignete sich während einer Familienreise nach Istanbul, die Berichten zufolge am Sonntag begonnen hatte. Die Familie übernachtete in einem Hotel im historischen Stadtteil Fatih. Medien in Deutschland und der Türkei berichten übereinstimmend, dass sich alle vier Familienmitglieder kurz nach dem Verzehr von Speisen im Stadtgebiet plötzlich stark unwohl fühlten.

Panorama von Istanbul und dem Bosporus bei Sonnenuntergang | Quelle: Getty Images

Panorama von Istanbul und dem Bosporus bei Sonnenuntergang | Quelle: Getty Images

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Nach Angaben des türkischen Gesundheitsministeriums wurden die Kinder am Dienstag aufgrund von Erbrechen und Übelkeit in ein Krankenhaus eingeliefert. Zu diesem Zeitpunkt bestand bereits der Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung.

Die behandelnden Ärzte entließen die Familie zunächst wieder. Wenige Stunden später mussten Rettungskräfte jedoch erneut ausrücken: Mutter und Tochter wurden im Hotelzimmer reglos aufgefunden. Die ganze Familie kam ein zweites Mal in eine Klinik – für die beiden Kinder kam jede Hilfe zu spät.

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Die Todesfälle wurden vom Gesundheitsdirektor der Provinz Istanbul, Dr. Abdullah Emre Güner, offiziell bestätigt. Auf X erklärte er, man sei „zutiefst erschüttert“ über das Schicksal der Familie. Er führte weiter aus, dass beide Kinder trotz aller medizinischen Maßnahmen verstorben seien und dass Mutter und Vater weiterhin intensivmedizinisch betreut würden. Die Gesundheitsbehörde habe eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.

Nach Informationen mehrerer türkischer Medien hatte die Familie am Montag Muscheln und gefüllte Kartoffeln („Kumpir“) bei einem Straßenhändler im Stadtteil Ortaköy gegessen. Das berichten die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu sowie verschiedene Fernsehberichte. Auch FOCUS und RTL beziehen sich auf diese Angaben. Ob die Muscheln tatsächlich die Ursache der tödlichen Vergiftung waren, ist bislang nicht offiziell bestätigt.

Porträt einer Gruppe von Kindern, die am Strand laufen | Quelle: Getty Images

Porträt einer Gruppe von Kindern, die am Strand laufen | Quelle: Getty Images

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Mehrere Behörden verfolgen nun unterschiedliche Ermittlungsstränge. Der Justizminister der Türkei, Yilmaz Tunc, teilte mit, dass vier Verdächtige festgenommen wurden. Laut dem Staatssender TRT handelt es sich um Verkäufer verschiedener Street-Food-Produkte, darunter gefüllte Muscheln, Süßwaren und das traditionelle Gericht Kokoreç aus Kalbsdärmen.

Die Stadtverwaltung von Beşiktaş ließ außerdem ein Lokal schließen, das möglicherweise im Zusammenhang mit dem Vorfall steht. Die Schließung erfolgte „zum Schutz der öffentlichen Gesundheit“, wie die Zeitung Cumhuriyet berichtet.

Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte, dass es sich bei den Kindern um deutsche Staatsangehörige handelt. Das Generalkonsulat in Istanbul steht der betroffenen Familie zur Seite. Deutsche Medien wie der NDR berichten übereinstimmend, dass die Familie aus Hamburg stammt und sich auf einem Kurzurlaub in Istanbul befand.

Kleines Mädchen sitzt auf einem Krankenhausbett, neben ihr liegt ihr Teddybär, und sie schaut zum Fenster hinaus. | Quelle: Getty Images

Kleines Mädchen sitzt auf einem Krankenhausbett, neben ihr liegt ihr Teddybär, und sie schaut zum Fenster hinaus. | Quelle: Getty Images

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Noch ist unklar, warum die Familie nach dem ersten Krankenhausbesuch entlassen wurde und warum gerade die beiden Kinder so schwer betroffen waren. Die Ermittlungen sollen klären, welche Speisen genau verzehrt wurden, ob sie verunreinigt waren und ob möglicherweise mehrere Quellen infrage kommen. Türkische Gesundheitsbehörden prüfen zudem, ob weitere Personen nach dem Verzehr ähnlicher Produkte erkrankt sind – bislang wurde darüber aber nichts bekannt.

Die Tragödie sorgt international für Erschütterung und Mitgefühl. In Deutschland diskutieren Nutzer in den sozialen Netzwerken den Fall mit Bestürzung. Ein Nutzer kommentierte:

„Das ist wieder so schlimm, alles Gute den Eltern, mit den Kindern tut mir so leid.“

Ein anderer zeigte sich irritiert über den bisherigen Ermittlungsstand: „Eine etwas mysteriöse Geschichte. Mich verwundert es ein wenig, dass sich nicht noch weitere Menschen vergiftet haben.“

Muscheln | Quelle: Getty Images

Muscheln | Quelle: Getty Images

Während die Todesursache weiterhin offiziell untersucht wird, hoffen Angehörige und Freunde der Familie in Deutschland vor allem darauf, dass die Eltern die schwere Vergiftung überleben. Die türkischen Behörden betonen, man werde alle verfügbaren Mittel einsetzen, um die Hintergründe des Vorfalls vollständig aufzuklären.

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