
Das Verschwinden von Rebecca Reusch: Was ist über den einzigen Verdächtigen, Schwager Florian R., bekannt?
Es ist ein Fall, der ganz Deutschland bewegt – und eine Familie, die bis heute keine Antworten hat. Seit dem 18. Februar 2019 fehlt von der damals 15-jährigen Rebecca Reusch jede Spur. Nur eines scheint sicher: Ihr Verschwinden bleibt eines der rätselhaftesten Kriminalfälle der vergangenen Jahre.
Und immer wieder rückt ein Name in den Fokus der Ermittler: Florian R., Rebeccas Schwager. Weiter unten findest du Videos zu dem Fall, ebenso wie ein Foto des Verdächtigen.
Der Morgen, an dem alles begann
Rebecca verbrachte die Nacht vor ihrem Verschwinden bei ihrer ältesten Schwester und deren Ehemann Florian. Während die Schülerin auf der Couch im Wohnzimmer schlief, war ihr Schwager auf einer Betriebsfeier. Erst in den frühen Morgenstunden kehrte er nach Hause zurück.
Rebeccas Schwester musste früh zur Arbeit – sie verließ das Haus, während die 15-Jährige noch schlief. Als die Mutter später anrief, um Rebecca zu wecken, nahm niemand ab. Der Anruf wurde zunächst weggedrückt, kurz darauf meldete sich Florian R. zurück. Er sagte, Rebecca sei bereits gegangen. Doch in der Schule kam sie nie an – und auch nicht wieder nach Hause. Am Nachmittag meldete die Familie sie als vermisst.
Verdacht gegen den Schwager
Schnell geriet Florian R. ins Visier der Ermittler. Er war der letzte Mensch, der Rebecca gesehen hat. Zweimal wurde er festgenommen – doch beide Male wieder freigelassen. Eine Anklage gab es nie.
Die Ermittler gehen inzwischen davon aus, dass Rebecca das Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers nicht mehr lebend verließ. Florian R. bestreitet jede Schuld. Und auch Rebeccas Familie hat immer wieder betont, dass sie an seine Unschuld glaubt.
Neue Hoffnung durch alte Spuren
Im Herbst 2024 kam Bewegung in den Fall: Am 20. Oktober durchsuchte die Polizei das Haus der 72-jährigen Großmutter von Florian R. in Tauche (Brandenburg). Der offizielle Hintergrund ließ aufhorchen:
„Nach zwischenzeitlich erlangten Erkenntnissen liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass der mittlerweile 33 Jahre alte Beschuldigte am Morgen des 18. Februar 2019 seine damals 15 Jahre alte Schwägerin getötet und deren Leiche und ihr gehörende Gegenstände – zumindest vorübergehend – auf das Grundstück seiner Großeltern in Tauche verbracht haben könnte.“
Laut Angaben RTLs fiel bei der neuen Aktenanalyse auf, dass das Grundstück genau auf der Strecke liegt, die Florian R. an jenem Tag mit dem Auto befuhr. Obwohl er Zugang zum Grundstück hatte, wurde es all die Jahre nie untersucht.
Rätselhafte Fahrten und fehlende Gegenstände
An zwei Tagen, dem 18. und 19. Februar 2019, wurde das Auto der Familie R. auf der Autobahn zwischen Berlin und Polen registriert. Zugriff hatte zu dieser Zeit nur Florian. Eine schlüssige Erklärung für seine Fahrten hat er bis heute nicht gegeben, heißt es Medienberichten zufolge.
Bei der Durchsuchung seines Hauses bemerkten die Ermittler, dass der Gürtel von Rebeccas Bademantel fehlte – bis heute wurde er nicht gefunden. Rebeccas Mutter erklärte später, sie könne sich vorstellen, dass er entsorgt wurde, weil er dreckig geworden war, nachdem man ihn für das Ziehen und Schleppen eines Bobby-Cars verwendet habe. Doch das Rätsel bleibt.
Eine Ex-Freundin bricht ihr Schweigen
Zusätzliche Unruhe brachte eine Aussage aus seiner Vergangenheit. Eine ehemalige Partnerin berichtete im Podcast „Im Dunkeln – der Fall Rebecca Reusch“: Sie habe erlebt, dass R. sie geschlagen, eingesperrt und versucht habe, sie gegen ihren Willen zu fesseln. Beweise legte sie keine vor – sie sei damals nicht zur Polizei gegangen. Juristisch wurde Florian R. deshalb nie belangt.
Wird der Fall Rebecca Reusch jetzt endlich gelöst?
Nach Jahren des Schweigens sucht die Polizei nun erneut nach Spuren – nicht nur auf dem Grundstück der Großmutter, sondern auch auf benachbarten Flächen. Beamte befragen Anwohner und verteilen Flugblätter, um neue Hinweise zu finden.
Ob der inzwischen 33-Jährige wirklich etwas mit Rebeccas Verschwinden zu tun hat, müssen die kommenden Ermittlungen zeigen. Doch eines steht fest: Das Interesse an diesem Fall ist ungebrochen.
Für Rebeccas Familie bleibt die Hoffnung, dass das, was an jenem Februarmorgen geschah, endlich ans Licht kommt – und sie die Wahrheit erfahren, auf die sie seit sechs Jahren warten.
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Seit Februar 2019 bewegt das Verschwinden der damals 15-jährigen Rebecca Reusch die Öffentlichkeit. Die Schülerin aus Berlin-Britz verließ an jenem Montagmorgen das Haus ihrer Schwester – und kam nie wieder zurück. Trotz intensiver Fahndungen, bundesweiter Medienberichte und Tausender Hinweise blieb der Fall ungelöst.
Sie wurde weder lebend noch tot gefunden, und für ihre Familie begann ein jahrelanges Warten voller Hoffnung und Schmerz. Doch jetzt gibt es Neuigkeiten in den Ermittlungen.

Polizei | Quelle: Getty Images
Die Ermittlungen liefen in den vergangenen Jahren immer wieder an – und versandeten wieder. Verschiedene Suchaktionen im Raum Brandenburg, an Autobahnen und an mehreren Waldstücken blieben ohne Ergebnis. Immer wieder tauchten Hinweise auf, die Polizei überprüfte sie alle, doch der entscheidende Durchbruch blieb aus.
Nun – fast sieben Jahre nach Rebeccas Verschwinden – gibt es plötzlich neue Bewegung in dem mysteriösen Fall. Am Montagmorgen rückte die Berliner Mordkommission mit über 100 Einsatzkräften in die brandenburgische Gemeinde Lindenberg (Landkreis Oder-Spree) aus. Unterstützt von Spezialisten des Bundeskriminalamts begannen die Beamten, das Grundstück der Großmutter des Hauptverdächtigen Florian R. zu durchsuchen.
Wie Medien übereinstimmend berichten, setzten die Ermittler schweres Gerät ein: Bodenradar, Drohnen, Bagger und Leichenspürhunde kamen zum Einsatz. Aufnahmen zeigen, wie Beamte mit Spaten und Messgeräten im Garten arbeiten. Es ist das erste Mal, dass die Polizei dort nach möglichen Spuren sucht.
Laut Berliner Staatsanwaltschaft gibt es „Anhaltspunkte dafür, dass der Beschuldigte seine Schwägerin getötet und deren Leiche und Gegenstände vorübergehend auf dieses Grundstück verbracht haben könnte“.
Florian R., heute 33 Jahre alt, steht seit 2019 im Zentrum der Ermittlungen. Er ist der Ehemann von Rebeccas älterer Schwester und war der letzte, der die Jugendliche gesehen haben soll. Die Ermittler sind überzeugt, dass er Rebecca am Morgen ihres Verschwindens im Haus seiner Familie getötet hat. Dennoch reichten die bisherigen Indizien nie aus, um ihn anzuklagen – er wurde zwar zweimal festgenommen, aber jeweils wieder freigelassen.
Warum die Polizei erst jetzt an diesem Ort sucht, bleibt bislang unklar. Schon seit Jahren ist bekannt, dass der Schwager die Gegend um den Scharmützelsee gut kennt und seine Großmutter dort ein Haus besitzt. Der Aufwand der aktuellen Maßnahme deutet jedoch darauf hin, dass die Spur als ernst zu nehmen gilt. Polizeisprecher Florian Nath erklärte vor Ort: „Wir suchen hier aktuell keine lebende Person.“
Die Ermittler arbeiten sich Meter für Meter durch den Garten. Dabei handelt es sich nach Angaben der Behörden nicht um eine neue Spur, sondern um einen Hinweis, der im Rahmen der laufenden Ermittlungen neu bewertet wurde. Ziel sei es, Tatspuren oder Beweismaterial zu sichern. In den kommenden Tagen sollen weitere Suchmaßnahmen folgen.
Auch Jahre nach dem Verschwinden der Schülerin sind bei der Berliner Polizei rund 3200 Hinweise eingegangen. Viele davon kamen aus der Bevölkerung, einige von selbsternannten „Privatermittlern“. Polizei und Staatsanwaltschaft appellieren inzwischen erneut, von privaten Suchaktionen abzusehen, um die laufenden Arbeiten nicht zu behindern.
Der Fall Rebecca Reusch hat längst Symbolcharakter. Für viele steht er sinnbildlich für die Ohnmacht, wenn ein junger Mensch plötzlich verschwindet und Antworten ausbleiben. Freunde, Mitschüler und Unbekannte bekunden bis heute ihre Anteilnahme in sozialen Netzwerken – und hoffen, dass die Wahrheit irgendwann ans Licht kommt. Unter einem aktuellen Beitrag zum Fall schreibt ein Nutzer:
„Wenn das stimmt, dann hab ich keine Worte mehr. Diese Reaktion steht stellvertretend für viele, die kaum glauben können, dass selbst nach all den Jahren neue Wendungen möglich sind.“
Ein weiterer Kommentar lautet: „Hoffentlich wird es bald eine Antwort geben und der oder die Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen. Der Wunsch nach Gerechtigkeit und Aufklärung zieht sich durch Hunderte Beiträge, die unter den jüngsten Artikeln gepostet wurden.“
Auch ein anderer Nutzer drückte seine Hoffnung in einem kurzen, aber eindrücklichen Satz aus: „Kommt Zeit, kommt Rat. Irgendwann verplappert sich jeder mal." Viele glauben, dass irgendwann doch jemand redet – und dass die Wahrheit, so spät sie auch kommen mag, nicht mehr aufzuhalten ist.
Noch gibt es keine endgültige Gewissheit. Doch für Rebeccas Familie und all jene, die den Fall seit Jahren verfolgen, ist die aktuelle Durchsuchung ein Hoffnungsschimmer – dass vielleicht endlich das gefunden wird, was seit fast sieben Jahren gesucht wird: die Wahrheit.
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