
Explosionen und Schüsse in München – Polizei schließt eine Schule
Am frühen Mittwochmorgen erschütterten Explosionen und laute Knallgeräusche den Münchner Norden. Anwohner meldeten außerdem Schüsse, kurz darauf stand ein Einfamilienhaus in der Lerchenau in Flammen. Sofort rückten zahlreiche Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten an.
Der Einsatzort wurde weiträumig abgesperrt, da die Beamten zunächst von Sprengfallen ausgehen mussten. Spezialisten näherten sich dem Gebäude nur vorsichtig. Im Inneren fanden sie schließlich eine schwer verletzte Person, die wenig später verstarb.
Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei dem Toten um den mutmaßlichen Täter. Die Polizei erklärte, dass keine weitere Gefahr von ihm ausgehe. Ob jedoch noch andere Personen in das Geschehen verwickelt sind, blieb zunächst unklar.

Polizeibeamte arbeiten am Tatort | Quelle: Getty Images
Das betroffene Wohnhaus wurde vollständig von Flammen zerstört. Dichte Rauchschwaden legten sich über die Umgebung, und auch angrenzende Straßenzüge waren betroffen. Mehrere Nachbarn mussten ihre Häuser verlassen.
In einem Umkreis von 200 Metern ordneten die Behörden eine Evakuierung an. Bewohner wurden in eine nahegelegene Sammelstelle gebracht, wo sie betreut wurden. Auch der öffentliche Nahverkehr war zeitweise eingeschränkt, Busse und Bahnen umgeleitet.
Besondere Vorsicht galt auch den umliegenden Schulen. Die Toni-Pfülf-Mittelschule, nur wenige hundert Meter vom Einsatzort entfernt, wurde vorsorglich geschlossen. Schüler und Lehrer erhielten Anweisungen, dem Gebäude fernzubleiben, bis Entwarnung gegeben wird.
Die Polizei begründete diese Maßnahme mit der unklaren Gefahrenlage. Da von weiteren Sprengkörpern auszugehen war, sollte jegliches Risiko ausgeschlossen werden. Die Schließung führte am Morgen zu chaotischen Szenen, da Eltern ihre Kinder kurzfristig abholen mussten.
Parallel zu den Maßnahmen in der Lerchenau wurde auch das Münchner Oktoberfest betroffen. In einem Schreiben, das bei den Ermittlern einging, wurde eine Drohung gegen das Volksfest ausgesprochen. Aus Sicherheitsgründen blieb das Festgelände bis in den Nachmittag gesperrt.
Bürgermeister und Sicherheitsbehörden versicherten, dass die Sicherheit der Bevölkerung oberste Priorität habe. Hunderte Einsatzkräfte blieben vor Ort, um die Lage unter Kontrolle zu halten. Eine Krisensitzung mit Stadt und Polizei wurde kurzfristig einberufen.

01. Oktober 2025, Bayern, München: Polizisten mit Schutzwesten gehen einen Fußweg entlang (Screenshot aus einem Video). Ein Brand in einem Einfamilienhaus in München hat einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. | Quelle: © Getty Images
Gegen Mittag weitete sich der Einsatz aus. Spezialkräfte stürmten eine weitere Wohnung in Starnberg, die in Verbindung zu dem mutmaßlichen Täter stehen soll. Dort sicherten sie Beweismittel und überprüften mögliche Hintergründe.
Am Lerchenauer See wurde später eine weitere Leiche entdeckt. Nach Angaben der Ermittler handelt es sich dabei um den Mann, der im Zentrum der Geschehnisse stand. Hinweise auf eine weitere gefährliche Person bestätigten sich nicht.
Für Verunsicherung sorgte ein Bekennerschreiben, das im Internet auftauchte. Darin reklamierte eine linksradikale Gruppe die Verantwortung für die Tat. Experten äußerten jedoch Zweifel an der Echtheit und sprachen von einer möglichen Fälschung.

01. Oktober 2025, Bayern, München: Ein Polizist in Schutzweste steht an einem in Brand geratenen Auto. Ein Brand in einem Einfamilienhaus in München hat einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. | Quelle: Getty Images
Die Kriminalpolizei untersucht nun die genauen Abläufe des Einsatzes. Unklar ist, ob die Explosionen gezielt herbeigeführt wurden oder ob es sich um eine Verkettung unglücklicher Umstände handelte. Auch die Rolle von Waffen und Sprengsätzen steht im Mittelpunkt der Spurensicherung.
Anwohner berichteten, sie hätten noch nie eine derartige Situation in ihrem Viertel erlebt. Viele seien durch die Detonationen aus dem Schlaf gerissen worden. Die Angst vor weiteren Zwischenfällen bleibt, auch wenn die Behörden inzwischen von keiner akuten Gefahr mehr ausgehen.

Polizei und Rettungskräfte stehen am 1. Oktober 2025 vor dem Münchner Oktoberfestgelände, nachdem das Oktoberfest wegen einer Bombendrohung geschlossen wurde, während die Polizei einen tödlichen Vorfall an einem anderen Ort in München untersuchte, bei dem ein Haus mit Sprengstoff präpariert und in Brand gesetzt wurde. | Quelle: Getty Images
Die Schule soll so bald wie möglich wieder geöffnet werden. Zunächst müssen jedoch Spezialisten sicherstellen, dass von der Umgebung keine Bedrohung ausgeht. Eltern erhielten die Zusage, rechtzeitig über weitere Schritte informiert zu werden.
Das Geschehen wirft viele Fragen auf. Welche Motive den mutmaßlichen Täter antrieben und ob es einen politischen Hintergrund gibt, ist bislang unklar. Ermittler betonen, dass die Aufklärung Zeit in Anspruch nehmen wird.
Der Vorfall zeigt, wie schnell sich eine lokale Gefahr zu einem großangelegten Polizeieinsatz entwickeln kann. München erlebte Stunden der Unsicherheit, doch die schnelle Reaktion der Sicherheitskräfte verhinderte Schlimmeres. Die Bevölkerung wird gebeten, Ruhe zu bewahren und den Anweisungen der Behörden zu folgen.
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