
„Wo leben wir eigentlich in diesem Land?“: Willi Weber meldet sich nach dem Raubüberfall zu Wort
Der brutale Raubüberfall auf Willi Weber hat weit über Stuttgart hinaus für Bestürzung gesorgt. Zwei Tage nach der Tat meldete sich der 83-Jährige erstmals ausführlich zu Wort und schilderte die dramatischen Ereignisse in seiner Villa als gezielten und professionell vorbereiteten Angriff.
Weber, der frühere Manager von Formel-1-Legende Michael Schumacher, wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau und einer Haushälterin überfallen. Nach seiner Darstellung versetzten die Täter alle drei Anwesenden in Todesangst und hinterließen ein Gefühl völliger Hilflosigkeit.

Willi Weber bei seiner Ankunft zum Deutschen Sportpresseball (42. Sportpresseball) in der Alten Oper am 9. November 2024 in Frankfurt am Main, Deutschland | Quelle: Getty Images
Gegenüber BILD schilderte Weber den Überfall mit belegbarer Fassungslosigkeit. „Die wussten, was sie machen. Es ist alles weg! Auch meine Uhren. Ich muss über Wochen ausspioniert worden sein. Die kamen rein und wussten alles.“ Seine Worte machen deutlich, wie gezielt die Täter vorgingen.
Nach Webers Angaben drangen drei maskierte Täter in das Haus ein. Sie handelten offenbar nicht spontan, sondern mit genauer Kenntnis über die räumlichen Gegebenheiten und die Wertgegenstände im Gebäude.

Willi Weber kommt mit Heike Geissler zum Deutschen Sportpresseball (42. Sportpresseball) in der Alten Oper am 9. November 2024 in Frankfurt am Main, Deutschland | Quelle: Getty Images
Besonders schwer wiegt für den Unternehmer der Verlust seiner umfangreichen Uhrensammlung. Willi Weber war bekannt dafür, hochwertige Luxusuhren nicht nur zu besitzen, sondern sie auch öffentlich zu tragen und offen über seine Leidenschaft zu sprechen.
Zu den gestohlenen Stücken zählten nachweislich mehrere hochpreisige Modelle. Darunter befanden sich unter anderem eine Patek Philippe Nautilus Chronograph, eine Rolex Daydate II aus Platin sowie eine Audemars Piguet Royal Oak Offshore, deren Einzelwerte teils im fünf- bis sechsstelligen Euro-Bereich liegen.

Heike Geissler und Willi Weber (ehemaliger Manager von Michael Schumacher) während des Deutschen Sportpresseballs (42. Sportpresseball) in der Alten Oper am 9. November 2024 in Frankfurt am Main, Deutschland. | Quelle: Getty Images
Für Weber hatten diese Uhren nicht nur materiellen Wert. Bereits vor zwei Jahren hatte er öffentlich erklärt, wie sehr ihm diese Sammlerstücke am Herzen lagen. Damals sagte er zu BILD:
„Ich brauch’ einen Sarg mit Schubladen. Dann kann ich wenigstens die Uhren als Andenken mitnehmen.“
Nun sind diese persönlichen Besitztümer verschwunden. Nach Webers Schilderung wurden sämtliche Tresore geleert, nachdem er den Tätern die Zugangscodes nennen musste.

Willi Weber (ehemaliger Manager von Michael Schumacher) während des Deutschen Sportpresseballs (42. Sportpresseball) in der Alten Oper am 9. November 2024 in Frankfurt am Main, Deutschland. | Quelle: Getty Images
„Ich musste ihnen die Codes geben“, erklärte der 83-Jährige. Damit machten die Täter klar, dass sie nicht nur auf schnelle Beute aus waren, sondern gezielt den maximalen Schaden anrichten wollten. Nach Informationen von BILD wurde Weber während des Überfalls zusätzlich mit einer Waffe bedroht. Diese Bedrohung verstärkte die ohnehin extreme Ausnahmesituation für alle Anwesenden.
Das Anwesen von Willi Weber ist videoüberwacht. Die aufgezeichneten Daten werden derzeit von der Kriminalpolizei ausgewertet, um Hinweise auf die Täter, deren Fluchtweg oder mögliche Vorbereitungshandlungen zu erhalten. Die Tat hat bei Willi Weber tiefe Spuren hinterlassen, körperlich wie seelisch. Gegenüber BILD sagt er fassungslos: „Wo leben wir eigentlich in diesem Land, wenn man in seinem eigenen Haus nicht mehr sicher ist?“

Willi Weber nimmt am 19. September 2014 in München an der Laureus Sport for Good Night 2014 im Bayerischen Hof teil. | Quelle: Getty Images
Diese Frage bringt Webers Entsetzen über das Geschehene unmissverständlich zum Ausdruck. Für ihn steht nicht nur der materielle Verlust im Vordergrund, sondern der massive Eingriff in sein Sicherheitsgefühl. Im Umfeld des Unternehmers wurde spekuliert, ob Weber durch öffentliche Informationen über einen geplanten Hausverkauf Angriffsfläche geboten haben könnte. Diese Vermutung weist er entschieden zurück.
„Nein! Es muss doch möglich sein, dass wir in diesem Land ein Haus verkaufen können, ohne dass man überfallen wird“, stellte Weber klar. Er betonte, dass die Täter unabhängig davon gezielt und vorbereitet gehandelt hätten. Für Weber steht fest, dass die Täter über genaue Kenntnisse seiner Abläufe und der Sicherheitsmaßnahmen verfügten. Daraus schließt er, dass der Überfall nicht spontan, sondern über einen längeren Zeitraum vorbereitet wurde.

Michael und Ralf Schumachers ehemaliger Manager Willi Weber besucht Spa anlässlich der Feierlichkeiten zum 300. Grand-Prix-Jubiläum von Michael während des Belgischen Grand Prix in Spa-Francorchamps am 2. September 2012 in Spa-Francorchamps, Belgien. | Quelle: Getty Images
Der 83-Jährige steht weiterhin unter Schock und wird aktuell von seiner Tochter unterstützt. Er befindet sich im engen Austausch mit den Ermittlern der Kriminalpolizei, konkrete Ermittlungsergebnisse liegen bislang nicht vor.
Auch in den sozialen Netzwerken sorgte die Nachricht für große Betroffenheit. Eine vielfach zitierte Reaktion lautete: „Einfach nur furchtbar und natürlich furchtbar. Wünsche gute Besserung.“ Die Ermittlungen dauern an. Für Willi Weber bleibt vorerst die Hoffnung, dass die Täter identifiziert werden und ein Stück Sicherheit in sein Leben zurückkehrt.
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