
Model in Dresden schützt eine Frau im Zug – und bekommt dafür Narben im Gesicht, die ihn sein Leben lang begleiten werden
Er ist für viele ein Held – und nun für sein Leben gezeichnet. Der 20-jährige US-Amerikaner John Rudat, Model aus New York, griff in einer Dresdner Straßenbahn ein, als eine Frau belästigt wurde. Er stellte sich schützend vor sie – und wurde Opfer einer brutalen Messerattacke.
Der Angriff ereignete sich vor wenigen Tagen in der Linie 7. Laut Ermittlungen belästigte ein Syrer (21) seine Freundin und schlug auf sie ein. Rudat stellte sich dazwischen, woraufhin der Mann auf ihn einschlug. In diesem Moment tauchte ein zweiter Täter auf, der dem US-Bürger mit einem roten Cutter-Messer das Gesicht aufschlitzte. Mehr als 30 Stiche waren nötig, um die zehn Zentimeter lange Wunde im Gesicht zu nähen.
BILD traf Rudat am Tatort. Viele Menschen erkannten ihn, reichten ihm die Hand und bedankten sich für seine Zivilcourage. Rudat sagte:
„Er wollte sich für mein Einschreiten bedanken“.
Trotz der entstellenden Verletzung zeigt er keine Reue: „Nein, ich würde es wieder tun. Ich kann doch nicht einfach wegsehen.“
In einem Interview für nius.de erklärte der tapfere junge Mann:
„Dieser dunkelhäutige Typ kam herüber und fing an, sie verbal zu belästigen und seine Hände auf sie zu legen, wodurch ihre Sicherheit bedroht wurde.“
Seine Mutter sei geschockt gewesen, als sie das Verletzungsfoto sah. Sein Vater, Sanitäter bei der US-Army, sei dagegen stolz auf seinen Mut. Auch Sachsens Innenminister und Dresdens Polizeipräsident besuchten Rudat im Krankenhaus und dankten ihm für sein Eingreifen.
John Rudat war 2022 Austauschschüler in Dresden, engagierte sich bei der Freiwilligen Feuerwehr und wohnt derzeit für den Sommer bei seiner Gastfamilie. Eigentlich wollte er nach Polen weiterreisen, doch die Tat durchkreuzte die Pläne. Im September kehrt er zurück in die USA, um dort seine Prüfung als Rettungssanitäter zu absolvieren.
Nach dem Angriff äußerte er auf Instagram Unverständnis über die Migrationspolitik. „Ich bin selbst Ausländer in Deutschland, ich wollte mich integrieren. In den USA versteht man nicht, dass es in Europa akzeptiert wird, dass Migranten mit Messern Menschen verletzen“, sagte er. Seine Worte wurden auch von politischen Kanälen aufgegriffen.
In den sozialen Netzwerken erhält Rudat überwältigende Unterstützung. Viele Nutzer schreiben, dass er seine Narbe „stolz tragen kann“. Andere kommentieren, er sei ein „wunderschöner Mann von außen und von Herzen“ und dass „diese Narbe ihn schmücken und den Täter verurteilen“ werde. Die breite Online-Resonanz zeigt, wie sehr sein couragiertes Handeln geschätzt wird.
Auch wenn seine Modelkarriere wohl beendet ist, bleibt Rudat entschlossen. Er will Notfallsanitäter bei der US-Polizei werden – und eines Tages nach Deutschland zurückkehren, spätestens zum Prozess. „In Dresden fühle ich mich trotz allem wohl und sicher. Polizei, Ärzte und Sanitäter haben einen Super-Job gemacht“, sagt er.
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