
„Ein Leben mit ihm für die Ewigkeit“: Hauptverdächtiger im Fall Fabian teilte diesen erschreckenden Beitrag kurz vor dem Tod des Jungen
Reimershagen/Güstrow – Der Mordfall um den achtjährigen Fabian aus Güstrow zieht immer weitere Kreise. Die Hauptverdächtige Gina H. (29) sitzt seit dem 6. November 2025 wegen dringenden Tatverdachts in Untersuchungshaft. Sie soll den kleinen Jungen getötet und seine Leiche verbrannt haben.
Besonders brisant: Nur wenige Wochen vor Fabians Tod veröffentlichte sie auf Social Media einen emotionalen Beitrag, der heute wie ein erschreckender Einblick in ihre psychische Verfassung wirkt.

06 November 2025, Mecklenburg-Western Pomerania, Güstrow: A police officer holds a probe in his hand. After numerous tips on "Aktenzeichen XY", the police again search several properties in Reimershagen and the nei06. November 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Ein Polizist hält eine Sonde in der Hand. Nach zahlreichen Hinweisen in „Aktenzeichen XY“ durchsucht die Polizei erneut mehrere Grundstücke in Reimershagen und dem Nachbardorf Rum Kogel. | Quelle: Getty Imagesghboring village of Rum Kogel. | Source: Getty images
Laut RTL-Informationen war Gina H. mehrere Jahre mit Fabians Vater liiert. Nach rund vier Jahren Beziehung trennten sich die beiden im Sommer 2025. Im Netz zeigte sie sich tief getroffen und sprach von einer Reihe persönlicher Verluste. In einem Beitrag, der RTL vorliegt, schrieb sie: „Hey Leute, viele von euch fragen sich immer was los ist, warum von mir nicht mehr so viel kommt”. Weiter heißt es: „Seitdem läuft mein Leben nicht so, wie es mal war.”
„Es ist Emotional und Psychisch sehr anstrengend für mich, da ich psychisch eh schon sehr vorbelastet bin ,ist das ganze für mich Doppelt so schlimm nach 4 Jahren meinen Partner zu verlieren”.
Mit „Tiffy“ meinte sie offenbar ihr geliebtes Pferd, das laut BILD-Recherchen wenige Wochen zuvor auf tragische Weise gestorben war. Zeugenaussagen zufolge war Gina H. bei großer Sommerhitze mit dem Tier zu einer Kutschfahrt aufgebrochen. „Nun stehe ich wieder alleine da und habe alles verloren", schreibt sie dazu.
Die Stute soll erschöpft zusammengebrochen und gestorben sein. Statt den Tod ordnungsgemäß zu melden, soll Gina H. den Kadaver selbst verbrannt und im Garten vergraben haben – ein in Deutschland verbotenes Vorgehen.

06. November 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Polizeiautos stehen vor einem Haus in Reimershagen. Nach zahlreichen Hinweisen in „Aktenzeichen XY“ durchsucht die Polizei erneut mehrere Grundstücke in Reimershagen und dem Nachbardorf Rum Koge | Quelle: Getty Images
Der Landkreis Rostock bestätigte auf Anfrage von RTL, dass der Vorfall dem Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt bekannt ist. Eine Meldung sei eingegangen, der Fall sei an die Polizeiinspektion Güstrow weitergeleitet worden. Laut Behörde wird der Vorgang als Verwaltungsverfahren geführt, da es sich juristisch höchstens um eine Ordnungswidrigkeit handelt. Über den aktuellen Stand könne man derzeit keine Auskunft geben.
Die Polizei sah zunächst keine strafrechtliche Relevanz, weil kein vorsätzliches Tierquälen nachgewiesen wurde. Dennoch zeichnet der Fall ein verstörendes Bild der jungen Frau, die heute im Zentrum eines Mordverfahrens steht. Schon damals habe sie nach Aussagen von Nachbarn „auffällig emotional“ auf das Geschehen reagiert und sich über die „Ungerechtigkeit des Lebens“ beklagt.

15. Oktober 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Am Rande der Innenstadt hängt ein Banner mit der Aufschrift „Ruhe in Frieden – kleiner Fabian!“. | Quelle: Getty Images
Dass ausgerechnet Gina H. am 14. Oktober die verbrannte Leiche des vermissten Fabian in einem Waldstück bei Klein Upahl entdeckte, sorgt für zusätzliche Brisanz. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Leiche angezündet wurde, um Spuren zu vernichten. Noch am selben Tag betonte Gina H. in einem RTL-Interview ihre Unschuld und sagte, sie habe Fabian „wie ihr eigenes Kind geliebt“. Vier Wochen später wurde sie festgenommen.
Die Vergangenheit der 29-Jährigen wirft viele Fragen auf. Nach BILD-Informationen stand Gina H. bereits im November 2022 vor dem Amtsgericht Güstrow, angeklagt wegen Diebstahls. Damals ging es um einen wertvollen Pferdesattel im Wert von etwa 4000 Euro, der von einem Reiterhof verschwunden war.

Polizei | Quelle: Getty Images
Die Geschädigte, Reiterin Marlis Möwe-Jarren (28), schilderte, dass sie den Sattel kurz unbeaufsichtigt ließ und ihn später bei Gina H. wiederentdeckte. Zwei Wochen nach dem Diebstahl tauchte ein Teil der Reitausrüstung – ein Reitpad – auf einer Onlineplattform auf. Auf dem Verkaufsfoto war im Hintergrund ein Freund von Gina H. zu erkennen.
Die Polizei durchsuchte daraufhin das Haus von Ginas Großeltern in Reimershagen – und fand dort den fehlenden Sattel. Im Prozess wurde Gina H. als Hauptverantwortliche angesehen, weil sie laut Zeugin selbst die Gegenstände entwendet hatte. Da es sich um ihre erste Straftat handelte, kam sie mit einer Geldzahlung über 380 Euro davon.
Nach der Verurteilung verlor sie ihr Ansehen in der örtlichen Reitszene. Der Reitverein schloss sie aus, und sie erhielt Hofverbot. Eine Vereinskameradin berichtete der BILD: „Sie war in der Persönlichkeit nie ganz einfach. Überraschend kamen die Nachrichten über ihre Festnahme für mich nicht – trotzdem ist man natürlich schockiert. Der arme Junge, mir tut das alles unendlich leid.“
Nach dem Verfahren arbeitete Gina H. kurzzeitig in einem Reitsportgeschäft, wurde dort aber ebenfalls entlassen. Laut einer Mitarbeiterin habe sie „nicht lange“ dort gearbeitet. Nach BILD-Informationen erfolgte die Trennung, weil der Verdacht auf kleinere Diebstähle bestand – etwa Fliegenmasken und Zubehör. Ob es zu einer Anzeige kam, ist nicht bekannt.

06. November 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Eine Tatverdächtige (Mitte links) verlässt in Begleitung von Polizeibeamten ihre Wohnung. | Quelle: Getty Images
Auch in ihren Online-Beiträgen zeigte sich Gina H. wechselhaft – zwischen Trauer, Verlust und einer auffälligen Bindungsintensität. Unter einem Foto ihres Pferdes Tiffy schrieb sie:
„Ein Leben mit ihm für die Ewigkeit.“
Für Ermittler und Psychologen liefert das ein Bild einer Frau, die offenbar emotionale Instabilität und Kontrollverlust erlebte.
Nach außen gab sie sich liebevoll, hilfsbereit und tierverbunden. Doch hinter dieser Fassade offenbart sich laut Bekannten eine schwierige Persönlichkeit, die „schnell gekränkt“ und „schwer loslassen konnte“. Dass sie nach der Trennung von Fabians Vater psychisch instabil war, zeigen ihre öffentlichen Beiträge deutlich.

06 November 2025, Mecklenburg-Western Pomerania, Rostock: Harald Nowack, senior public prosecutor and press spokesman for the Rostock public prosecutor's office, informs about new investigation results at a press conference four weeks after the violent death of eight-year-old Fabian from Güstrow. | Source: Getty Images
Seit ihrer Festnahme hat sich Gina H. nicht mehr öffentlich geäußert. Ihr Anwalt Andreas Ohm (53) erklärte gegenüber BILD, man werde erst eine Stellungnahme abgeben, wenn alle Akten vorliegen. Diese sollen ihm in dieser Woche zugehen. Anschließend wolle er den Fall mit seiner Mandantin besprechen.
Die Staatsanwaltschaft Rostock ermittelt wegen Mordverdachts. Ein konkretes Motiv wurde bislang nicht bekanntgegeben. Die Ermittler prüfen derzeit Zusammenhänge zwischen Fabians Tod, dem Brandgeschehen am Fundort und Ginas früherem Verhalten im Zusammenhang mit dem Pferdevorfall.
Im Internet wächst das Entsetzen. Viele Nutzer fragen sich, wie eine Frau, die noch kurz vor Fabians Tod von „ewiger Liebe“ schrieb, zu solch einer Tat fähig sein könnte. Freunde und Angehörige des Jungen haben an der Pfarrkirche in Güstrow Kerzen und Kuscheltiere niedergelegt – ein stilles Zeichen der Trauer um einen Jungen, der in der Obhut von Menschen war, denen er vertraute.
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