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Polizei | Quelle: Getty Images
Polizei | Quelle: Getty Images

Mord an Mutter, nachdem sie ihren gewalttätigen Ehemann bei der Polizei angezeigt hatte – Was ihre Nachbarn gehört haben

Natalia Shubina
06. Nov. 2025 - 14:21

Ludwigshafen – Sie kämpfte bis zuletzt – um Liebe, um Frieden, um ein sicheres Zuhause für ihre Kinder. Dilan K. (37) hatte gehofft, dass sich ihr Ehemann ändern würde. Doch die Gewalt hörte nie auf. Schließlich entschloss sie sich, zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten. Kurz darauf war sie tot.

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In der Nacht zu Sonntag wurde die zweifache Mutter in der Ernst-Reuter-Siedlung im Stadtteil Gartenstadt erstochen – vor den Augen ihrer beiden Kinder, sechs und zehn Jahre alt. Der mutmaßliche Täter: ihr Mann Umut K. (39), gegen den sie wegen Körperverletzung ausgesagt hatte.

Polizei | Quelle: Getty Images

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Die Tat in der Gartenstadt

Der Tatort liegt in der Sachsenstraße, in einem acht Parteien umfassenden Mehrfamilienhaus. An der Tür der Erdgeschosswohnung klebt inzwischen ein Polizeisiegel. Im Eingangsbereich stehen Kerzen und ein Strauß mit weißen Rosen – stille Zeichen der Erschütterung.

Nach Angaben der Ermittler soll Umut K. am Sonntagabend gegen 23.50 Uhr seine Frau mit einem Messer tödlich verletzt haben. Danach rief er selbst die Polizei an und ließ sich widerstandslos festnehmen. Ein Richter erließ Haftbefehl wegen Totschlags.

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Eine Ermittlerin der Spurensicherung war am Montagmorgen vor Ort, um Beweise zu sichern. Nachbarn berichten, dass die Ehe schon länger von Streit und Gewalt geprägt war.

Polizei | Quelle: Getty Images

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„Ich hörte noch, wie das Paar gestritten hat“

Im Haus herrscht Fassungslosigkeit. Eine Nachbarin erzählte:

„Ich hörte noch, wie das Paar gestritten hat. Das kam leider häufiger vor. Als es dann plötzlich so seltsam still wurde … Nie hätte ich gedacht, dass hier ein Mord passiert.“

Eine weitere Nachbarin, die Dilan und ihre beiden Kinder gut kannte, kämpft mit den Tränen:

„Ich kannte Dilan und ihre beiden kleinen Jungs. Sie war so eine liebe und nette Frau.“

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Über den Ehemann sagte sie:

„Es musste schon mehrfach die Polizei kommen, weil der Mann sie geschlagen hat.“

Schwer bewaffnete deutsche Polizei | Quelle: Getty Images

Schwer bewaffnete deutsche Polizei | Quelle: Getty Images

Eine Frau, die nicht aufgab

Dilan K. hatte sich nach früheren Gewalterfahrungen von ihrem Mann getrennt. Gemeinsam mit den Kindern war sie in die Wohnung in der Gartenstadt gezogen – ein Ort, der ihr und den Jungen Sicherheit geben sollte. Doch irgendwann ließ sie ihn wieder bei sich einziehen.

Ihr großes Herz und die Hoffnung auf eine friedliche Familie wurden ihr schließlich zum Verhängnis. Laut Staatsanwaltschaft Frankenthal hatte sie ihren Mann wegen Körperverletzung angezeigt. Einzelheiten zu der Anzeige nannte die Behörde nicht:

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„Da diese Gegenstand der weiteren Ermittlungen sind.“

Freunde und Bekannte legten am Tatort Kerzen und Blumen nieder. Viele sind fassungslos über das Geschehen, das sich direkt vor den Augen der Kinder abspielte.

Polizei | Quelle: Getty Images

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Die Ermittlungen laufen – Kinder in Obhut des Jugendamtes

Umut K. befindet sich in Untersuchungshaft und schweigt bislang zu den Vorwürfen. Seine Verteidigung hat eine Anfrage der BILD nicht beantwortet. Die beiden Kinder wurden unmittelbar nach der Tat vom Jugendamt in Obhut genommen. Wie es für sie weitergeht, ist noch unklar.

Nachbarn berichten, dass die Jungen oft auf dem Hof spielten – fröhlich, unbeschwert, solange es ging. Nun leben sie mit dem Trauma, den Tod ihrer Mutter miterlebt zu haben. Im Viertel bleibt Entsetzen zurück. Viele Anwohner stellen Kerzen auf, einige schreiben Nachrichten des Mitgefühls.

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Mann mit Handschellen und zwei Detektiven | Quelle: Getty Images

Mann mit Handschellen und zwei Detektiven | Quelle: Getty Images

Ein Stadtteil unter Schock

Die Menschen in der Gartenstadt versuchen, das Unbegreifliche zu verarbeiten. „Dilan war eine gute Mutter, sie hat ihre Kinder über alles geliebt“, sagt eine Nachbarin. Die Spurensicherung hat die Wohnung inzwischen versiegelt, die Ermittlungen laufen weiter.

Die Staatsanwaltschaft betonte, dass derzeit noch viele Fragen offen sind – insbesondere, ob es im Vorfeld Warnzeichen gab, die hätten erkannt werden können. Sicher ist nur: Dilan K. hatte Hilfe gesucht – und bezahlt dafür mit ihrem Leben.

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