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Foto eines Polizeiwagens | Quelle: Getty Images
Foto eines Polizeiwagens | Quelle: Getty Images

Behörden widerlegen ein schockierendes Gerücht über die Verdächtige im Mordfall Fabian – Kommentar

Tetiana Sukhachova
20. Nov. 2025 - 17:14

Seit Wochen bewegt der Mordfall Fabian nicht nur die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, sondern sorgt bundesweit für tiefe Bestürzung. Besonders ein Gerücht, das sich rasant verbreitete, heizte die ohnehin aufgeladene Stimmung zusätzlich an: Die tatverdächtige Gina H. soll versucht haben, ihr verstorbenes Pferd anzuzünden. Eine Behauptung, die viele schockierte – und die nun von offizieller Seite eindeutig widerlegt wurde.

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Die Sprecherin des Landkreises Rostock fand deutliche Worte und räumte mit dem Gerücht auf: „Das Pferd wurde nicht verbrannt.“ Tatsächlich, so erklärt sie, sei dem Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt bereits im Frühjahr 2024 eine Meldung zugetragen worden. Die Frau habe ihr Pferd vergraben, woraufhin das Veterinäramt den Fall prüfte und innerhalb weniger Tage klärte. Das Tier wurde exhumiert und anschließend ordnungsgemäß entsorgt.

Damit war das Verfahren abgeschlossen – ohne weitere Auffälligkeiten. Die Behörde betonte ausdrücklich, dass es keinerlei Hinweise darauf gebe, dass irgendwo versucht wurde, das Tier anzuzünden. Dennoch hielt sich die Erzählung hartnäckig, kursierte im Ort und wurde sogar in sozialen Medien weitergetragen.

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Wie ein Gerücht zum Selbstläufer wird

Durch die emotionale Belastung dieses Mordfalls wirkten vermeintliche Parallelen besonders verstörend: Der achtjährige Fabian war, so die bisherigen Erkenntnisse, nach seinem Verschwinden am 10. Oktober getötet und sein Leichnam anschließend angezündet worden. Vermutlich, um Spuren zu beseitigen. Nach Informationen verschiedener Medien kannten sich Gina H. und die Familie des Jungen persönlich; sie war bis vor wenigen Monaten mit Fabians Vater liiert.

06. November 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Polizeiautos stehen vor einem Haus in Reimershagen. Nach zahlreichen Hinweisen in „Aktenzeichen XY“ durchsucht die Polizei erneut mehrere Grundstücke in Reimershagen und dem Nachbardorf Rum Koge | Quelle: Getty Images

06. November 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Polizeiautos stehen vor einem Haus in Reimershagen. Nach zahlreichen Hinweisen in „Aktenzeichen XY“ durchsucht die Polizei erneut mehrere Grundstücke in Reimershagen und dem Nachbardorf Rum Koge | Quelle: Getty Images

Dass ausgerechnet sie wenige Tage nach Fabians Verschwinden die Leiche entdeckte, verstärkte die Dynamik der Gerüchte noch weiter. Die Aussage der Sprecherin, „Uns ist nur bekannt, dass die Frau ihr Pferd vergraben hat“, setzt diesem Teil der Spekulation jedoch klar ein Ende.

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Ermittlungen konzentrieren sich auf den Tag des Verschwindens

Während falsche Behauptungen nun ausgeräumt wurden, richtet sich der Fokus der Ermittler auf neue Fragen. Die Staatsanwaltschaft bittet dringend um Hinweise zum orangen Ford Ranger der Verdächtigen. Das Fahrzeug wurde am 6. November sichergestellt und könnte eine wichtige Rolle spielen.

06. November 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Eine Tatverdächtige (Mitte links) verlässt in Begleitung von Polizeibeamten ihre Wohnung. | Quelle: Getty Images

06. November 2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Eine Tatverdächtige (Mitte links) verlässt in Begleitung von Polizeibeamten ihre Wohnung. | Quelle: Getty Images

Besonders relevant sind Beobachtungen vom 10. Oktober, dem Tag an dem Fabian verschwand. Ermittler interessieren sich für Sichtungen des Pick-ups in Güstrow, entlang der Schweriner Straße sowie in mehreren umliegenden Ortschaften – darunter Bülow, Gutow, Klein Upahl und Zehna. Auch Busfahrgäste der Linie 203 sowie Autofahrer mit Dashcam-Aufnahmen werden gezielt angesprochen.

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Fotos aus Ermittlungsakten – aber keine Details

Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte zudem Fotos des Fahrzeugs. Sie stammen aus den Ermittlungsakten, doch wann genau sie aufgenommen wurden, bleibt offen. Möglich wäre, dass sie am Tag gemacht wurden, an dem Gina H. die Leiche fand. Klar ist jedoch: Die Bilder spielen im aktuellen Ermittlungsstand eine wichtige Rolle.

Ein Dorf in Aufruhr – und der Appell zur Vorsicht

Der Fall bewegt die gesamte Region, und viele Menschen suchen nach Erklärungen für das Unfassbare. Doch die Behörden warnen eindringlich davor, Gerüchte zu übernehmen oder weiterzugeben, bevor offizielle Informationen vorliegen. Dieser Fall zeigt, wie schnell sich Falschnachrichten verselbstständigen – und wie wichtig es ist, Fakten von Spekulationen zu trennen.

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Rostock unter der kostenlosen Nummer 0800/5977268 oder über die Onlinewache der Landespolizei entgegen. Wer etwas über den Fall weiß, das helfen könnte, das schreckliche Verbrechen aufzuklären, möge sich bitte bei den offiziellen Stellen melden.

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