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Ellen Kessler und ihre Zwillingsschwester Alice Kessler bei der Theaterpremiere von „Das perfekte Geheimnis“ in der Komödie im Bayerischen Hof am 11. April 2024 in München. | Quelle: Getty Images
Ellen Kessler und ihre Zwillingsschwester Alice Kessler bei der Theaterpremiere von „Das perfekte Geheimnis“ in der Komödie im Bayerischen Hof am 11. April 2024 in München. | Quelle: Getty Images

Die Kessler-Zwillinge haben ihrer engen Freundin ein Geschenk vor ihrem Tod geschickt: Einzelheiten

Tetiana Sukhachova
19. Nov. 2025 - 15:56

Es ist ein Moment, den man nicht vergisst: Ein kleines Päckchen im Briefkasten, sorgfältig adressiert, versehen mit einer klaren Anweisung – und geöffnet erst nach einer Nachricht, die das Herz schwer macht.

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Genau so erlebte es Moderatorin Carolin Reiber, als sie wenige Stunden nach dem Tod von Alice und Ellen Kessler erfuhr, was ihre langjährigen Freundinnen ihr hinterlassen hatten.

Alice Kessler und Ellen Kessler bei der Premiere von „ARTistART“ des Circus Roncalli im Werksviertel München am 24. Oktober 2025 in München | Quelle: Getty Images

Alice Kessler und Ellen Kessler bei der Premiere von „ARTistART“ des Circus Roncalli im Werksviertel München am 24. Oktober 2025 in München | Quelle: Getty Images

Ein Päckchen, das alles verändert

Über Jahrzehnte hinweg verband die drei Frauen aus Grünwald eine enge Freundschaft. Umso bewegender war für Carolin Reiber der Fund von jenem Paket, das sie bereits am Samstag bemerkt hatte – allerdings mit dem Hinweis, es erst am 18. November zu öffnen. Als sie am Montag vom Tod der Zwillinge erfuhr, tat sie genau das. Im Inneren lag ein liebevoll formulierter Abschiedsbrief und, wie sie erzählt, „ein unglaublich persönliches Abschiedsgeschenk“. Details möchte sie nicht preisgeben, aber eines steht für sie fest: „Für Ellen und Alice war es gut, also muss ich es akzeptieren.“

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Ellen Kessler und Alice Kessler bei der Theaterpremiere von „Mord im Orient-Express“ im Deutschen Theater am 23. April 2025 in München | Quelle: Getty Images

Ellen Kessler und Alice Kessler bei der Theaterpremiere von „Mord im Orient-Express“ im Deutschen Theater am 23. April 2025 in München | Quelle: Getty Images

Erinnerungen an kostbare gemeinsame Momente

Reiber denkt an viele besondere Erlebnisse zurück – an glamouröse Premierenabende, an musikalische Höhepunkte wie das Musical von Chris de Burgh in Fulda oder gemeinsame Ausflüge zu Kulturveranstaltungen. Aber auch an die stillen Momente, in denen Vertrauen wichtiger war als jeder rote Teppich. Als Alice vor zwei Jahren stürzte, klingelte ihr Telefon. „Kannst du mich schnell in die Klinik fahren?“ – eine spontane Bitte, der Reiber selbstverständlich nachkam. Solche Momente beschreibt sie als etwas „Schönes“ in einer Freundschaft. Dieses tiefe Vertrauen zu haben.

Alice und Ellen Kessler | Quelle: Getty Images

Alice und Ellen Kessler | Quelle: Getty Images

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Der letzte Auftritt – ein ungewohnt früher Abschied

Auch andere Wegbegleiter erinnern sich an ihre Begegnungen mit den beiden Bühnenikonen. Roncalli-Direktor Bernhard Paul, der die Schwestern seit den 80er-Jahren kannte, traf sie zuletzt am 24. Oktober bei einer Premiere in München. Es war ihr finaler öffentlicher Auftritt. Er erinnert sich: „Die Kesslers sind gleich nach der Vorstellung gegangen. Das war ungewöhnlich – denn früher haben sie uns nach der Vorstellung immer noch im Wohnwagen besucht.“

Alice Kessler und ihre Zwillingsschwester Ellen Kessler bei der Verleihung des Bayerischen Verdienstordens im Antiquarium der Residenz am 9. Juli 2025 in München | Quelle: Getty Images

Alice Kessler und ihre Zwillingsschwester Ellen Kessler bei der Verleihung des Bayerischen Verdienstordens im Antiquarium der Residenz am 9. Juli 2025 in München | Quelle: Getty Images

Trotz des kurzen Besuchs schickte Paul ihnen später zwei Rosensträuße nach Hause – ein zartrosa, ein dunklerer Ton. Die Zwillinge bedankten sich wie immer stilvoll: mit einer handgeschriebenen Karte.

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Ein Abschied, der konsequent erscheint

Die Nachricht von ihrem Tod hat Paul tief getroffen. Zugleich sieht er in ihrem gemeinsamen Schritt eine logische Entscheidung zweier Frauen, die ihr Leben stets Seite an Seite verbracht haben. Mit leiser Stimme sagt er: „Sie waren immer eins, jetzt sind sie zusammen gestorben.“

Alice und Ellen Kessler | Quelle: Getty Images

Alice und Ellen Kessler | Quelle: Getty Images

Wir berichteten über den tragischen Tod der Show-Zwillinge. Sie suchten sich sogar ihr Todesdatum offenbar ganz bewusst aus:

Als die Nachricht vom Tod der Kessler-Zwillinge am 17. November bekannt wurde, stockte vielen langjährigen Bewundern der Atem. Über sechs Jahrzehnte standen Alice und Ellen Kessler im Rampenlicht, tanzten an der Seite großer Stars wie Frank Sinatra oder Fred Astaire – und prägten eine Ära, in der Eleganz und Leichtigkeit ihre Markenzeichen waren.

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Nun sind die beiden Schwestern im Alter von 89 Jahren in ihrem gemeinsamen Zuhause in Grünwald friedlich gegangen.

Ein Schreiben mit besonderer Bedeutung

Am Morgen desselben Tages erreichte die Redaktion der Münchner Abendzeitung ein Brief von Alice Kessler. Auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches – und doch entwickelte sich dieses Schreiben im Laufe des Tages zu einem emotionalen Dokument ihrer letzten Stunden. Was zunächst digital vorbereitet worden war, hatte Alice von Hand ergänzt: Eine kleine Korrektur mit Kugelschreiber, sorgfältig eingetragen, dazu ihre charakteristische Unterschrift mit dem eleganten Schwung, der so typisch für sie war.

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Bei dem Brief handelte es sich um eine Kündigung ihres seit Jahrzehnten bestehenden Zeitungs-Abos. Ursprünglich soll das Kündigungsdatum der 30. November gewesen sein, hieß es Medienberichten zufolge, doch Alice korrigierte dies handschriftlich auf den 17. November.

Wenig später wurde bekannt, dass Alice und Ellen verstorben waren. Das Schreiben gilt nun als eines der letzten Lebenszeichen – und als Vermächtnis zweier Frauen, die stets Wert auf Ordnung, Autonomie und Stil legten.

Ein letzter Gruß – so individuell wie ihr Leben

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AZ-Chefredakteur Michael Schilling beschreibt das Dokument als möglicherweise letztes Autogramm von Alice Kessler. Für ihn ist dieser Moment mehr als nur ein formaler Vorgang: ein stiller, aber entschlossener „Schlussstrich“, der in seiner Symbolik kaum eindringlicher sein könnte. Die Zwillinge hatten seit 1986 Tür an Tür in ihrem Doppel-Bungalow gelebt – unzertrennlich, wie sie es ihr ganzes Leben geblieben waren.

Eine Entscheidung, die nicht überraschend kam

Freundinnen und enge Wegbegleiter wussten, dass Alice und Ellen ihren Abschied ganz bewusst planen wollten. Ihr Leitsatz war klar: „Selbstbestimmtheit bis in den Tod“. Beide sprachen offen darüber, wie schwer ihnen der Gedanke fiel, im hohen Alter zu Pflegefällen zu werden. Situationen, die sie bei prominenten Kolleginnen miterlebt hatten, wirkten auf sie abschreckend. Ein Leben, das sich nur noch um Krankenhäuser, Behandlungen und Einschränkungen dreht – für die Kessler-Zwillinge kam das nicht infrage.

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Mit zunehmendem Alter machten ihnen gesundheitliche Probleme zu schaffen. Ellen unterzog sich mehreren Eingriffen, und beide litten unter anhaltenden Beschwerden. Der Alltag wurde stiller, die Wege kürzer. Öffentliche Auftritte gab es nur noch selten – zuletzt im Oktober dieses Jahres, als sie bei einer Zirkuspremiere in München gesehen wurden.

Ein Ende in Würde

Bis zuletzt blieben Alice und Ellen so, wie man sie kannte: eng verbunden, gradlinig, stilvoll. Ihre Entscheidung mag viele bewegen, doch sie entspricht genau dem Leben, das sie führten – selbstbestimmt, bewusst und immer Seite an Seite.

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