
Laura Dahlmeiers letzter Wunsch wird von ihrem eigenen Freund verraten – was macht er da?
Es ist eine Nachricht, die Fans und Freunde gleichermaßen bewegt: Der Leichnam von Laura Dahlmeier, der erfolgreichsten deutschen Biathletin der letzten Jahre, soll möglicherweise doch geborgen werden – entgegen ihres letzten Wunsches. Dahlmeier hatte zu Lebzeiten klar festgelegt, dass niemand sein Leben riskieren solle, sollte ihr in den Bergen etwas zustoßen.
Im Falle eines Unfalls wollte sie am Berg bleiben. Doch nun melden pakistanische Medien, dass ein Bergungstrupp auf dem Weg ist, um ihren Körper vom Karakorum-Gebirge zu holen. Und angetrieben wird diese Mission offenbar von jemandem, der ihr besonders nahestand – ihrem eigenen Freund.

Laura Dahlmeier aus Deutschland in Aktion während des Trainings der Frauen und Männer beim BMW IBU Biathlon-Weltcup Kontiolahti am 29. November 2024 in Kontiolahti, Finnland. | Quelle: Getty Images
Nach der Tragödie, erklärte Lauras Management wenig später: „Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen. Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen.“ Auch ihre Angehörigen baten eindringlich darum, diesen Wunsch zu respektieren. Für viele schien das Kapitel damit abgeschlossen – tragisch, aber eindeutig.

Laura Dahlmeier posiert mit der Auszeichnung „Sportler des Jahres 2017” während der Gala „Sportler des Jahres 2017” im Kurhaus Baden-Baden am 17. Dezember 2017 in Baden-Baden, Deutschland. | Quelle: Getty Images
Doch nun die Wende. Der pakistanische Bergführer Kaleem Shani erklärte, ein Team sei unterwegs, um die Leiche der Sportlerin zu bergen. Über die Hintergründe gibt es widersprüchliche Angaben, doch offenbar spielt auch ihr Freund eine zentrale Rolle. Er soll sich vehement dafür einsetzen, dass Dahlmeiers Körper zurück nach Deutschland gebracht wird.
Damit widerspricht er nicht nur den Bitten der Familie, sondern vor allem dem letzten Willen der Sportlerin selbst. Die Debatte über diese Bergungsaktion ist damit neu entfacht und sorgt für Spannungen zwischen persönlicher Trauer, Respekt vor der Verstorbenen und dem Bedürfnis nach Abschied.

Laura Dahlmeier aus Deutschland feiert nach ihrem Sieg bei der 10-km-Verfolgung der Frauen am vierten Tag der IBU-Biathlon-Weltmeisterschaften in Holmenkollen am 6. März 2016 in Oslo, Norwegen. | Quelle: Getty Images
Die Diskussion darüber, ob ein letzter Wunsch respektiert werden muss oder ob Angehörige das Recht haben, ihn zu übergehen, ist nicht neu, bekommt durch diesen Fall aber eine besondere Dramatik. Auf der einen Seite steht Dahlmeiers Wille, am Berg zu bleiben, den sie mit großer Klarheit formuliert hatte. Auf der anderen Seite der Wunsch des Freundes, ihren Körper heimzuholen, vielleicht um selbst einen Ort des Abschieds zu haben, vielleicht auch, um die Öffentlichkeit zu beruhigen. In dieser Spannung zwischen Liebe, Verlust und Öffentlichkeit wird die Entscheidung zu einer moralischen Frage.
Laura Dahlmeier war weit mehr als eine Spitzensportlerin. Mit zwei Olympiasiegen sieben Weltmeistertiteln und insgesamt 22 Weltcup-Siegen gilt sie als eine der erfolgreichsten Biathletinnen überhaupt. 2019 beendete sie mit nur 25 Jahren überraschend ihre Karriere, erklärte, sie habe sportlich alles erreicht. Stattdessen widmete sie sich intensiver ihrer Leidenschaft für die Berge.
Dass nun ausgerechnet ihr engster Vertrauter versucht, gegen ihren dokumentierten Wunsch eine Bergung durchzusetzen, lässt viele ratlos zurück. Während Familie und Management immer wieder betont haben, dass ihr letzter Wille respektiert werden soll, scheint er bereit zu sein, diese Grenze zu überschreiten.
Für manche mag dies aus Liebe geschehen, für andere wirkt es wie ein Verrat an dem, was Dahlmeier selbst als ihr Vermächtnis verstand. Die Bergung selbst bleibt zudem riskant: Das Gelände ist schwer zugänglich, Wetterumschwünge können jederzeit Rettungsteams in Gefahr bringen. Genau das wollte die Sportlerin vermeiden.
Auch im Netz ist die Diskussion längst entbrannt. Zahlreiche Fans zeigen sich gespalten: Während einige fordern, „Lasst sie doch dort in Ruhe, wie sie es wollte“, kritisieren andere scharf, dass ihr dokumentierter Wunsch nicht respektiert werde. Kommentare wie „Warum respektiert man ihren Willen nicht?“ verdeutlichen, wie sehr die Bergung die Öffentlichkeit bewegt und die Frage nach dem richtigen Umgang mit Dahlmeiers Vermächtnis offenlässt.
Am Ende bleibt eine tragische Geschichte, die weit über den Sport hinausgeht. Es ist die Geschichte einer Frau, die wusste, was sie wollte, und die sogar für den Fall ihres Todes klare Anweisungen hinterließ. Und es ist die Geschichte eines Mannes, der diesen Willen nun möglicherweise missachtet, weil er selbst nicht loslassen kann.
Ob die Bergung tatsächlich durchgeführt wird und was dies für das Andenken an Laura Dahlmeier bedeutet, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Sicher ist nur: Ihr Name bleibt untrennbar mit Mut, Leidenschaft und einem letzten Wunsch verbunden, der jetzt mehr denn je im Mittelpunkt einer schmerzhaften Debatte steht.
Wie vorher berichtet ist die deutsche Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier ist bei einem tragischen Bergunglück im Norden Pakistans ums Leben gekommen. Die 31-Jährige verunglückte während einer Klettertour in der Region Gilgit-Baltistan. Die traurige Nachricht wurde inzwischen durch eine offizielle Pressemitteilung bestätigt.
Wie weitere Informationen zeigen, ereignete sich das Unglück in etwa 5.700 Metern Höhe. Laut dem Alpine-Club of Pakistan kam es zu einem folgenschweren Zwischenfall. Dahlmeiers Management bestätigte ihren Tod infolge des Bergsteigerunfalls.

18. Februar 2024, Tschechische Republik, Nove Mesto Na Morave: Laura Dahlmeier als Fan-Expertin im Stadion | Quelle: Getty Images
Kurz vor dem tragischen Ereignis veröffentlichte Laura Dahlmeier ein letztes Video auf Instagram, das sie während eines Aufenthalts in den Bergen zeigt. In dem Beitrag bedankte sie sich für einen ereignisreichen Juni mit „großartigen Menschen“ und schrieb:
Danke, Juni – für eine großartige Zeit in den Bergen mit wunderbaren Menschen! Training und Vorbereitung auf das nächste große Expeditionsziel. ✅Dankbar für das Lachen, die Lektionen und die Ausblicke. Weiter zu neuen Abenteuern – mit der Heimat immer im Herzen. 🏔️🌍✨#bettertobefast #HmlaA #expedition #mädelstrip #AdventureAwaits #MountainVibes #ExpeditionPrep
Die Olympiasiegerin war gemeinsam mit einer Kletterpartnerin am Laila Peak im Karakorum-Gebirge unterwegs, als sie von herabfallenden Felsen getroffen wurde. Während ihre Begleiterin das Unglück überlebte, konnte für Laura Dahlmeier nur noch der Tod festgestellt werden. Wie der Guardian berichtet, war es den Rettungskräften aufgrund widriger Wetterbedingungen bislang nicht möglich, den Leichnam zu bergen.
Nachdem ein Notruf von Dahlmeiers Kletterpartnerin Marina Eva eingegangen war, starteten die Behörden eine Rettungsaktion im Hochgebirge. Marina Eva konnte schließlich mit Unterstützung der Helfer am Dienstag zum Basislager zurückkehren. Zuvor hatte sie über Stunden hinweg versucht, ihre schwer verletzte Partnerin zu retten – doch das schwierige Gelände und anhaltender Steinschlag machten jede Hilfe unmöglich.
Wie in einem offiziellen Statement auf Dahlmeiers Instagram-Seite mitgeteilt wurde, konnte Marina Eva schließlich keine Lebenszeichen mehr wahrnehmen. Schweren Herzens traf sie die Entscheidung, die Gefahrenzone zu verlassen und den Abstieg fortzusetzen. Die Mitteilung beschreibt ihren Versuch als verzweifelt und mutig – ein Kampf gegen Naturgewalten, der letztlich verloren ging.
In einem späteren Beitrag auf dem offiziellen Instagram-Kanal nahm ihr Team öffentlich Abschied von Laura Dahlmeier und würdigte sie als einen Menschen, der viele Leben berührt hat. Wörtlich heißt es:
„Wir nehmen Abschied von einem großartigen Menschen. Laura hat mit ihrer herzlichen und geradlinigen Art unser Leben und das Leben vieler bereichert. Sie hat uns vorgelebt, dass es sich lohnt, für die eigenen Träume und Ziele einzustehen und sich dabei immer treu zu bleiben.“

Ein Porträt der ehemaligen Biathletin Laura Dahlmeier ist in einer Gedenkstätte im Kurpark von Partenkirchen in Garmisch-Partenkirchen ausgestellt | Quelle: Getty Images
„Wir sind von Herzen dankbar, liebe Laura, dass wir an deinem Leben teilhaben durften. Unsere gemeinsamen Erinnerungen geben uns Kraft und Mut, unseren Weg weiterzugehen.“ Die Worte stehen für einen stillen, würdevollen Abschied von einer Frau, die weit über ihre sportlichen Erfolge hinaus Eindruck hinterlassen hat.
Der Tod von Laura Dahlmeier hat nicht nur Familie und Freunde tief erschüttert, sondern auch eine breite Öffentlichkeit bewegt. In den sozialen Medien zeigten sich zahlreiche Menschen bestürzt – nicht zuletzt, weil sich die Tragödie nur wenige Tage nach dem plötzlichen Tod des Extremsportlers Felix Baumgartner ereignete.
Baumgartner, der durch seinen spektakulären Stratosphärensprung 2012 weltberühmt wurde, verunglückte am 24. Juli 2025 tödlich bei einem Wingsuit-Flug in den französischen Alpen. Für viele fühlte es sich an wie ein doppelter Schock in kurzer Zeit.

Zahlreiche Nutzer zeigen sich auf Social Media tief betroffen – der Verlust von Laura Dahlmeier und Felix Baumgartner bewegt Menschen weltweit. | Quelle: Facebook
In einer weiteren Mitteilung auf Dahlmeiers offiziellem Instagram-Account machte ihre Familie schließlich auch einen sehr persönlichen Wunsch der Verstorbenen öffentlich: Rettungsteams werden keine weiteren Versuche unternehmen, ihren Leichnam vom Laila Peak zu bergen.
Die Angehörigen appellieren an die Öffentlichkeit und die Medien, ihnen in dieser schweren Zeit Raum für Trauer zu lassen. Die Erinnerung an gemeinsame Momente gebe ihnen die Kraft, mit dem Verlust umzugehen und ihren Weg weiterzugehen.