
Städte in ganz Deutschland sagen Weihnachtsmärkte ab – welche Städte sind betroffen und warum?
Die Vorfreude auf funkelnde Lichter, Glühwein und festliche Musik ist für viele ein fester Bestandteil der Adventszeit. Doch während sich überall in Deutschland die Weihnachtsmärkte vorbereiten, bleibt es in einer Stadt in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr still und dunkel - und damit ist diese Stadt nicht allein.

Nutzer zeigt sich traurig ob der Nachricht über die Weihnachtsmärkte | Quelle: Facebook/Bild
Overath sagt den Weihnachtsmarkt ab
Für die Menschen in Overath war der Weihnachtsmarkt rund um die Pfarrkirche St. Walburga eine geliebte Tradition – ein Ort, an dem sich Familien und Freunde zum Start in die Adventszeit trafen. Doch in diesem Jahr wird es dort keine Lichterketten, keine duftenden Mandeln und keine fröhlichen Kinderstimmen geben.

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Der Grund: Die Kosten für Sicherheit und Terrorabwehr sind schlicht zu hoch. Rund 17.500 Euro soll das Ganze allein in den letzten eineinhalb Jahren gekostet haben, erklärt Andreas Koschmann, Vorsitzender des Stadtmarketingvereins Overath. Dieses Geld kann der Verein nicht mehr aufbringen – und die Stadt übernimmt die Kosten nicht.

Nutzer zeigt sich entrüstet ob der Nachricht über die Weihnachtsmärkte | Quelle: Facebook/Bild
Früher konnten die Veranstalter die Ausgaben durch Einnahmen anderer Feste ausgleichen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Nach einem Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts dürfen Kommunen die Sicherheitskosten nicht auf private Veranstalter abwälzen – trotzdem bleibt die Stadt bei ihrer Haltung. Das Ergebnis ist bitter: Der Weihnachtsmarkt fällt aus.
Kreative Lösungen in Kerpen
Etwas anders geht man in Kerpen mit der Situation um. Dort wird der traditionelle Weihnachtsmarkt kurzerhand zum „Genussmarkt im Advent“. Der neue Name ist nicht nur eine sprachliche Spielerei, sondern auch eine pragmatische Entscheidung. Denn für kleinere Märkte gelten weniger strenge Sicherheitsauflagen – und das spart Geld.

Nutzer zeigt sich verständlich ob der Nachricht über die Weihnachtsmärkte | Quelle: Facebook/Bild
Es fehle an der Unterstützung der Stadt, heißt es laut Bild-Informationen von der Aktionsgemeinschaft Kolpingstadt Kerpen (AGK). Mit der Umbenennung hoffen die Organisatoren, den beliebten Treffpunkt trotz aller finanziellen Hürden zu retten.
Auch andere Städte betroffen
Overath und Kerpen sind keine Einzelfälle. Bundesweit geraten Weihnachtsmärkte zunehmend unter Druck – sei es durch steigende Kosten, fehlende Einnahmen oder notwendige Bauarbeiten.

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In Rostock etwa fällt der historische Weihnachtsmarkt im IGA Park aus. Stattdessen soll im Frühjahr ein Mittelalterspektakel für Stimmung sorgen. In Hamburg-Rahlstedt mangelt es an Standbetreibern und Einnahmen, und in Dortmund müssen die Vorbereitungen für den Markt im Schloss Bodelschwingh einer Sanierung weichen.
Zwischen Tradition und Realität
Für viele Menschen sind Weihnachtsmärkte mehr als nur ein Ort zum Bummeln – sie stehen für Gemeinschaft, Wärme und kleine Auszeiten vom Alltag. Umso schmerzlicher ist es, wenn lieb gewordene Traditionen plötzlich nicht mehr stattfinden können.

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Ob die Lichter im nächsten Jahr wieder angehen, bleibt offen. Doch eines steht fest: Der Wunsch nach einem Stück festlicher Normalität ist größer denn je.
