
„Unglaublich“: 5 Fotos von Bundeskanzler Merz und seiner Frau in der Türkei sorgen für Kontroversen
Fünf neue Fotos von Bundeskanzler Friedrich Merz und seiner Frau Charlotte Merz beim Besuch in der Türkei haben im Internet für Diskussionen gesorgt. Während die Aufnahmen in Ankara und Istanbul eigentlich diplomatische Routine zeigen sollten, sorgen die Reaktionen in den sozialen Medien für deutliche Meinungsverschiedenheiten.
Wie Bild berichtet, war Merz auf Einladung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in die Türkei gereist. Besonders aufmerksam machte ein Detail: Er erschien nicht allein – sondern in Begleitung seiner Frau Charlotte.
Einladung von Emine Erdoğan
Nach Informationen der Bild soll Emine Erdoğan, die Ehefrau des türkischen Präsidenten, ausdrücklich darum gebeten haben, dass auch Charlotte Merz an dem Besuch teilnimmt.Während Friedrich Merz an politischen Gesprächen über Migration, Wirtschaft und die Rolle der Türkei in Europa teilnahm, begleitete Charlotte Merz ihre Gastgeberin zu mehreren repräsentativen Terminen.
Die Fotos zeigen das Ehepaar Merz in Ankara vor der Kulisse des Präsidentenpalastes und bei einem anschließenden Besuch in Istanbul. Dabei wirkten beide ruhig und zurückhaltend – doch im Netz wurden die Aufnahmen teils heftig kommentiert.

30. Oktober 2025, Türkei, Ankara: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt zusammen mit seiner Frau Charlotte an der Kranzniederlegung am Atatürk-Mausoleum teil. | Quelle: Getty Images
Wer ist Charlotte Merz?
Laut einem Bericht von n-tv hält sich die Kanzlergattin sonst weitgehend aus der Öffentlichkeit heraus. Die 65-Jährige, die aus dem Sauerland stammt, ist Juristin und Mutter von drei erwachsenen Kindern. Während früherer Reisen ihres Mannes blieb sie häufig in Deutschland – so auch zu Beginn seiner Amtszeit. Friedrich Merz erklärte in einem früheren Interview:
„Ich habe die große Hoffnung und auch die Bitte, dass Kritik, die notwendig ist, an mir geübt wird und nicht an meinen Kindern, nicht an meiner Familie.“
Er wies dabei darauf hin, dass er „seit 1998 der erste Bundeskanzler“ sei, „der wieder Kinder hat“. Mit dieser Aussage unterstrich Merz, dass seine Familie nicht Teil der politischen Debatten werden soll. Dennoch zeigt der aktuelle Türkei-Besuch, dass Charlotte Merz – wenn auch selten – bereit ist, repräsentative Aufgaben zu übernehmen.

30. Oktober 2025, Türkei, Ankara: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt zusammen mit seiner Frau Charlotte an der Kranzniederlegung am Atatürk-Mausoleum teil. Merz ist zu seinem Antrittsbesuch in der Türkei und trifft auch Staatschef Erdogan. | Quelle: Getty Images
Reaktionen im Netz – zwischen Spott und Fassungslosigkeit
In sozialen Netzwerken wie Facebook und X (vormals Twitter) lösten die Fotos des Paares lebhafte Diskussionen aus. Während einige Nutzerinnen und Nutzer die diplomatische Geste lobten, reagierten andere scharf. Zu den Kommentaren unter den veröffentlichten Bildern gehörten unter anderem:
„Die Gesichter unglaublich.“
„Gesichtsausdrücke von den beiden spricht Bände ………“
„Können sie behalten.“
„Selten so ein unsympathisches Paar gesehen 😞.“
Die Kommentare zeigen ein breites Meinungsspektrum: Viele konzentrieren sich weniger auf die politischen Inhalte des Besuchs, sondern auf den persönlichen Eindruck des Paares. Innerhalb weniger Stunden wurden Hunderte Reaktionen und Emojis hinterlassen – von Zustimmung bis Wut.

30. Oktober 2025, Türkei, Ankara: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt an der Kranzniederlegung am Atatürk-Mausoleum teil. Merz ist zu seinem Antrittsbesuch in der Türkei und trifft auch Staatschef Erdogan. | Quelle: Getty Images
Kritik und Verteidigung
Politische Beobachter verweisen darauf, dass die Teilnahme der Kanzlergattin diplomatisch nicht ungewöhnlich ist. In vielen Ländern gilt es als höfliche Geste, wenn beide Ehepartner offizieller Staatsgäste gemeinsam auftreten – insbesondere, wenn die Gastgeberin selbst an den Treffen teilnimmt.
Trotzdem zeigt sich online ein anderes Stimmungsbild. Viele Nutzerinnen und Nutzer kritisieren die Inszenierung als „unnötig“, einige werfen dem Paar „Kälte“ oder „Abgehobenheit“ vor.
Gleichzeitig finden sich aber auch Stimmen, die Verständnis äußern. Mehrere User betonen, dass man ein Foto nicht überinterpretieren dürfe und das Auftreten des Ehepaars schlicht diplomatisches Protokoll sei.

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (links) verlässt Anitkabir, das Mausoleum des Gründers der Türkischen Republik, Mustafa Kemal Atatürk, in Ankara am 30. Oktober 2025 | Quelle: Getty Images
Merz bleibt sachlich
Der Kanzler selbst äußerte sich bislang nicht zu den Kommentaren, machte aber in früheren Interviews deutlich, dass er Angriffe auf seine Familie ablehne. „Kritik gehört zur Politik“, sagte er im Sommer, „aber sie sollte sich auf die Sache konzentrieren, nicht auf private Personen.“
Während sein Besuch in Ankara offiziell als Erfolg gilt – Gespräche über Migration und Energiepolitik verliefen laut deutschen Medien „konstruktiv“ –, zeigt die Debatte um die Fotos, wie emotional politische Symbolik inzwischen wahrgenommen wird.
Zwischen öffentlicher Neugier und Privatsphäre
Die Diskussion über Charlotte Merz verdeutlicht, dass das Interesse an den Familien prominenter Politiker groß bleibt – auch wenn diese selbst eher zurückhaltend auftreten. Dass sie ihren Mann bei diesem Termin begleitete, war auf Wunsch der türkischen Präsidentengattin Teil des diplomatischen Protokolls und keine spontane Entscheidung.

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (2. v. l.) verlässt Anitkabir, das Mausoleum des Gründers der Türkischen Republik, Mustafa Kemal Atatürk, in Ankara am 30. Oktober 2025. | Quelle: Getty Images
Für viele Beobachter ist der Fall ein Beispiel dafür, wie stark sich politische Wahrnehmung im digitalen Raum verändert hat: Ein paar Fotos reichen aus, um tausende Reaktionen auszulösen – von Bewunderung bis Abneigung.
Der Besuch von Friedrich und Charlotte Merz in der Türkei sollte vor allem politische Signale senden – über Zusammenarbeit, Respekt und internationale Beziehungen. Doch im Netz dominieren Kommentare über Mimik, Gestik und Sympathie.
Zwischen offizieller Diplomatie und öffentlicher Meinung zeigt sich einmal mehr, wie eng Politik und Social Media inzwischen verknüpft sind. Was als höflicher Staatsbesuch begann, wurde binnen Stunden zum Diskussionsthema – mit einem Wort, das viele Kommentare zusammenfasst: „Unglaublich.“
