
„Black Sabbath“-Star Geezer Butler nimmt nach 57 gemeinsamen Jahren liebevoll Abschied von Ozzy Osbourne
Sie waren mehr als nur Bandkollegen – sie waren Weggefährten durch ein ganzes Leben. Geezer Butler, Bassist der legendären Rockband „Black Sabbath“, hat sich mit berührenden Worten von seinem langjährigen Freund Ozzy Osbourne verabschiedet. In einem sehr persönlichen Essay lässt er ihre 57-jährige Freundschaft Revue passieren und gewährt tiefe Einblicke in ihre letzten gemeinsamen Momente.
Weltweit trauern Fans um den „Prince of Darkness“. Für Butler jedoch war Ozzy etwas ganz anderes: der „Prince of Laughter“. Nur wenige Wochen nach dem letzten Bühnenauftritt mit „Black Sabbath“ verstarb Osbourne im Alter von 76 Jahren – ein Verlust, der auch für Butler kaum zu fassen ist.
Eine Freundschaft, die in der Kindheit begann
Die Geschichte ihrer Verbindung reicht bis in die Kindheit zurück. Aufgewachsen in der Nähe des Villa Park Stadions in Birmingham, kreuzten sich ihre Wege früh. Als sich 1968 „Black Sabbath“ gründete, begann eine gemeinsame Reise, die sie bis zum Abschiedskonzert im Juli diesen Jahres führen sollte – genau dort, wo alles angefangen hatte. Rückblickend beschreibt Butler, wie bedeutungsvoll es war, dass ihre letzte Show in Aston stattfand: eine stille Heimkehr zu den Wurzeln. Dass es ihr letzter gemeinsamer Abend sein würde, ahnte er damals nicht.
Ein letzter Auftritt – von Schwäche geprägt, doch voller Würde
Butler schildert, wie sehr ihn Ozzy beim Proben für dieses Konzert berührte. Zwar wusste er um dessen angeschlagene Gesundheit – doch als er ihn sah, traf es ihn tief. Ozzy war geschwächt, brauchte Hilfe, stützte sich auf einen prachtvollen Gehstock. Beim Singen saß er auf seinem Thron. Die Energie früherer Tage war einem stillen Kampf gewichen, und doch war da etwas Ehrfurchtgebietendes in dieser letzten Performance. Nach einigen Songs war Ozzy erschöpft, aber er hielt durch.
Ein bittersüßer Abschied
Die Show endete anders als gewohnt. Statt Umarmungen und Verbeugungen blieb Ozzy auf seinem Thron sitzen. Tony Iommi reichte ihm die Hand, Butler brachte einen Kuchen. Der Moment war unbeholfen, doch voller Zuneigung. „Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit backstage mit Ozzy gehabt, aber Wünsche sind jetzt überflüssig“, schreibt Butler mit Wehmut – und zugleich mit Dankbarkeit über dieses letzte Kapitel.
Ozzy, der Freund – nicht der Mythos
In seinem Text räumt Butler auch mit dem gängigen Bild des Skandalrockers auf. Für ihn war Ozzy nicht der düstere „Prince of Darkness“, sondern ein Mann mit grenzenlosem Humor und einem Herz aus Gold. Er beschreibt ihn als geborenen Entertainer, der vieles für einen Lacher tat – aber vor allem jemand war, der für seine Freunde immer da war. „Wenn du ein Freund in Not warst, war Ozzy immer für dich da“, heißt es weiter.
Sein bewegender Text endet mit einer liebevollen Verneigung vor einer einzigartigen Verbindung: „Gott segne dich, Oz, es war ein wilder Ritt! Ich liebe dich!“