logo
Startseite
Iris Berben | Quelle: Getty Images
Iris Berben | Quelle: Getty Images

Iris Berben spricht Klartext – und kritisiert das heutige Frauenbild

Tetiana Sukhachova
16. Juni 2025 - 16:45

Seit Jahrzehnten prägt Iris Berben die deutsche Kulturlandschaft – als Schauspielerin, als engagierte Stimme und als starke Frau. Mit 74 Jahren blickt sie auf ein erfülltes Leben und eine bewegte Karriere zurück. Doch die gesellschaftliche Entwicklung der Gegenwart lässt sie nicht unberührt.

Werbung

In einem Gespräch mit dem Stern zeigt sie sich nachdenklich – und zugleich kämpferisch.

Iris Berben besucht die „The Power List - Germany's Top 50“-Premiere im Restaurant Sphere am 5. Juni 2025 in Berlin | Quelle: Getty Images

Iris Berben besucht die „The Power List - Germany's Top 50“-Premiere im Restaurant Sphere am 5. Juni 2025 in Berlin | Quelle: Getty Images

Was sie besonders beschäftigt, ist das Bild, das heute von Frauen gezeichnet wird. Es ist nicht nur die äußere Wahrnehmung, die sie stört, sondern ein tieferes Gefühl von Rückschritt. „Das macht mich schon wütend“, sagt sie offen. Einst sei ihre Generation für Selbstbestimmung und Eigenverantwortung auf die Straße gegangen – umso schwerer fällt es ihr zu sehen, wie sehr heute oft vordergründige Perfektion im Fokus steht.

Mehr Haltung, weniger Hochglanz

Die Individualität, die einst eingefordert wurde, sieht Iris Berben in Gefahr. Wer heute nicht mit dem Strom schwimmt, werde schnell ausgegrenzt, ja sogar „gecancelt“. Umso wichtiger ist ihr, junge Menschen zu ermutigen, über äußere Bilder hinauszudenken. Ihr Appell ist klar: „Es ist nicht schlecht, wenn man sich auch um das Innere seines Kopfes kümmert und das Hirn trainiert, nicht nur den Hintern.“ Ein Satz, der provoziert – aber mit viel Herzblut für mehr Bewusstsein plädiert.

Werbung
Iris Berben nimmt an einem Bankettessen zu Ehren des 60. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel am 12. Mai 1965 mit Bundespräsident Herzog und Michal Herzog auf Einladung des Bundespräsidenten und Elke Buedenbender im Schloss Bellevue am 12. Mai 2025 in Berlin teil | Quelle: Getty Images

Iris Berben nimmt an einem Bankettessen zu Ehren des 60. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel am 12. Mai 1965 mit Bundespräsident Herzog und Michal Herzog auf Einladung des Bundespräsidenten und Elke Buedenbender im Schloss Bellevue am 12. Mai 2025 in Berlin teil | Quelle: Getty Images

Ein Frauenbild mit Tiefe und Beständigkeit

Besonders befremdlich empfindet Berben, dass Frauen sich in politischen Kontexten nicht immer solidarisch verhalten. Das Beispiel Donald Trump erschüttert sie nachhaltig: Viele Frauen hätten ihn trotz seiner fragwürdigen Haltung gewählt – etwas, das sie nur schwer begreifen kann.

Auch im Alltag begegnet ihr immer wieder ein Satz, der ihr zu denken gibt: „Für Ihr Alter sehen Sie aber noch gut aus.“ Was vielleicht als Kompliment gemeint ist, offenbart für sie ein tieferes Problem. Solche Aussagen zeugen von einem gesellschaftlichen Blick, der Frauen nach wie vor stark über ihr Äußeres definiert – und ihnen in späteren Lebensjahren oft die Sichtbarkeit abspricht.

Werbung

Doch für Iris Berben ist klar: Weiblichkeit und Präsenz enden nicht mit 20 – sie wachsen mit dem Leben, mit Erfahrungen, Haltung und innerer Stärke.

Iris Berben kommt zur Verleihung des 75. Deutschen Filmpreises Lola im Theater am Potsdamer Platz am 9. Mai 2025 in Berlin | Quelle: Getty Images

Iris Berben kommt zur Verleihung des 75. Deutschen Filmpreises Lola im Theater am Potsdamer Platz am 9. Mai 2025 in Berlin | Quelle: Getty Images

Mit ihren klaren Worten macht Iris Berben Mut – für mehr Tiefe, mehr Verständnis und ein selbstbewusstes Miteinander über alle Generationen hinweg.

Werbung
Ähnliche Neuigkeiten