
„Commissario Brunetti“-Schauspieler Uwe Kockisch in Madrid gestorben – Todesursache
Die Fernnsehwelt trauert: Uwe Kokisch, der Schauspieler, der über Jahrzehnte hinweg das deutsche Fernsehen mitprägte, istim Alter von 81 Jahren in Madrid gestorben.
Erst nach und nach verdichteten sich die Informationen: Uwe Kockisch ist am Montagabend in Madrid in einem Krankenhaus gestorben. Wie aus dem Familienkreis bestätigt wurde, erlag er einer Lungenkrebserkrankung. Er wurde 81 Jahre alt. Für viele Zuschauerinnen und Zuschauer ist sein Tod eng verbunden mit einer Figur, die Generationen von Krimifans begleitet hat – doch Kockischs Lebensweg reichte weit darüber hinaus.
Geboren wurde Uwe Kockisch am 31. Januar 1944 in Cottbus. Seine Jugend verlief nicht geradlinig. Als junger Mann versuchte er, aus der DDR zu fliehen – ein Vorhaben, das scheiterte und für ihn zeitweise Gefängnis bedeutete. Diese Erfahrung prägte ihn, doch sie hielt ihn nicht davon ab, seinen Weg zu gehen.
Nach der Haft entschied er sich bewusst für die Schauspielerei und absolvierte eine Ausbildung an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin.
Ab 1971 war Kockisch festes Ensemblemitglied am Maxim-Gorki-Theater in Berlin, dem er rund zwei Jahrzehnte lang verbunden blieb. Parallel dazu begann eine bemerkenswerte Karriere vor der Kamera. Im Laufe seines Lebens wirkte er in mehr als 100 Film- und Fernsehproduktionen mit – mal in Hauptrollen, mal als markanter Charakterdarsteller. Sein Spiel galt als ruhig, präzise und tiefgründig, Eigenschaften, die ihn für anspruchsvolle Rollen prädestinierten.
Dem breiten Publikum wurde Uwe Kockisch erstmals in der Titelrolle der Krimiserie „Zappek“ bekannt. Doch endgültig unvergessen machte ihn eine andere Figur: Commissario Guido Brunetti. Ab 2003 übernahm Kockisch die Rolle in der ARD-Krimireihe „Donna Leon“, nachdem Joachim Król die Figur zuvor verkörpert hatte.
Bis zum Ende der Reihe im Jahr 2019 blieb Kockisch das Gesicht des venezianischen Ermittlers. In der atmosphärischen Kulisse Venedigs verlieh er Brunetti eine Mischung aus Melancholie, Intelligenz und stiller Moral, die viele Fans bis heute schätzen.
Die Beliebtheit der Reihe zeigte sich auch in den Einschaltquoten. Selbst der letzte Fall „Donna Leon – Stille Wasser“, ausgestrahlt am ersten Weihnachtstag 2019, erreichte trotz starker Konkurrenz mehrere Millionen Zuschauer.
Für viele gehörte Kockischs Brunetti zu den Konstanten des deutschen Fernsehens – vertraut, verlässlich und dennoch immer nuanciert.
Neben dem Krimi prägte Kockisch auch andere erfolgreiche Produktionen. In der ARD-Serie „Weissensee“ spielte er den Staatssicherheits-Offizier Hans Kupfer. Die Serie, die zwischen 2010 und 2018 ausgestrahlt wurde, zeichnete ein vielschichtiges Bild einer Ost-Berliner Familie und der DDR-Vergangenheit.
Kockischs Darstellung eines innerlich zerrissenen Funktionärs wurde vielfach gelobt und zeigte erneut seine Fähigkeit, komplexe Figuren glaubwürdig darzustellen.
Auch jenseits der Schauspielerei meldete sich Uwe Kockisch zu Wort. Im Februar 2023 gehörte er zu den Erstunterzeichnern des von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht initiierten „Manifest für den Frieden“. Damit machte er deutlich, dass ihm gesellschaftliche und politische Fragen auch im hohen Alter nicht gleichgültig waren.
Mit dem Tod von Uwe Kockisch verliert die deutsche Film- und Fernsehlandschaft einen Schauspieler, der nie laut sein musste, um Eindruck zu hinterlassen. Seine Rollen bleiben – und mit ihnen die Erinnerung an einen Künstler, der Tiefe, Haltung und Menschlichkeit auf die Leinwand brachte.
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