„Sie bestand nur noch aus Knochen“: Leiche einer 59-jährigen Touristin an einem abgelegenen Strand in Griechenland gefunden

Die Mutter aus Glasgow, die während eines Urlaubs mit ihrem Ehemann in Griechenland verschwand, wurde nun tot aufgefunden.

Auf der kleinen griechischen Insel Fidonisi ist eine Leiche gefunden worden. Nun herrscht traurige Gewissheit, um wen es sich dabei handelt – die seit Wochen vermisste Michele Bourda aus Glasgow.

Ihr Ehemann Chris bestätigte, dass die griechische Polizei eine Leiche auf der kleinen Privatinsel Fidonisi entdeckt hat, rund 40 Kilometer von jenem Strand entfernt, an dem die 59-Jährige zuletzt gesehen worden war.

Die Britin, die mit ihrem Mann zuletzt in Schottland lebte, war vor mehr als einem Monat an einem Strand nahe der nordgriechischen Stadt Kavala verschwunden. Ihr Verschwinden hatte damals eine umfangreiche Suchaktion ausgelöst. Entdeckt wurde der Körper von der Crew einer vorbeifahrenden Yacht.

Ihr Ehemann, der griechischstämmige Apotheker Christos Bourda, bestätigte die Identifizierung gegenüber Medien und zeigte sich tief betroffen. Zugleich erhob er schwere Vorwürfe gegen die Behörden und warf Polizei und Küstenwache vor, bei den ersten Maßnahmen zu langsam reagiert zu haben.

Michele Bourda war am 1. August zuletzt am beliebten Strand von Ofrinio gesehen worden, wo sie auf einer Sonnenliege ruhte. Wenige Stunden zuvor hatte das Überwachungsvideo eines Cafés das Ehepaar beim gemeinsamen Essen gezeigt. Ihr Mann schlief danach auf einer Sonnenliege ein. Als ihr Mann erwachte, war seine Frau bereits auf unerklärliche Weise verschwunden. Persönliche Gegenstände wie Handtuch, Medikamente und Tasche blieben am Strand zurück.

Die Suche konzentrierte sich zunächst auf das Meer: Küstenwache, Fischerboote und private Schiffe durchkämmten die Gegend. Später übernahm die Polizei die Leitung der Ermittlungen und verlagerte die Suche ins Landesinnere. Auch ein Spezialteam mit Spürhunden aus Athen, sowie Drohnen, waren zwei Wochen lang im Einsatz. Trotz dieser Maßnahmen blieb Michele unauffindbar.

Offizielle Stellen gehen inzwischen davon aus, dass Bourda ertrank und ihre Leiche durch Strömungen an die Küste getrieben wurde. Eine abschließende Klärung soll die noch ausstehende Obduktion bringen. Berichten zufolge soll die Identifikation vom Zustand der Leiche erschwert worden sein. Sie soll „nur noch aus Knochen“ bestanden haben, zudem soll der Kopf fehlen, berichtete Glasgow Live.

Die Trauer des Ehemanns ist groß. Das Paar kannte sich seit Jahrzehnten, hatte eine gemeinsame Tochter und lebte zuletzt in Glasgow. Chris erinnerte sich an ihre letzten gemeinsamen Stunden. Sie seien trotz des windigen Wetters noch einmal schwimmen gegangen und hätten danach Crepes gegessen. Michele habe gesagt, sie freue sich auf ein entspanntes Nickerchen. Doch während er eingeschlafen war, sei sie spurlos verschwunden.

Bekannt ist, dass Michele in der Vergangenheit mit Depressionen und Angstzuständen zu kämpfen hatte. Bereits während eines Aufenthalts in London war sie in einer belastenden Lebensphase kurzfristig verschwunden, konnte damals aber rasch gefunden werden. Ihr Mann betonte, dass sie zuletzt stabil gewirkt habe und sich auf die gemeinsame Reise gefreut habe.

Chris kritisierte erneut die Behörden und sagte, es sei wichtig, dass aus dem Fall Konsequenzen gezogen würden. „Es sollte nicht drei Stunden dauern, einen Vermisstenbericht zu verfassen, bevor die Suche beginnt“, so Bourda.

Die Ermittlungen der griechischen Polizei dauern an. Auch das britische Außenministerium ist in den Fall eingebunden. Für die Familie und Freunde von Michele Bourda endet eine quälende Zeit der Ungewissheit nun mit einer traurigen Gewissheit.

Auch wir möchten der Familie und den Hinterbliebenen von Michele Bourda unser tief empfundenes Mitleid aussprechen. Wir wünschen allen Beteiligten viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.