
„Unfassbare Trauer“: ABBA-Sängerin Frida hat innerhalb eines Jahres ihren Mann und ihre kleine Tochter verloren – was ist passiert?
Sie stand mit ABBA auf den größten Bühnen der Welt, ihre Lieder begeistern bis heute Millionen Menschen. Doch hinter dem Glanz und der Musik verbirgt sich ein Schmerz, den Anni-Frid Lyngstad (79) bis heute in sich trägt – der Verlust geliebter Menschen, der ihr Herz brach.
Sie ist weltberühmt als eine der vier Stimmen von ABBA, doch hinter dem Glanz und Erfolg verbirgt sich eine Lebensgeschichte voller Schmerz. Anni-Frid „Frida“ Lyngstad (79) hat nicht nur auf der Bühne Außergewöhnliches erlebt – auch abseits des Rampenlichts wurde sie von schweren Schicksalsschlägen getroffen.

Anni-Frid Lyngstad ist bei der Weltpremiere von „Mamma Mia! The Movie“ dabei, die am 30. Juni 2008 im Odeon Leicester Square in London, England, stattfand. | Quelle: Getty Images
Vom Teenager zur Weltkarriere
Schon früh suchte Frida ihr Glück in der Musik. Mit gerade einmal 17 Jahren heiratete sie den Musiker Ragnar Fredriksson. Gemeinsam bekamen sie zwei Kinder, Hans Ragnar und Ann Lise-Lotte. Doch die Ehe zerbrach 1970 – und Frida begann ein neues Kapitel, das sie schließlich in den Olymp der Popmusik führen sollte.

Anni-Frid Lyngstad von der schwedischen Popgruppe ABBA beim Konzert in Hamburg am 10. Februar 1977. | Quelle: Getty Images
Mit ABBA stieg sie in den 1970er-Jahren zu einem der größten Musikphänomene aller Zeiten auf. Millionen Menschen sangen ihre Lieder, doch ihr Privatleben hielt sie stets fern von der Öffentlichkeit.
Ein behütetes Familienleben trotz Weltruhm
Als Sängerin von ABBA wurde Anni-Frid Lyngstad zu einer internationalen Ikone. Privat jedoch war sie stets bemüht, ihre Familie aus dem Rampenlicht herauszuhalten. Ihre Tochter Ann Lise-Lotte Fredriksson, geboren am 25. Februar 1967, wuchs fern des Rummels um die berühmte Mutter auf – in einem geschützten, ruhigen Umfeld. Sie war das jüngste Kind aus Anni-Frids erster Ehe mit Ragnar Fredriksson, den die Musikerin schon mit 17 Jahren geheiratet hatte.
Ann Lise-Lotte führte später ein zurückgezogenes Leben in den USA. Während ihre Mutter durch die Welt tourte, suchte sie in Amerika ihr eigenes Glück – weit entfernt vom Glitzer und der Bühne.
1978 heiratete Frida ihren Bandkollegen Benny Andersson. Die Beziehung hielt nur wenige Jahre, doch die Freundschaft blieb – auch musikalisch. Erst 1992 schien Frida das große Glück gefunden zu haben: Sie verliebte sich in Prinz Heinrich Ruzzo Reuß von Plauen, einen in der Schweiz geborenen Landschaftsarchitekten und Angehörigen des ehemaligen Adelsgeschlechts Reuß. Durch die Ehe wurde sie zur Prinzessin Reuß und Gräfin von Plauen.
Das Schicksal schlägt unerwartet zu
Dann, eines Tages im Januar 1998, änderte sich alles. In der Nähe der kleinen Stadt Livonia im US-Bundesstaat New York kam es zu einem schweren Verkehrsunfall. Ann Lise-Lotte wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Trotz aller Bemühungen der Ärzte verlor sie wenige Stunden später den Kampf um ihr Leben – sie wurde nur 30 Jahre alt. Ein unbegreiflicher Verlust für ihre Mutter, die den Tod ihrer Tochter nie ganz überwunden hat.
Für Frida brach eine Welt zusammen. Jahre später sprach sie in einem Interview mit dem norwegischen Journalisten Fredrik Skavlan über diese dunkle Zeit: „Was ich erlebt habe, führte zu einer großen Einsamkeit, die mit der Zeit zu etwas wurde, das mir vertraut erschien.“
Noch mehr Schicksalsschläge
Nur ein Jahr nach dem Unfall ihrer Tochter verlor die Sängerin ihren dritten Ehemann, Heinrich Ruzzo Prinz Reuß von Plauen, an Krebs. In einer Dokumentation („ABBA: The Missing 40 Years“) verriet sie einst:
„Er war ein total toller, wunderbarer, spiritueller und lustiger Mensch, und ich hab ihn über alles geliebt. Es war natürlich ein riesiger Schock für uns, dass er mit 49 Jahren an Krebs erkrankte.“
Dennoch lobte sie ihn auch dafür, dass er seine Töchter, ihre beiden Stieftöchter, in ihr Leben gebracht hatte: „Ruzzo hat mein Leben total verändert [...] Und er hat mir Freude und Liebe und zwei neue Kinder, meine Stieftöchter, geschenkt.“

Anni-Frid Lyngstad von der schwedischen Popgruppe ABBA beim Konzert in Hamburg am 10. Februar 1977. | Quelle: Getty Images
Doch auch nach diesen zwei so eng aufeinanderfolgenden Verlusten war das Schicksal noch nicht durch mit ihr. Es traf sie erneut ein herber Schicksalsschlag, denn auch der Sohn ihrer verstorbenen Tochter, geboren 1989, verstarb 2023 an Magenkrebs – eine Tragödie, die die Familie erneut erschütterte.
Ein Blick nach vorn
Nach dem Tod ihres Mannes wurde Frida zur Witwe des Prinzen Reuß. Die Liebe aufgegeben, hat sie jedoch nicht. Heute lebt sie zurückgezogen in Genolier, Schweiz, gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Henry Smith, dem fünften Viscount Hambleden. Die beiden sind seit 2007 ein Paar. Zusammen mit ABBA feierte sie nach fast vier Jahrzehnten ein viel beachtetes Comeback – die neuen Songs stürmten weltweit die Charts und zeigten, dass die Magie dieser Band unvergänglich ist.
Doch hinter all dem Erfolg bleibt die Erinnerung an ihre Familie, die sie viel zu früh verlor – ein stiller Schmerz, der Anni-Frid Lyngstad geformt hat, aber auch die Stärke hervorgebracht hat, mit der sie weiter durchs Leben geht.
Ihren Fans ist sie ein wahres Vorbild und ihre Geschichte macht Mut, dass es am Ende jedes Tunnels, einen Funken Licht gibt – egal wie dunkel er auch sein mag.
