
„Völlig verwirrt“: Deutsche Backpackerin meldet sich nach dramatischem Vermisstenfall aus dem Krankenhaus
Noch immer klingt das Unglaubliche nach: Die deutsche Backpackerin Carolina Wilga wurde nach zwölf Tagen im australischen Outback völlig erschöpft, aber lebend gefunden. Nun, einige Tage nach ihrer Rettung, meldet sich die 26-Jährige erstmals selbst aus dem Krankenhaus in Perth zu Wort – mit berührenden Worten voller Dankbarkeit.
Die junge Frau aus Castrop-Rauxel in Nordrhein-Westfalen hatte sich vor zwei Jahren einen Traum erfüllt und reiste seitdem durch Australien. Ihre Abenteuer finanzierte sie sich unter anderem durch Jobs in Minen – bis sie plötzlich verschwand. Der Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen.
Ein Unfall veränderte alles
In einer Mitteilung aus dem Krankenhaus erzählt Carolina nun, was ihr genau passiert ist. Ihr Van, mit dem sie unterwegs war, kam in der abgelegenen Karroun Hill Nature Reserve von der Straße ab. "Ich hatte die Kontrolle über das Auto verloren und war einen Abhang hinuntergerollt", erklärte sie. Dabei verletzte sie sich am Kopf – so schwer, dass sie völlig desorientiert ihr Auto verließ. Obwohl sie Proviant und Wasser im Fahrzeug hatte, irrte sie verwirrt durch die Wildnis und verlor die Orientierung.
Als ihr Wagen am Donnerstag im dichten Buschland entdeckt wurde, fehlte von ihr jede Spur. Erst einen Tag später fand die Australierin Tania Henley sie zufällig in der Nähe eines Pfads. Sie war es auch, die Carolina schließlich in die Zivilisation zurückbrachte.
"Der Gedanke an all die Menschen, die an mich geglaubt, nach mir gesucht und weiter für mich gehofft haben, gab mir in meinen dunkelsten Momenten die Kraft, weiterzumachen."
Trotz der Strapazen, die sie durchstehen musste, ist Carolina Wilga unendlich dankbar. "Ich bin einfach unendlich dankbar, dass ich überlebt habe", ließ sie über australische Medien ausrichten. Besonders in ihren dunkelsten Momenten habe sie der Gedanke an ihre Familie, die Helfer und alle, die an sie geglaubt haben, gestärkt.
Neben den Suchtrupps und der Polizei bedankt sich Carolina auch bei den Krankenschwestern, die sie seit ihrer Rettung liebevoll betreuen, und bei den Menschen weltweit, die ihr Kraft geschickt haben. Ein besonderer Dank geht an ihre Retterin: "Und natürlich meiner Retterin und meinem Engel Tania!"
Zwölf Tage in der Wildnis – Regen, Kälte und sengende Sonne
Die Zeit im australischen Outback war für Carolina ein Überlebenskampf. Sie musste Regenwasser und aus Pfützen trinken, um nicht zu verdursten. Um sich vor dem Wetter zu schützen, übernachtete sie in Höhlen – bei Minusgraden und Regen genauso wie unter der gnadenlosen Sonne Australiens.
Die Spuren dieser Tage sind sichtbar: Carolina erlitt Sonnenbrand, zahlreiche Insektenstiche, Prellungen, Schnittwunden und eine Verletzung am Fuß. Als sie gefunden wurde, war sie dehydriert, hungrig und völlig erschöpft. Doch gemessen an den Umständen kam sie vergleichsweise glimpflich davon.
Ein Happy End – dank weltweiter Anteilnahme
Ihr Fall hatte Menschen rund um den Globus berührt. In sozialen Netzwerken rief ihre Mutter verzweifelt dazu auf, bei der Suche nach ihrer Tochter zu helfen. Umso größer war die Erleichterung, als Carolina endlich gefunden wurde.