
Mann fährt in Berlin 8-jährigen Jungen mit Auto an, lacht und flüchtet
Ein Vorfall, der Fassungslosigkeit auslöst: In Berlin ist ein achtjähriger Junge angefahren und verletzt worden – der Autofahrer lachte offenbar über das am Boden liegende Kind und flüchtete.
Laut Polizei ereignete sich der schockierende Unfall am Samstagnachmittag im Stadtteil Neukölln. Der Junge war gegen 14 Uhr an der Kreuzung Sonnenallee Ecke Dammweg mit seinem Tretroller unterwegs, als ein Autofahrer ihn erfasste.

Polizei | Quelle: Getty Images
Wie RTL berichtet, stürzte der Achtjährige nach dem Aufprall auf die Straße. Anstatt anzuhalten und Hilfe zu leisten, soll der Mann aus dem Wagen gestiegen, kurz auf das verletzte Kind geblickt, gelacht und anschließend wieder ins Auto gestiegen sein. Dann fuhr er einfach davon. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass die Ermittlungen wegen Unfallflucht mit verletztem Kind aufgenommen wurden.
Zeugen beschrieben das Auto als einen dunklen Kombi. Der Fahrer soll nach ersten Erkenntnissen zwischen 30 und 40 Jahre alt sein. Die Polizei sucht nun nach weiteren Zeugen und veröffentlichte einen Zeugenaufruf. Das Kind wurde nach dem Unfall von Passanten betreut und später in ein Krankenhaus gebracht. Laut BILD erlitt der Junge Prellungen, steht aber unter Schock.

Schwer bewaffnete deutsche Polizei | Quelle: Getty Images
Besonders empörend: Der Vorfall ereignete sich direkt vor einem Hort, in dem der Achtjährige betreut wird. Augenzeugen berichteten, dass eine Erzieherin den Vorfall beobachtete, aber zunächst nicht eingriff. Erst andere Erwachsene kamen dem Jungen zur Hilfe und alarmierten Rettungskräfte.
In den sozialen Netzwerken machte sich daraufhin große Wut und Unverständnis breit. Unter Beiträgen auf Instagram und Facebook sammelten sich binnen Stunden Hunderte Kommentare, in denen Menschen ihre Fassungslosigkeit und ihren Ärger ausdrückten. Ein Nutzer schrieb:
„Alle, die nicht geholfen haben, sofort entlassen. Was ist nur mit der Menschheit los? Der Bub könnte innere Verletzungen haben. 😡“
Auch viele andere Nutzer verurteilten das Verhalten der Erwachsenen, die nicht sofort reagierten. Eine Person kommentierte: „Von allen im Stich gelassen, das arme Kind 😢“ Ein weiterer Kommentar lautete: „Hoffentlich hat es Konsequenzen für die Erzieherin, die nichts unternommen hat. Gute Besserung, kleiner Mann 💪🍀❤️“
Und ein anderer Nutzer brachte die Empörung vieler auf den Punkt: „Die Unfallflucht ist der erste Skandal, ABER das Verhalten der Mitarbeiterin ist der Zweite ... Unglaublich, dass sich der kleine Mann am Ende selber um Hilfe kümmern musste..!“
Die Polizei bestätigte gegenüber RTL, dass die Ermittlungen nicht nur gegen den flüchtigen Fahrer laufen, sondern auch überprüft werde, ob Aufsichtspersonen ihre Fürsorgepflicht verletzt haben. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Junge das Gelände des Horts mit seinem Roller kurzzeitig verlassen, als er angefahren wurde.
Laut BILD war der Junge ansprechbar, aber sichtlich verängstigt. Ein Sprecher der Feuerwehr erklärte, dass er in Begleitung seiner Eltern in ein Krankenhaus gebracht wurde. Die Polizei fahndet weiterhin nach dem Fahrer. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle in Berlin entgegen.

Polizei | Quelle: Getty Images
Die Tat sorgte bundesweit für Diskussionen über Zivilcourage und Verantwortung im Straßenverkehr. Viele Nutzer kommentierten, dass sie den Fall als Sinnbild für den moralischen Verfall unserer Gesellschaft sehen. Der Gedanke, dass ein Erwachsener über ein verletztes Kind lacht, löste tiefe Betroffenheit aus.
RTL zitierte einen Sprecher der Berliner Polizei: „Wir gehen jedem Hinweis nach und prüfen derzeit, ob Videoaufnahmen in der Nähe der Unfallstelle existieren.“ Auch Verkehrsüberwachungskameras könnten Aufschluss über das Kennzeichen oder den Fahrer geben.
Nach Angaben der Ermittler handelte es sich bei dem Jungen um ein Berliner Schulkind, das regelmäßig in der Nähe der Unfallstelle unterwegs ist. Noch ist unklar, ob der Fahrer ihn möglicherweise kannte oder ob es sich um einen zufälligen Vorfall handelt.

Polizei | Quelle: Getty Images
Die Eltern des Jungen bedankten sich öffentlich für die Unterstützung und Anteilnahme. In einer kurzen Mitteilung hieß es, ihr Sohn sei stabil, aber traumatisiert. Unterdessen wird im Netz weiter über Konsequenzen für alle Beteiligten diskutiert. Viele Menschen fordern härtere Strafen für Unfallflucht und mehr Aufklärung über Erste Hilfe und Zivilcourage.
Die Polizei appelliert an die Öffentlichkeit, sich zu melden, falls jemand Beobachtungen gemacht oder den flüchtigen Wagen gesehen hat. Jede noch so kleine Information könne helfen, den Täter zu identifizieren.
Der Fall erschüttert Berlin – nicht nur wegen des Unfalls selbst, sondern vor allem wegen der Kälte, mit der der Fahrer reagierte. Ein Kind wird verletzt, der Täter lacht und flieht. Es ist eine Geschichte, die Empörung und Mitgefühl zugleich auslöst – und Fragen über die Menschlichkeit unserer Gesellschaft aufwirft.
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