
Mutter bei Versuch, ihr 2-jähriges Kind vor Entführung in Berlin zu retten, verletzt
In Berlin-Köpenick hat sich am Mittwoch ein schockierender Vorfall ereignet: Ein Mann soll versucht haben, einem zweijährigen Kind die Mutter zu entreißen und mit dem Kind davonzulaufen. Nur durch das beherzte Eingreifen der Frau konnte Schlimmeres verhindert werden – sie selbst wurde dabei verletzt.
Laut Berichten von RTL und dem Berliner Kurier spielte sich die Tat gegen 14 Uhr am Nachmittag im Bereich Bahnhofstraße in Köpenick ab. Nach Angaben der Polizei war die Mutter mit ihrem kleinen Kind unterwegs, als sich der mutmaßliche Täter plötzlich näherte und das Kind gewaltsam an sich zog.

Polizei | Quelle: Getty Images
Die Polizei teilte mit, dass der Mann das Kind an sich riss und mehrere Meter mit ihm weglief. Die Mutter reagierte sofort, rannte hinterher und konnte ihr Kind zurückholen. Dabei kam es zu einer Rangelei, bei der die Frau leichte Verletzungen erlitt.
Passanten eilten zur Hilfe und informierten die Polizei. Der Täter flüchtete zunächst, wurde jedoch kurze Zeit später in Tatortnähe festgenommen. Es handelt sich laut den Ermittlern um einen 37-jährigen Mann, der nun wegen versuchter Entführung und Körperverletzung angezeigt wurde.

Polizeiauto, das an einem weißen Gebäude geparkt ist. | Quelle: Getty Images
Ermittler bestätigten, dass das schnelle Eingreifen der Mutter entscheidend war. „Nur durch das couragierte Verhalten konnte verhindert werden, dass der Mann mit dem Kind verschwindet“, sagte ein Sprecher laut Berliner Kurier.
Die Beamten prüften den gesundheitlichen Zustand des Kindes – es blieb unverletzt, stand jedoch sichtlich unter Schock. Die Mutter wurde vor Ort medizinisch versorgt.

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Die Hintergründe der Tat sind bislang nicht bekannt. Laut RTL wird geprüft, ob der Mann psychische Probleme hat oder ob eine andere Motivation vorliegt. Der Verdächtige wurde zunächst in eine psychiatrische Einrichtung gebracht.
Die Ermittlungen führt das Fachkommissariat für Delikte gegen die persönliche Freiheit. Es soll nun geklärt werden, ob der Täter das Opfer gezielt ausgesucht oder zufällig angegriffen hat.
Der Vorfall löste in den sozialen Netzwerken Fassungslosigkeit und Empörung aus. Viele Nutzerinnen und Nutzer reagierten mit Entsetzen auf die Nachricht, dass ein Kind mitten am Tag entführt werden sollte. Eine Person schrieb:
„Schlimmer als Raubtiere! Erschreckend.“
Eine andere reagierte mit Unverständnis und Mitgefühl:
„Hört sich wie ein schlechter Alptraum an 😡😱 Wie kann man nur so skrupellos sein und einfach ein Kind mitnehmen 😡 Unfassbar, ich hoffe, er wird dafür bestraft. Der Mutter und dem Kind wünsche ich, dass sie das Ganze gut verarbeiten können 🙏❤️.“
Besonders häufig geteilt wurde auch dieser Kommentar:
„Unfassbar … um 14 Uhr, also mittags … Man kann nicht mal mehr mit seinem Kind raus, ohne Angst zu haben. In welcher kranken Welt leben wir eigentlich?“
Die Reaktionen zeigen, wie stark der Fall viele Menschen bewegt. Innerhalb weniger Stunden sammelten die Beiträge auf Facebook und X (vormals Twitter) Hunderte Kommentare und Anteilnahmen. Viele Nutzer äußerten Wut über die Tat, aber auch Dankbarkeit dafür, dass die Mutter so schnell reagierte.

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Im Berliner Bezirk Köpenick herrscht seither spürbare Verunsicherung. Eltern aus der Nachbarschaft schilderten gegenüber Medien, dass sie ihre Kinder nun nicht mehr allein auf Spielplätze lassen wollen. Ein Anwohner sagte laut Berliner Kurier, er könne „nicht fassen, dass so etwas mitten am Tag passieren kann“.
Die Polizei zeigte nach dem Vorfall verstärkte Präsenz in der Umgebung, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken. Auch Präventionsbeauftragte der Polizei sollen in den kommenden Tagen mit Familien im Stadtteil sprechen.

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Die Ermittler baten Zeugen, die den Vorfall beobachtet oder den Mann zuvor in der Nähe des Tatorts gesehen haben, sich zu melden. Nach Angaben von RTL sollen mehrere Passanten bereits aussagewillig sein, darunter eine Person, die Fotos und Videos des Geschehens angefertigt haben könnte.
Der Vorfall wird voraussichtlich in die nächste Sitzung des Berliner Ausschusses für Innere Sicherheit eingebracht. Politikerinnen und Politiker reagierten ebenfalls betroffen. Eine Sprecherin der Senatsinnenverwaltung sagte, man müsse „alles tun, um Eltern und Kinder in Berlin besser zu schützen“.

Zwei Polizeibeamte stehen vor der Weill-Synagoge | Quelle: Getty Images
Viele Berlinerinnen und Berliner empfinden die Tat als Weckruf. Dass ein zweijähriges Kind mitten am Tag auf offener Straße attackiert wurde, zeigt für viele, wie unberechenbar solche Situationen sein können.
Psychologen betonen, dass das schnelle Handeln der Mutter entscheidend war – und dass sie nun dringend Unterstützung brauche, um das Erlebte zu verarbeiten. Auch für das Kind müsse psychologische Betreuung angeboten werden, um spätere Traumafolgen zu vermeiden.
Der Fall von Köpenick erschüttert Berlin. Eine Mutter, die ihr Kind mit aller Kraft verteidigte, wurde verletzt, konnte aber Schlimmeres verhindern. Der mutmaßliche Täter sitzt inzwischen in Gewahrsam. Die Ermittlungen dauern an, das Motiv bleibt unklar. Doch eines ist sicher: Dieser Vorfall hat Spuren hinterlassen – in der Stadt, in den Familien, und in all jenen, die den Mut dieser Mutter als außergewöhnlich bezeichnen.
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