
Interview mit Fabians Vater: Seine Ex-Freundin, mit der er vier Jahre zusammen war, ist die Hauptverdächtige im Mordfall seines Sohnes
Es ist ein Schicksal, das Menschen in ganz Deutschland erschüttert: Der achtjährige Fabian aus Güstrow verschwand am Abend des 10. Oktober spurlos. Vier Tage später, am 14. Oktober, endete die Suche tragisch – seine Leiche wurde in einem Waldstück bei Klein Upahl gefunden, etwa 15 Kilometer von seinem Zuhause entfernt. Die Ermittler gehen von einem Gewaltverbrechen aus.
Bevor diese bittere Gewissheit eintrat, sprach Fabians Vater, Matthias Röhrbein, mit RTL über die Stunden nach dem Verschwinden seines Sohnes. Seine Worte wirken im Rückblick wie ein schmerzhaftes Echo der Hoffnung – voller Liebe, Angst und Ohnmacht.

Nutzer-Kommentar zu den jüngsten Ereignissen | Quelle: Facebook/RTL Aktuell
„Nachts gehe ich schon gar nicht mehr ins Bett, bleibe auf der Couch sitzen, in der Hoffnung, dass jede Sekunde mein Sohn durch die Tür kommt.“
Als Fabian plötzlich nicht mehr zu erreichen war, wollte Matthias Röhrbein zunächst nicht das Schlimmste glauben. „Erst habe ich gedacht, das wäre vielleicht ein schlechter Witz oder er ist rausgegangen und zum Freund oder Kumpel und kommt vielleicht wieder“, erzählte er damals. Doch als klar wurde, dass die Mutter bereits überall gesucht und Freunde angerufen hatte, wurde ihm bewusst, dass etwas Schlimmes geschehen sein musste. „Ja, das war wie so ein Schlag ins Gesicht.“

Nutzer-Kommentar zu den jüngsten Ereignissen | Quelle: Facebook/RTL Aktuell
Seit diesem Moment fand der Vater keine Ruhe mehr. Er beschrieb, wie ihn die Ungewissheit quälte, die jede Nacht zur Prüfung machte. „Ich komme überhaupt nicht zur Ruhe, fühle mich hilflos, verlassen“, sagte er leise. „Nachts gehe ich schon gar nicht mehr ins Bett, bleibe auf der Couch sitzen, in der Hoffnung, dass jede Sekunde mein Sohn durch die Tür kommt.“
Ein Dorf hat gesucht – und gebangt
Während der Vater auf ein Lebenszeichen hoffte, lief in Güstrow eine großangelegte Suchaktion an. Hunderte Einsatzkräfte waren Tag und Nacht im Einsatz – mit Hunden, Drohnen und Booten. Zwischenzeitlich führte eine Spur in einen Wald bei Zehna, doch sie verlor sich. Auch am Inselsee suchten Taucher nach Hinweisen, nachdem Spürhunde dort angeschlagen hatten – ohne Erfolg.

Nutzer-Kommentar zu den jüngsten Ereignissen | Quelle: Facebook/RTL Aktuell
Dann die schreckliche Nachricht: Eine Spaziergängerin entdeckte am Waldrand bei Klein Upahl die Leiche eines Kindes. Kurze Zeit später bestätigte die Polizei, dass es sich um Fabian handelte. Schnell war klar, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelte.
Fassungslosigkeit und Trauer
Die Einsatzkräfte sperrten das Gebiet großräumig ab, während Spurensicherung und Rechtsmediziner arbeiteten. Der Fundort – ein abgelegener Platz im Wald, umgeben von Bäumen und feuchtem Boden – lag still unter grauem Himmel. Es wurde psychologische Betreuung organisiert.

Polizei im Fall Fabian im Einsatz | Quelle: Getty Images
Noch am selben Tag begannen die Ermittlungen: Fabians Handy wurde ausgewertet, Spuren gesichert, digitale Daten analysiert. Keine Spur wurde abgetan. Alles konnte wichtig sein.
Ein Ort nimmt Abschied
Nur einen Tag nach dem Fund versammelten sich Hunderte Menschen in der Marienkirche von Güstrow. Kerzen brannten, Blumen und kleine Kuscheltiere füllten die Stufen des Altars. Bürgermeister Sascha Zimmermann sprach den Angehörigen sein tiefes Mitgefühl aus: „Fabian, du warst einer von uns, du wirst uns fehlen.“
Pastor Jens-Peter Schulz sprach von der „schrecklichen Gewissheit, dass Fabian nicht mehr zurückkommen wird“. Viele Menschen weinten still, hielten sich an den Händen. Auf einem handgeschriebenen Zettel stand in Kinderschrift: „Wir werden dich nie vergessen, Fabian.“
Eine Liebe, die bleibt
Für Matthias Röhrbein ist der Schmerz kaum in Worte zu fassen. Im Rückblick wirken seine Worte aus jenen Tagen wie ein stilles Gebet, das nicht erhört wurde. Ein Vater, der seinen Sohn wieder in die Arme schließen will.
Heute, wo die Wahrheit bekannt ist, bleibt dieser Wunsch – als Ausdruck einer unendlichen Liebe eines Vaters zu seinem Kind.
Wir berichteten über die jüngsten Ereignisse im Fall. Mittlerweile wurde eine Tatverdächtige verhaftet:
Vier Wochen nach dem tragischen Tod des kleinen Fabian aus Güstrow gibt es eine überraschende Wendung in den Ermittlungen: Gina H., die ehemalige Lebensgefährtin von Fabians Vater, wurde festgenommen und befindet sich nun in Untersuchungshaft.
Am Freitag bestätigte Staatsanwalt Sebastian Polster, dass die 29-Jährige dem Haftrichter vorgeführt wurde. „Der aktuelle Sachstand ist, dass der zuständige Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Rostock heute der Beschuldigten den bereits erlassenen Haftbefehl verkündet hat und den auch in Vollzug gesetzt hat“, erklärte Polster gegenüber RTL. Damit wurde Gina H. offiziell in Untersuchungshaft gebracht.
Ein Fall voller offener Fragen
Wochenlang hatte die Polizei nach dem mutmaßlichen Täter gesucht, nachdem der achtjährige Fabian Mitte Oktober tot aufgefunden worden war. Der Fall erschütterte nicht nur die Region um Güstrow, sondern sorgte bundesweit für Entsetzen.
Am Donnerstag, den 6. November, kam es schließlich zur Festnahme. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, steht Gina H. unter dringendem Verdacht, den Jungen getötet zu haben. Nach Informationen von RTL soll sie sich erst wenige Wochen vor Fabians Tod – im August – vom Vater des Kindes getrennt haben.
Brisant ist dabei vor allem ein Detail: Ausgerechnet Gina H. war es, die am 14. Oktober den leblosen Körper des Kindes entdeckt und die Polizei alarmiert haben soll. Nur kurze Zeit später hatte sie in einem RTL-Interview betont, nichts mit der Tat zu tun zu haben. Doch schon damals hat es skeptische Stimmen gegeben, die sich verwundert zeigten, warum ausgerechnet diese Frau es gewesen war, die den Jungen fand.
Das ist über Gina H. bekannt
In Reimershagen war Gina H. keine Unbekannte. Viele Nachbarn kannten sie von Kindesbeinen an, andere durch ihre Leidenschaft für Pferde. Doch schon seit Wochen, erzählen einige Anwohner, habe man geahnt, dass etwas nicht stimmt. „Jeder kann an fünf Fingern abzählen, was passiert ist“, sagt ein Bewohner des Ortes laut FOCUS.
Misstrauisch wurden viele spätestens, als bekannt wurde, dass ausgerechnet Gina H. die Leiche des vermissten Fabian am 14. Oktober bei Klein Upahl entdeckt haben will – einem abgelegenen Ort, den kaum jemand zufällig aufsucht.
Zerbrochene Beziehungen und seelische Wunden
Gina H. hatte in den vergangenen Jahren viele Schicksalsschläge zu verkraften. Nach einer schwierigen Kindheit lebte sie bei ihren Großeltern im Dorf, verlor später ihren Vater und musste sich nach der Trennung von Fabians Vater offenbar neu orientieren. Freunde berichten von emotionalen Krisen, Nachbarn von psychischen Problemen. Auf Instagram schrieb sie einst: „Nun stehe ich wieder alleine da und habe alles verloren. Erst meine geliebte Tiffy, dann meinen Papa und jetzt noch meinen einzigen Anker, den ich hatte“.

Eine Frau, die im Verdacht steht, die Tat begangen zu haben, ist vor ihrem Haus zu sehen. Fast vier Wochen nach dem brutalen Tod des achtjährigen Fabian aus Güstrow wurde gegen eine Frau Haftbefehl wegen dringendem Mordverdacht erlassen. | Quelle: Getty Images
Ihr Leben drehte sich um Pferde – sie arbeitete angeblich im Vertrieb für Medizintechnik und nahm an Turnieren teil. Gleichzeitig soll sie, so berichten Dorfbewohner, kaum enge Kontakte gepflegt haben. Nach außen freundlich, innerlich zerrissen – so beschreiben viele sie heute. Andere Anwohner jedoch berichteten auch, dass sie angeblich bereits Erwerbsminderungsrente beziehen würde.
Eine enge Bindung zu Fabian
Gina H. kannte Fabian gut. Während ihrer Beziehung mit seinem Vater kümmerte sie sich liebevoll um den Jungen, der regelmäßig zu Besuch war. In einem Interview sagte sie einst: „Fabian war wie ein eigenes Kind für mich. Ich war vier Jahre lang seine Ziehmama sozusagen. Ich habe ihn geliebt wie mein eigenes Kind.“

Ermittler durchsuchen während der Ermittlungen Häuser | Quelle: Getty Images
Nach der Trennung blieb offenbar ein Band der Nähe – zumindest aus ihrer Sicht. Doch warum befand sie sich ausgerechnet an jenem Ort, an dem Fabians Leiche entdeckt wurde? Diese Frage beschäftigt nun die Ermittler.
Ermittlungen laufen weiter
Über mögliche Hintergründe oder ein Motiv schweigen die Ermittlungsbehörden bislang. Auch über die Ergebnisse der Durchsuchungen am Donnerstag gaben Polizei und Staatsanwaltschaft keine neuen Details bekannt.
Klar ist: Die Ermittler setzen alles daran, die Umstände des grausamen Verbrechens vollständig aufzuklären. Noch sind viele Fragen offen – etwa, was genau in den Tagen vor Fabians Tod geschah und ob es weitere Beteiligte gibt.
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