
Miriam Pielhau wurde Mutter, während sie gegen Krebs kämpfte – was ist mit ihrer Tochter passiert?
Miriam Pielhau galt als eine der offensten und mutigsten Stimmen im deutschen Fernsehen, wenn es um den Umgang mit Krankheit, Hoffnung und Lebenswillen ging. Ihr Tod im Juli 2016 im Alter von nur 41 Jahren erschütterte viele Menschen.
Doch neben ihrer beeindruckenden Karriere und ihrem öffentlichen Kampf gegen den Krebs bleibt vor allem eine zutiefst persönliche Geschichte: die einer Mutter, die während ihrer schweren Erkrankung für ihre kleine Tochter da sein wollte – und deren größter Wunsch es war, dass dieses Kind auch ohne sie behütet aufwachsen kann.
Eine Diagnose, die alles veränderte
Im Frühjahr 2008 erhielt Miriam Pielhau die Diagnose Brustkrebs. Für die erfolgreiche Moderatorin bedeutete diese Nachricht einen tiefen Einschnitt. Anstatt sich jedoch zurückzuziehen, entschied sie sich für einen ungewöhnlich offenen Weg. Sie sprach öffentlich über ihre Erkrankung, ihre Ängste und ihre Hoffnung. Ihre Erfahrungen hielt sie später in ihrem Buch „Fremdkörper“ fest, das vielen Betroffenen Mut machte und einen ehrlichen Einblick in das Leben mit Krebs gab.
Trotz intensiver Therapien, Operationen und Rückschläge blieb Pielhau aktiv. Sie arbeitete weiter, moderierte Sendungen, schrieb und engagierte sich für andere Erkrankte. Krebs wurde für sie nicht nur zu einer medizinischen Herausforderung, sondern auch zu einer Lebensaufgabe, der sie sich mit bemerkenswerter Stärke stellte.
Mutterglück inmitten des Kampfes
Während dieser Zeit wurde Miriam Pielhau Mutter. Die Geburt ihrer Tochter Mina gab ihrem Leben eine neue Richtung und zusätzliche Kraft. Freunde und Wegbegleiter berichteten später, wie sehr die Moderatorin in ihrer Rolle als Mutter aufging. Mina wurde ihr Lebensmittelpunkt – und zugleich ihre größte Sorge.
Die Erkrankung begleitete Miriam Pielhau weiterhin. Zwar schien der Krebs zeitweise besiegt, doch im Januar 2014 kehrte er zurück. Wenig später wurde bekannt, dass sich Metastasen gebildet hatten, später auch in der Leber. Dennoch sprach Pielhau weiterhin offen über ihren Zustand.
Hoffnung trotz Rückschlägen
Im Februar 2016 gab es noch einmal vorsichtigen Optimismus. Miriam Pielhau berichtete, dass die Therapien angeschlagen hätten. Über diesen erneuten Kampf schrieb sie in ihrem Buch „Dr. Hoffnung“. Darin wurde deutlich, wie sehr sie sich an kleinen Erfolgen festhielt – nicht nur für sich selbst, sondern vor allem für ihre Tochter.
Doch nur wenige Monate später verlor sie den Kampf gegen die Krankheit. Am 12. Juli 2016 starb Miriam Pielhau in Berlin. Ihr Tod hinterließ eine große Lücke – in der Medienlandschaft, bei ihren Freunden und besonders im Leben ihrer damals vierjährigen Tochter.
Abschied und Vermächtnis
Die Deutsche Krebshilfe würdigte Miriam Pielhaus Engagement und ihren Mut. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Organisation, sagte: „Miriam Pielhau hat vielen Betroffenen im Kampf gegen den Krebs Mut gemacht und ihnen Hoffnung gegeben.“ Worte, die ihr Lebenswerk treffend zusammenfassen.
Auch enge Freunde erinnerten an sie. Besonders bewegend waren die Worte von Eva Imhof, einer langjährigen Weggefährtin. Sie erzählte später, dass ihre eigenen Kinder bei jedem Schmetterling im Garten an Miriam denken würden – ein Bild, das zeigt, wie lebendig die Erinnerung an sie geblieben ist.
Was wurde aus Tochter Mina?
Nach dem Tod ihrer Mutter zog Mina zu ihrem Vater, dem Sänger Thomas Hanreich. Gemeinsam mit seiner Partnerin Lara Keszler und deren Tochter Juni lebt das Mädchen heute auf Mallorca. Aus einer zunächst schmerzhaften Patchwork-Situation entwickelte sich offenbar ein liebevolles Familiengefüge, in dem Mina Geborgenheit gefunden hat.
Besonders berührend ist die enge Beziehung zwischen Mina und ihrer Stiefmutter Lara Keszler. Diese ließ sich ein Tattoo stechen, das eine Löwenmama mit ihrem Löwenbaby zeigt – ein starkes Symbol für Schutz, Liebe und Verantwortung. Auch Thomas Hanreich machte öffentlich, wie wichtig ihm das Wohl seiner Tochter ist.
Musik als Verbindung zur Mutter
Mina scheint viele Facetten ihrer Mutter in sich zu tragen. Freunde der Familie berichten, dass das Mädchen musikalisch ist, singt und Keyboard spielt. Aufnahmen davon wurden in den sozialen Medien geteilt und rührten viele Menschen. Für viele ist es tröstlich zu sehen, dass Mina ihre Kindheit trotz des schweren Verlusts mit Freude und Kreativität lebt.
Die Musik spielt dabei eine besondere Rolle. Sie verbindet Mina nicht nur mit ihrem Vater, sondern auch mit der Erinnerung an ihre Mutter, die selbst künstlerisch und kreativ war.
Rückblickend wird deutlich, wie sehr Miriam Pielhau vorgesorgt hat. Sie sprach offen über ihre Krankheit, suchte Hilfe, baute Netzwerke auf und sorgte dafür, dass ihre Tochter von Menschen umgeben ist, die sie lieben und schützen. Für sie war entscheidend, dass Mina auch ohne sie ein stabiles Zuhause hat.
Ihr Leben zeigt, dass Mut nicht bedeutet, keine Angst zu haben – sondern trotz Angst weiterzugehen. Miriam Pielhau war Moderatorin, Autorin, Kämpferin und Mutter. Ihr größtes Vermächtnis ist nicht nur ihr berufliches Werk, sondern das Wissen, dass ihre Tochter heute in einem Umfeld aufwächst, das von Liebe, Fürsorge und Erinnerung getragen wird.
Auch Jahre nach ihrem Tod bleibt Miriam Pielhau für viele ein Vorbild. Ihre Geschichte erinnert daran, wie eng Schmerz und Hoffnung miteinander verbunden sein können – und wie stark die Liebe einer Mutter über das eigene Leben hinaus wirkt.
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