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Symbolbild | Quelle: Getty Images
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Die EU ändert die Regelungen zur GVO-Kennzeichnung in Supermärkten

Tetiana Sukhachova
04. Dez. 2025 - 17:26

Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa ist der Blick auf das Etikett im Supermarkt ein vertrauter Schritt: Was steckt in meinem Essen? Doch genau dieser Blick könnte bald weniger verraten als bisher. Denn in Brüssel wurde ein weitreichender Schritt beschlossen, der die Art und Weise verändert, wie gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet werden – und damit auch, wie wir sie wahrnehmen.

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In der Nacht zu Donnerstag einigten sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Mitgliedstaaten auf eine Reform, die neue Spielräume für die Gentechnik eröffnet. Ziel des Vorhabens ist es, sogenannte „Neue Genomische Techniken“ – kurz NGT – schneller und günstiger auf den Markt zu bringen.

Nutzer macht einen Vorschlag, wie man sich vor dem Beschluss schützen kann | Quelle: Facebook/Bild

Nutzer macht einen Vorschlag, wie man sich vor dem Beschluss schützen kann | Quelle: Facebook/Bild

Hinter diesem Begriff verbergen sich moderne Methoden wie die Gen-Schere Crispr-Cas, die das Erbgut von Pflanzen präziser verändern können soll.

Die EU-Kommission argumentiert, solche Eingriffe beschleunigten lediglich die klassische Züchtung und könnten Pflanzen hervorbringen, die besser mit Dürren und anderen Klima-Herausforderungen zurechtkommen.

Nutzer zeigt sich empört über den Beschluss | Quelle: Facebook/Bild

Nutzer zeigt sich empört über den Beschluss | Quelle: Facebook/Bild

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Unsichtbare Gentechnik – was im Supermarkt nicht mehr auffällt

Die wohl einschneidendste Veränderung betrifft die Kennzeichnungspflicht. Viele gentechnisch veränderte Pflanzen sollen künftig nur noch auf dem Saatgut als GVO gekennzeichnet werden – nicht mehr auf dem Endprodukt im Supermarkt.

Nutzer zeigt sich empört über den Beschluss | Quelle: Facebook/Bild

Nutzer zeigt sich empört über den Beschluss | Quelle: Facebook/Bild

Das bedeutet: Tomaten, Brot, Tiefkühlprodukte oder Fertiggerichte könnten künftig gentechnisch verändert sein, ohne dass dies für Kundinnen und Kunden erkennbar wäre.

Für Verbraucherschützer ist das ein Alarmsignal. Sie warnen davor, dass Menschen im Supermarkt ihre Entscheidungen nicht mehr bewusst treffen können, weil ein entscheidender Hinweis fehlt. Die Befürchtung: Eine neue Intransparenz, die Vertrauen erschwert.

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Weniger Prüfungen, weniger Bürokratie

Neben der Kennzeichnung sollen auch Umwelt- und Sicherheitsprüfungen für viele dieser Pflanzen gelockert werden. Bisher waren solche Prüfungen kompliziert, teuer und dauerten oft Jahre. Viele Unternehmen verzichteten deshalb vollständig darauf, neue gentechnische Entwicklungen auf den Markt zu bringen.

Symbolbild | Quelle: Getty Images

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Die EU möchte diesen Prozess nun beschleunigen. Auch die Rückverfolgbarkeit auf Feldern soll vereinfacht werden – ein weiterer Punkt, der Kritiker auf den Plan ruft. Denn je weniger dokumentiert wird, desto schwieriger wird es, potenzielle ökologische Auswirkungen zu überwachen.

Alte Regeln für tiefgreifendere Veränderungen

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Nicht alle gentechnisch veränderten Pflanzen werden von der Reform erfasst. Solche mit weitreichenderen Eingriffen ins Erbgut sollen weiterhin unter die bisherigen, strengeren Regelungen fallen. Welche Sorten künftig wie eingestuft werden, wird jedoch eine entscheidende Rolle spielen – und bleibt ein Punkt, den viele mit Skepsis betrachten.

Der gefundene Kompromiss muss nun noch offiziell von Parlament und EU-Staaten bestätigt werden. Beobachter rechnen nicht mit größeren Widerständen – viel spricht dafür, dass die Pläne Realität werden.

Symbolbild | Quelle: Getty Images

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Was bedeutet das für Verbraucherinnen?

Die Reform bringt einen Wandel, der weit über technische Einzelheiten hinausgeht. Sie betrifft das Vertrauen in Lebensmittel, die Wahlfreiheit im Alltag und die Frage, wie viel Transparenz sich Europa leisten möchte.

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Während die einen hoffen, dass NGT-Pflanzen helfen, Ernten widerstandsfähiger zu machen, fürchten andere, dass Verbraucher und Verbraucherinnen künftig weniger Einblick in das haben, was auf ihren Tellern landet.

Symbolbild | Quelle: Getty Images

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Die kommenden Monate werden zeigen, wie Europa diesen neuen Weg in der Lebensmittelproduktion gestaltet – und wie die Bürger und Bürgerinnen darauf reagieren.

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