
Ich dachte, meine Nachbarin würde mich nur imitieren - bis ich eine versteckte Kamera im Zaun entdeckte, die jede meiner Bewegungen beobachtete - Story des Tages
Ich dachte, mein Nachbar bewundert meinen Garten. Die gleichen Blumen, die gleiche Anordnung - schmeichelhaft, oder? Aber als sie jedes Detail kopierte, wurde ich stutzig. Nachdem ein Sturm unseren Zaun umgeworfen hatte, entdeckte ich die Wahrheit - ein kleines rotes Licht, das von einer versteckten Kamera ausging, die jede meiner Bewegungen beobachtete.
Gartenarbeit ist für mich nicht nur ein Hobby - es ist meine Leidenschaft, meine Therapie, das Einzige, was mein Haus wirklich zu einem Zuhause macht.
Jede Blume, jeder Strauch, jeder sorgfältig ausgewählte Weinstock ist ein Stück von mir.
Ich pflanze nicht einfach etwas an, ich gestalte meinen Raum, indem ich die Erde mit meinen Händen forme und etwas Lebendiges schaffe, das sich wie eine Erweiterung meiner selbst anfühlt.
Ich verbringe Stunden damit, die perfekten Pflanzen zu finden, die Anordnung anzupassen und das Leben zu nähren.
Das Sonnenlicht am frühen Morgen zeigt mir, welche Blumen in welcher Ecke des Gartens am besten gedeihen.

Nur zu Illustrationszwecken. | Quelle: Midjourney
Ich weiß genau, wie viel Wasser jede Pflanze braucht, wie der Boden beschaffen sein muss und wie die verschiedenen Düfte am Nachmittag in der Luft liegen werden.
Deshalb habe ich es zunächst als Kompliment aufgefasst, als ich sah, dass meine Nachbarin Courtney ähnliche Entscheidungen getroffen hat.
Ein paar Tulpen hier, etwas Lavendel dort - keine große Sache. Gartenarbeit soll ja schließlich inspirieren. Ich besaß die Natur nicht.
Aber dann begann ich mehr zu bemerken.
Als ich eines Morgens mit dem Schlauch in der Hand dastand und zusah, wie das Wasser auf meinen tiefroten Rosen glitzerte, sah ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung.

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Courtney war in ihrem Garten und goss ihre Rosen - in genau diesem Purpur.
Ich runzelte die Stirn. War ihr Garten nicht erst letzten Monat voller rosa und weißer Blumen gewesen? Langsam drehte ich den Kopf und musterte ihren Garten. Er war fast eine Kopie von meinem.
Die gleichen Arrangements, die gleichen Farben, sogar die dekorativen Steine, die ich wochenlang in einem Fachgeschäft in der Innenstadt ausgesucht hatte.
Mein einzigartiger, sorgfältig gestalteter Schrein stand genau dort, zweimal.
Ein Schauer lief mir über den Rücken.

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Zuerst sagte ich mir, dass ich es mir nur einbilde. Vielleicht hatten wir einfach einen ähnlichen Geschmack.
Vielleicht hatte sie meine Arbeit bewundert und sich davon inspirieren lassen. Es ist ja nicht so, dass ich ein Patent auf Gartenarbeit hätte.
Aber das Gefühl stimmte nicht.
Ich beschloss, meine Theorie zu überprüfen.
Ich ging in die Gärtnerei und kaufte eine Pflanze, die ich hasste - eine leuchtend orangefarbene Ringelblume, die so gar nicht zur Ästhetik meines Gartens passte.
Ich pflanzte sie genau in die Mitte meines Gartens, ein schriller Farbklecks in meiner ansonsten sanften, eleganten Palette.

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Und dann habe ich gewartet.
Eine Woche später ließ ich fast meine Kaffeetasse fallen, als ich nach draußen trat. Da war sie. Eine identische orangefarbene Ringelblume. Direkt in Courtneys Garten.
Mein Herz klopfte, als ich sie anstarrte.
Zwei Tage später war sie verschwunden.
Genau wie meine.
Das war kein Zufall. Sie hat mich beobachtet.

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Entschlossen, meinen Platz zurückzuerobern, verbrachte ich mehr Zeit in meinem Garten, wo Courtney mich nicht sehen konnte. Wenn sie mich nicht beobachten konnte, konnte sie mich auch nicht nachahmen, oder?
Ich verlegte meine Gartenarbeit auf die Abende und arbeitete im Schein der Verandaleuchte. Ich ordnete meine Blumenbeete hinter dem Zaun neu an, wo ihre neugierigen Augen nicht hinkommen konnten.
Ich fing sogar an, meinen Tee auf der hinteren Terrasse statt auf der vorderen Veranda zu trinken, wo ich ihr zu strahlendes Lächeln und ihren falschen Small Talk nicht ertragen musste.
Das hat eine Zeit lang geholfen.

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Dann, letzte Woche, kam der Sturm.
Kurz nach Mitternacht fing der Wind an zu heulen, rüttelte an den Fenstern und ließ die Bäume ächzen und knarren.
Der Regen prasselte auf das Dach wie Kieselsteine vom Himmel und irgendwo in der Ferne knackte ein Ast mit einem unangenehmen Knacken.
Ich schlief kaum. Jeder Windstoß fühlte sich an, als könnte er das Haus aus dem Fundament heben.
Am Morgen war alles kaputt.
Ich trat nach draußen und spürte sofort die feuchte Kälte in der Luft. Der Boden war feucht und knirschte unter meinen Stiefeln.

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Abgebrochene Äste lagen auf meinem einst makellosen Rasen und mein Lieblingskeramiktopf war in blaue Scherben zerbrochen. Aber all das war nichts im Vergleich zu dem, was wirklich passiert war.
Mein Zaun war weg.
Die Holzlatten, die meinen Platz von Courtneys abgetrennt hatten, lagen in einem unordentlichen Haufen, zerfetzt und gebrochen wie Rippen nach einem Kampf.
Keine Barriere mehr. Keine Privatsphäre mehr.
Ich seufzte und fuhr mir durch mein zerzaustes Haar. Es würde Zeit und Geld kosten, es wieder in Ordnung zu bringen, aber ich hatte keine Wahl - ich konnte nicht zulassen, dass sie mich wieder auf Schritt und Tritt beobachtete.

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Und dann sah ich es - ein kleines rotes Licht, das in der Nähe des umgestürzten Zauns leuchtete.
Ich erstarrte.
Zuerst dachte ich, es sei eine Art Reflexion, ein Trick des Lichts, das sich auf dem nassen Holz spiegelt. Aber nein. Das Licht war gleichmäßig und zielgerichtet.
Mit klopfendem Herzen ging ich näher heran. Mein Atem stockte, als ich mich hinhockte und mit den Fingern über das feuchte Holz strich.

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Eine winzige Kamera war so perfekt in den Zaun eingepasst, dass sie vor dem Sturm unsichtbar gewesen war.
Sie war direkt auf meinen Garten gerichtet.
Auf mich.
Ein Schauer kroch mir den Rücken hinauf. Meine Haut kribbelte. Meine Gedanken rasten.
Wie lange war es schon da? Wie viel hatte es gesehen? Wie viel hatte sie gesehen?
Mein Magen drehte sich um und meine Hände ballten sich zu Fäusten.
Courtney hatte mich nicht nur kopiert.

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Sie hatte mich ausspioniert.
Ich habe nicht einmal gezögert. Mein Blut kochte, meine Hände zitterten, aber meine Füße bewegten sich zielstrebig. Ich stürmte über den Hof, das feuchte Gras war kalt an meinen nackten Knöcheln. Ich spürte es kaum.
Als ich Courtneys Veranda erreichte, kochte ich vor Wut. Ich hämmerte so fest gegen die Tür, dass der Rahmen klapperte. Ein aufgeschreckter Vogel flog von einem nahen Baum.
Die Sekunden dehnten sich.
Schließlich schwang die Tür auf.

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Courtney stand da, blinzelte schnell und setzte ein höfliches - zu höfliches - Lächeln auf ihre Lippen. Aber da war noch etwas anderes, ein Aufflackern von Panik in ihren großen braunen Augen.
"Oh, hey!" Ihre Stimme war ein bisschen zu hoch, ein bisschen zu lässig. "Alles in Ordnung?"
Ich machte mir keine Mühe mit Smalltalk. Meine Finger krümmten sich um die winzige Kamera in meiner Handfläche und ich schob sie ihr ins Gesicht. "Kannst du mir erklären, warum ich das in unserem Zaun gefunden habe?"
Ihr Lächeln erlahmte. Sie zögerte den Bruchteil einer Sekunde, bevor sie sich ein schwaches Lachen verkneifen konnte.
"Das ist... das ist nur unser Sicherheitssystem. Du weißt schon, zur Sicherheit."

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Ich kniff die Augen zusammen. "Komisch, dass es nur auf meine Farm zielte."
Courtney schluckte schwer. Sie trat einen Schritt zurück und klammerte sich am Türrahmen fest, als bräuchte sie einen festen Halt. "So war es nicht. Ich schwöre es."
Mein Puls hämmerte in meinen Ohren. Jeder einzelne Muskel in meinem Körper war angespannt.
"Dann sag mir, Courtney", bat ich sie, und meine Stimme zitterte vor Wut, "warum ist dein Garten eine exakte Kopie von meinem? Bis hin zu den Pflanzen, die ich ausprobiert und weggeworfen habe?"
Sie biss sich auf die Lippe. Ihr Blick senkte sich zu Boden, wie ein schuldbewusstes Kind, das bei einer Lüge ertappt wurde. "Ich habe nur deinen Stil bewundert", murmelte sie schwach. "Das ist alles."

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Ich stieß ein bitteres Lachen aus. "Lügnerin."
Ihre Schultern zuckten, aber sie widersprach nicht.
Ich spürte, wie mein Herz raste, aber plötzlich war ich erschöpft. Ich schüttelte den Kopf und umklammerte die Kamera ein letztes Mal, bevor ich mich auf dem Absatz umdrehte und wegging.
Sie war nicht bereit, die Wahrheit zuzugeben.
Aber ich wollte sie nicht damit davonkommen lassen.
Die nächsten Tage verbrachte ich damit, meine Rache zu planen und meine Wut unter der Oberfläche köcheln zu lassen.

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Courtney dachte, sie könnte mich ausspionieren, bestehlen und damit davonkommen? Na gut. Wenn sie mich kopieren wollte, würde ich ihr etwas zum Kopieren geben.
An einem warmen Nachmittag setzte ich meinen Plan in die Tat um.
Ich schleppte einen großen Eimer in die Mitte meines Gartens, wobei ich darauf achtete, es langsam und dramatisch zu tun, denn ich wusste genau, dass Courtney von ihrem Fenster aus zusah. Das Gewicht ihres Blicks drückte gegen meinen Rücken.
In dem Eimer befand sich eine Mischung aus Salz, Essig und ein paar harmlos aussehenden Zutaten.
Eine tödliche Kombination für Pflanzen. Aber mein eigener Garten war natürlich sicher - ich hatte einen weiteren Eimer mit klarem Wasser hinter dem Schuppen versteckt.

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Ich ließ mir Zeit, rührte die Mischung mit einem Holzstab um und hielt ab und zu inne, um sie wie ein Wissenschaftler zu untersuchen, der eine Formel perfektioniert.
Dann schnappte ich mir meine Gießkanne und tauchte sie in den Eimer, um ihn mit gar nichts zu füllen - aber das wusste Courtney nicht.
Mit langsamen, vorsichtigen Bewegungen begann ich, meine Blumenbeete zu "gießen", wobei ich die Gießkanne gerade so weit kippte, dass es echt aussah.
Ich bückte mich sogar und tat so, als würde ich den Boden prüfen, und nickte mir zu, als wäre ich mit meiner Arbeit zufrieden.
Aus dem Augenwinkel sah ich sie an ihrem Fenster stehen und ihre Augen waren auf mich gerichtet.

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Haken, Schnur und Senkel.
Drei Tage später war ihr Garten tot. Völlig.
Die einst leuchtenden Blumen waren zu spröden, braunen Stängeln verwelkt. Das saftig grüne Gras war jetzt trocken und lückenhaft.
Sogar die dekorativen Weinreben waren verschrumpelt und hatten sich wie sterbende Schlangen in sich zusammengerollt.
Und dann, genau wie ich es erwartet hatte, tauchte sie vor meiner Tür auf.
Courtney sah schrecklich aus. Ihre Augen waren geschwollen, die Haut um sie herum dunkel und müde, als hätte sie seit Tagen nicht mehr geschlafen.

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Ihre Schultern hingen nach vorne, als trüge sie eine unsichtbare Last. Sogar ihr sonst so perfektes Haar war ungepflegt und Strähnen fielen aus ihrem lockeren Pferdeschwanz.
Einen Moment lang starrte ich sie nur an und wartete auf eine Entschuldigung, einen schwachen Versuch, ihr Verhalten zu erklären. Stattdessen stieß sie zitternd den Atem aus und sagte: "Ich muss mit dir reden."
Ihre Stimme klang leise, fast zerbrechlich.
Ich verschränkte die Arme. "Schieß los."
Courtney zögerte. Sie blickte auf den Boden, auf die verwelkten Blumen in ihrem eigenen Garten und auf den Zaun zwischen uns, der wieder hoch war, aber keine Geheimnisse mehr verbarg. Schließlich seufzte sie.

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"Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe", gab sie zu. Ihre Stimme schwankte, ihre Finger verschränkten sich vor ihr.
"Ich habe deinen Garten kopiert, ich habe dich beobachtet. Und jetzt... jetzt ist mein Garten zerstört."
Ich hätte mich siegreich fühlen sollen. Ich hätte diesen Moment genießen sollen - den Beweis, dass mein Plan funktioniert hatte.
Aber irgendetwas an der Art, wie sie es sagte, an der schieren Erschöpfung in ihrem Gesicht, ließ stattdessen meine Brust zusammenziehen.
Ich runzelte die Stirn. "Warum?" Die Frage rutschte mir heraus, bevor ich sie aufhalten konnte. "Warum hast du es getan?"
Ihre Lippen zitterten. Sie presste sie zusammen, als ob sie Worte zurückhalten würde, von denen sie nicht sicher war, ob sie sie sagen wollte.

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Dann, kaum mehr als ein Flüstern, sagte sie: "Weil mein Mann mich dazu gezwungen hat.
Ich blinzelte. "Was?"
Sie sah zu Boden und ballte ihre Hände zu kleinen Fäusten.
"Er sagt mir immer, ich sei nicht gut genug. Dass ich mich nicht so um das Haus kümmere, wie ich es sollte. Dass ich mehr wie du sein sollte."
Sie schluckte schwer. "Er hat mir gesagt, ich soll dich kopieren. Alles. Den Garten, die Dekoration, sogar die Art, wie du deine Veranda einrichtest."
Ein ungutes Gefühl machte sich in meinem Magen breit.

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"Courtney..." Meine Stimme war jetzt sanfter.
Sie schüttelte schnell den Kopf. "Ich wollte das nie. Aber wenn ich es nicht getan hätte, hätte er gedroht, mich zu verlassen."
Sie stieß ein bitteres Lachen aus, das nicht zu den Tränen passte, die sich in ihren Augen bildeten. "Und vielleicht hätte ich ihn lassen sollen. Aber ich hatte Angst."
Zum ersten Mal habe ich sie wirklich gesehen. Sie war nicht nur eine obsessive Nachbarin, ein Ärgernis oder eine Ideendiebin.
Sie war eine Frau, die versuchte, in einer Welt zu überleben, in der man ihr ständig sagte, sie sei nicht genug.
Etwas in mir wurde weicher.

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"Du musst nicht so leben", sagte ich sanft.
"Du verdienst es, deinen eigenen Raum zu haben. Deinen eigenen Garten. Dein eigenes Leben."
Sie wischte sich mit dem Ärmel ihres übergroßen Pullovers über die Augen. "Ich weiß nicht, wie."
Ich schaute zu meinem Garten - den sie so sorgfältig versucht hatte, nachzubauen. Dann schaute ich auf ihren Garten, verwelkt und leblos, aber voller Möglichkeiten.
"Dann lass uns damit anfangen", sagte ich und nickte in Richtung des Bodens. "Komm schon. Lass uns etwas Eigenes schaffen."
Und das taten wir dann auch.
Monate später standen wir Seite an Seite und bewunderten ihren neuen Garten - kein Abbild meines Gartens, keine perfekte Kopie, sondern etwas Einzigartiges, Schönes von Courtney.

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Die Rosen waren ihre Lieblingsfarbe, nicht meine.
Die Steine entlang des Weges waren nicht identisch mit meinen, sondern sie hatte sie selbst ausgewählt. Die Ranken schlängelten sich dort, wo sie sie haben wollte.
Sie holte tief Luft und atmete aus, als würde sie etwas Schweres loslassen. Dann, zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit, lächelte sie.
"Weißt du", sagte sie mit heller Stimme, "es ist schon einen Monat her, dass ich ihn endlich rausgeschmissen habe."
Ich grinste und drückte ihre Schulter.
"Gut", sagte ich. "Ein Unkraut weniger im Garten."