
„Durch meine Sendung und die Tour arbeite ich ja auch viel mit jungen Leuten, da merke ich einen Unterschied“: Ina Müller spricht über die Arbeitsmoral der neuen Generation
Ina Müller hat über die Jahrzehnte eine Arbeitsphilosophie entwickelt, die sich nicht auf jeden in ihrem Umwelt übertragen lässt. Besonders im Umgang mit jungen Menschen fällt ihr dies auf. Was genau der beliebten Moderatorin immer wieder auffällt, und was sie sich verkneift, zu sagen, erfährst du weiter unten.
Wenn Ina Müller über Arbeit spricht, spürt man sofort, dass sie eine Frau ist, die für das brennt, was sie tut. Seit Jahrzehnten steht die norddeutsche Entertainerin im Rampenlicht – als Sängerin, Moderatorin und Gastgeberin der Kultshow „Inas Nacht“.
Fleiß ist für die 60-Jährige kein bloßes Wort, sondern ein Lebensprinzip. Doch gerade dieser Anspruch bringt sie manchmal in überraschende Gedankenwelten, wenn sie mit jüngeren Menschen zusammenarbeitet.
Ein Leben voller Disziplin – und der Schwierigkeit, loszulassen
„Ich probe halt bis zum Erbrechen“, gibt Ina Müller unumwunden zu. Pausen einzulegen falle ihr schwer – nicht aus Unruhe, sondern aus einer tiefen Überzeugung heraus, dass harte Arbeit belohnt wird. „Ich bin wirklich die späte Generation Wirtschaftswunder. Wer viel arbeitet, dem gelingt auch viel.“
Es ist eine Haltung, die sie geprägt hat. Und doch merkt sie, dass sie mit dieser Einstellung manchmal aneckt – oder sich zumindest selbst hinterfragt.
Die junge Generation – ein anderes Tempo, ein anderer Blick
Auf Tour und in ihrer fürs Fernsehen produzierten Kneipentalkshow arbeitet sie eng mit vielen jungen Menschen zusammen. Dabei begegnet ihr ein Rhythmus, der so ganz anders ist als der, den sie von sich selbst kennt. Mit einem Lachen erzählt sie, was ihr da manchmal durch den Kopf schießt:
„Bitte, geh doch einfach mal’n Schritt schneller, und heb’ die Füße an.“
Doch diese Gedanken behält sie stets für sich – aus gutem Grund. Laut sagt sie nichts, innerlich aber schüttelt sie manchmal den Kopf: „Alter, so wird das nie was mit dir!“
Und trotzdem, so ehrlich ist Ina, bringen gerade diese Situationen sie zum Nachdenken. Was, wenn die jungen Leute etwas richtig machen? Was, wenn ihr Tempo ein notwendiger Gegenentwurf ist zu einer Arbeitswelt, die oft gnadenlos fordert? „Vielleicht ist deren Weg ja der bessere Weg. Sich ein bisschen Zeit nehmen, ein bisschen mehr ‚Ohm‘ sein.“
Zwischen Strenge und Selbstreflexion
Diese Mischung aus Humor, Selbstkritik und Neugier ist typisch für Ina Müller. Sie sieht ihre eigene Haltung klar – aber sie urteilt nicht. Stattdessen öffnet sie sich für das, was sie von Jüngeren lernen kann. Vielleicht, so wirkt es, ist sie gerade deswegen bei so vielen Altersgruppen beliebt: Sie ist geerdet, nahbar, und sie zeigt, dass Veränderung möglich ist, selbst mit 60.
Ein erfolgreiches Jahr für Ina Müller
Während sie über die neuen Generationen sinniert, feiert Ina selbst einen großen Meilenstein: Ihr aktuelles Album „6.0“ steht auf Platz 1 der deutschen Albumcharts. Ein Titel, der nicht nur ihr Alter aufgreift, sondern auch Selbstbewusstsein ausstrahlt.
Und auch ihre Zukunft ist gut gefüllt: Im Oktober 2026 startet eine große Deutschlandtour mit mehr als 50 geplanten Konzerten. Wer Ina kennt, weiß jetzt schon, dass sie wohl jede Probe bis „zum Erbrechen“ durchziehen wird – und dabei vielleicht doch das ein oder andere Mal überlegt, an welcher Stelle ein bisschen „Ohm“ ganz gut tun könnte.
Ein Blick auf zwei Generationen
Ina Müller zeigt mit ihren offenen Worten, wie zwei Welten aufeinandertreffen – eine, die von Pflichtbewusstsein geprägt ist, und eine, die neue Wege geht. Genau das macht ihre Gedanken so wertvoll: Sie eröffnet ein Gespräch, das viele Familien, Teams und Generationen heute beschäftigt.
Und sie tut es auf die Weise, für die sie Millionen lieben – ehrlich, humorvoll und mit einem Augenzwinkern.
