
Emily Deschanel spricht offen über schmerzhafte Erfahrung zu Beginn ihrer Karriere
Emily Deschanel, bekannt als kluge und mutige Ermittlerin aus "Bones – Die Knochenjägerin", spielte über ein Jahrzehnt eine starke Frauenfigur auf dem Bildschirm. Nun gewährt sie einen bewegenden Einblick in ein Erlebnis, das sie ganz am Anfang ihres Berufswegs tief geprägt hat.
In einer neuen Folge des Podcasts "Boneheads", den sie gemeinsam mit ihrer einstigen Kollegin Carla Gallo gestaltet, erinnert sich die Schauspielerin an einen Moment, der sie in ihrer Verletzlichkeit traf: Bei ihrem allerersten richtigen Schauspieljob, so berichtet sie, wurde sie während einer Szene von einem männlichen Kollegen unangemessen berührt.

Emily Deschanel nimmt am 23. Februar 2025 in Beverly Hills an der 39. Verleihung der American Society of Cinematographers Awards im Beverly Hilton teil. | Quelle: Getty Images
Vor der Kamera, inmitten des Drehs, legte er plötzlich die Hand auf ihren Hintern – ein Verhalten, das nicht zur Szene gehörte und das für Emily zutiefst verunsichernd war.
Damals war sie gerade einmal 23 Jahre alt, unerfahren und voller Nervosität am Set. Statt etwas dagegen zu unternehmen, entschied sie sich zunächst, einfach weiterzumachen – aus Unsicherheit, aber auch aus Angst vor den Konsequenzen. Sie spürte instinktiv, dass hier Grenzen überschritten wurden, fühlte sich aber machtlos.

Emily Deschanel | Quelle: Getty Images
Doch es blieb nicht bei dieser einen Geste. Während der nächsten Szene kam es erneut zu übergriffigem Verhalten: Der Kollege schnüffelte unangenehm an ihren Haaren, verhielt sich zunehmend bedrohlich. Die Schauspielerin war nach eigenen Angaben wie erstarrt. Erst nach Ende der Szene fand sie den Mut, eine klare Grenze zu ziehen. Mit deutlichen Worten stellte sie klar, dass dieses Verhalten nicht toleriert wird. Und es blieb bei diesem einen Mal.
"Ich hatte solche Angst", gesteht Emily heute rückblickend. Sie spricht über die psychologischen Mechanismen, die Betroffene oft daran hindern, sich sofort zu wehren – besonders, wenn sie noch neu in der Branche sind. Auch wenn sie den Begriff „Missbrauch“ vorsichtig wählt, betont sie: "[...] ich glaube, es gibt da eine psychologische Sache, bei der man es für diese Menschen normalisieren will. Selbst wenn man das Opfer davon ist, sagt man: 'Nein, das ist in Ordnung'." Diese Worte spiegeln die Unsicherheit wider, mit der viele Frauen in ähnlichen Situationen zu kämpfen haben.

Die Schauspielerin Emily Deschanel kommt am 17. Oktober 2009 in Los Angeles zur Enthüllung der Sea Shepherd in James Costas Haus in Hollywood. | Quelle: Getty Images
Worum es bei dem damaligen Projekt ging oder wer der betreffende Kollege war, lässt Emily bewusst offen. Doch ihre Offenheit und der Mut, diese Erfahrung öffentlich zu teilen, senden ein starkes Signal – gerade für junge Frauen, die in der Branche Fuß fassen wollen. Es ist eine Erinnerung daran, wie wichtig es ist, über solche Erlebnisse zu sprechen – und wie sehr es hilft, wenn Betroffene gehört und ernst genommen werden.