
„An diesem Tag endete meine Kindheit“: Drei Worte, die Ronja Forchers Leben für immer verändert haben
Sie ist vielen als lebensfrohe Lilli Gruber aus der beliebten ZDF-Serie „Der Bergdoktor“ bekannt – doch hinter der strahlenden Fassade verbirgt sich eine tiefe, persönliche Geschichte. Schauspielerin Ronja Forcher öffnet in ihrem neuen Buch ihr Herz und spricht zum ersten Mal über den Verlust eines geliebten Menschen.
In „Für immer an meiner Seite. Eine besondere Freundschaft und der Weg zu mir selbst“ erzählt die 28-Jährige von einer Verbindung, die sie bis heute prägt – und von einem Schicksal, das ihr junges Leben für immer verändert hat.
„Ich hatte mich selbst verloren, wurde unausstehlich für jeden um mich herum. Ich war ein schlimmer Teenager, flüchtete mich in Partys, feierte und trank viel zu viel.“
Eine Freundschaft wie aus einem Kindertraum
Ronja und Sarah lernten sich schon früh kennen, in der Nähe von Innsbruck. Beide Mädchen waren unzertrennlich, spielten, lachten und träumten miteinander – so, wie es Kinder eben tun. Doch ihr gemeinsamer Weg war von Anfang an kein gewöhnlicher. Sarah litt an Progerie, einer extrem seltenen Krankheit, die Kinder im Zeitraffer altern lässt.
Trotz dieser schweren Diagnose war ihre Freundschaft voller Leichtigkeit. Für Ronja war Sarah mehr als eine Freundin – sie war Familie. „Sarah war immer da, seit ich denken konnte. Wir waren so unzertrennlich ineinander verwoben, dass ich als Kind mehr Zeit mit ihr verbrachte als ohne sie“, erinnert sich Ronja in einem Interview mit der Bild.
Sarah beeindruckte durch ihren Mut und ihre Lebensfreude. Auch als die Krankheit fortschritt und sie schließlich nicht mehr selbst laufen konnte, blieb ihre Willenskraft ungebrochen. Ronja wich nicht von ihrer Seite, trug sie oder schob sie im Kinderwagen – selbstverständlich, wie sie sagt.
Ein Verlust, der alles veränderte
2008 endete diese besondere Freundschaft auf tragische Weise. Kurz nachdem Ronja ihre ersten Szenen für „Der Bergdoktor“ gedreht hatte, erreichte sie die Nachricht vom Tod ihrer Freundin. Sarah war nur 13 Jahre alt geworden.
„Als meine Eltern mir sagten, Sarah ist tot, veränderten diese drei Worte alles in meinem Leben. Nichts mehr war wie davor. An diesem Tag endete meine Kindheit“, schreibt Ronja in ihrem Buch.
Der Schmerz über den Verlust war so groß, dass die junge Schauspielerin sich zunächst in Ablenkung flüchtete. Sie beschreibt diese Zeit als chaotisch und voller Selbstzweifel. „Ich hatte mich selbst verloren, wurde unausstehlich für jeden um mich herum. Ich war ein schlimmer Teenager, flüchtete mich in Partys, feierte und trank viel zu viel“, sagte sie.
Ein Vermächtnis der Freundschaft
Heute, viele Jahre später, spricht Ronja Forcher offen über diese prägende Erfahrung – nicht aus Traurigkeit, sondern aus Dankbarkeit. Sarah habe ihr gezeigt, was wirklich zählt: Liebe, Mitgefühl und die Fähigkeit, trotz allem an das Gute im Leben zu glauben.
Der Verlust ihrer Freundin sei zu einem Teil ihrer Identität geworden, erzählt sie. Mit ihrem Buch macht sie anderen Mut, offen über Trauer, Freundschaft und das Erwachsenwerden zu sprechen – und erinnert gleichzeitig daran, dass jede Begegnung, so kurz sie auch sein mag, Spuren im Leben hinterlässt.
Ronja Forcher trägt Sarahs Erinnerung bis heute in sich. Und vielleicht ist gerade diese tiefe Menschlichkeit das Geheimnis, warum sie so viele Zuschauerinnen berührt – hinter dem Bildschirm wie auch im echten Leben.
