
„Die Beerdigung des Papstes ist nicht das Oktoberfest“ – Markus Söders Selfie sorgt bei Papst-Beisetzung für Irritation
Der Abschied von Papst Franziskus bewegte Menschen weltweit. Staats- und Regierungschefs, Geistliche und Gläubige versammelten sich im Vatikan, um dem verstorbenen Pontifex die letzte Ehre zu erweisen. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58) war Teil der deutschen Delegation. Doch ein Moment seiner Anreise sorgte für Aufsehen – und Kritik.
Kurz vor den Trauerfeierlichkeiten postete Söder ein Selfie von sich mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier – lächelnd und gut gelaunt. Dazu schrieb er: „Gerade in Rom gelandet: Nun geht es im Konvoi mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den Vatikan zu den Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Papst Franziskus.“
Ein harmlos gemeinter Schnappschuss – doch nicht jeder empfand ihn als passend. FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann äußerte sich auf X (ehemals Twitter) deutlich: „Beerdigungs-Reiseselfies haben doch etwas recht Würdeloses. Die Beerdigung des Papstes ist nicht das Oktoberfest.“ Sie fügte kritisch hinzu: „Da kann man schon froh sein, dass Söder nicht auch noch einen Döner in der Hand hat.“ Auch Linken-Politiker Dietmar Bartsch äußerte leise Kritik; es sei eine Spur zu fröhlich für eine Trauerfeier.
In den sozialen Medien teilten viele Nutzer diesen Eindruck. Für einige wirkte das Bild angesichts des feierlichen Anlasses unpassend heiter. Andere verteidigten den Ministerpräsidenten: Ein Lächeln sei nicht gleichbedeutend mit Respektlosigkeit – vielmehr vielleicht Ausdruck menschlicher Nähe in schwierigen Momenten.
Söder selbst postete später weitere Eindrücke von der bewegenden Zeremonie auf dem Petersplatz. „Sehr bewegende Momente in #Rom kurz vor Beginn des Requiems. Wir werden Papst #Franziskus sehr vermissen“, schrieb er und erinnerte an den tiefen Eindruck, den der Papst bei Gläubigen weltweit hinterlassen hat.
Zur deutschen Delegation gehörten neben Söder und Steinmeier auch Bundeskanzler Olaf Scholz. CDU-Chef Friedrich Merz hingegen blieb der Beisetzung fern. Ein Bild – ein Moment – und viele Meinungen. Vielleicht zeigt diese Debatte auch, wie groß die Erwartungen an politische Repräsentanten gerade in Zeiten der Trauer sind. Und wie wichtig der feine Ton zwischen Anteilnahme und öffentlicher Präsenz bleibt.