Hubschrauber stürzt in den Hudson River und tötet die fünfköpfige Familie und den Piloten - das wissen wir jetzt

Ein Rundflug über Manhattan endete in einer Tragödie - Schaulustige sahen den Absturz, ein Video hielt den Moment fest und die Familie posierte vor dem Abflug für ein Foto.

Der Hubschrauber, der eine fünfköpfige spanische Familie und ihren Piloten an Bord hatte, stürzte am Donnerstagnachmittag, 10. April, in den Hudson River und tötete alle sechs Menschen an Bord.

Die Behörden gaben an, dass es sich bei den Opfern um Agustin Escobar, seine Frau Merce Camprubi Montal und ihre Kinder im Alter von 4, 5 und 11 Jahren handelt. Die Familie, die ursprünglich aus Barcelona stammt, war auf Urlaub in New York. Der 36-jährige Pilot, dessen Name noch nicht bekannt gegeben wurde, kam bei dem Absturz ebenfalls ums Leben.

In einer ersten Erklärung bestätigte die Federal Aviation Administration (FAA) am selben Tag, dass ein Bell 206 Hubschrauber abgestürzt und im Hudson River versunken war. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war die Anzahl der Menschen an Bord noch nicht bestätigt.

Kurz vor dem Start wurden Escobar und seine Familie fotografiert, wie sie gemeinsam vor dem Hubschrauber auf dem Hubschrauberlandeplatz standen. Die Familie lächelte und posierte mit Souvenirtüten - nur wenige Augenblicke vor dem Flug, der in einer Tragödie endete.

Der Absturz ereignete sich in der Nähe von Lower Manhattan um ca. 15:17 Uhr, nur 15 Minuten nachdem der Hubschrauber vom Wall Street Heliport abgeflogen war.

Nach Angaben der Behörden flog die Maschine in Richtung Norden zur George Washington Bridge, drehte dann plötzlich nach Süden ab, bevor sie schnell sank und in der Nähe von Hoboken, New Jersey, in den Fluss stürzte.

Ein Video von NBC, das von einem nahegelegenen Gebäude aus aufgenommen und im Internet verbreitet wurde, zeigt, wie der Hubschrauber in einer schrägen Spirale mit der Nase nach unten abtaucht, bevor er auf dem Wasser aufschlägt. Das Flugzeug schien instabil zu sein und Teile schienen sich in der Luft zu lösen, was die Befürchtung eines katastrophalen mechanischen Versagens nährte.

Das Flugzeug stürzte in der Nähe des Ufers ab, wo Umstehende sofort die Behörden alarmierten. "Unser Mitgefühl gilt der Familie und den Menschen an Bord", sagte der Bürgermeister von New York City, Eric Adams, in einer Pressekonferenz. Die Ermittlungen dauern noch an.

Die FAA erklärte, dass das National Transportation Safety Board (NTSB) die Untersuchung leitet.

Mehrere Personen, die den Absturz beobachtet haben, schilderten die schrecklichen Ereignisse. Dani Horbiak, die den Absturz von ihrer Wohnung aus beobachtete, sagte gegenüber ABC News: "Ich hörte fünf oder sechs laute Geräusche, die sich fast wie Schüsse am Himmel anhörten, und sah, wie Teile des Flugzeugs abfielen, und sah dann, wie es in den Fluss fiel."

Eine andere Person beschrieb, dass sie ein Geräusch "wie ein Überschallknall" hörte, bevor sie sah, wie der Hubschrauber auseinanderbrach und sich der Rotor ablöste, als er fiel. Ein anderer Zeuge sah, wie einer der Propeller in Stücke brach, kurz bevor das Flugzeug auf das Wasser aufschlug.

Ein weiterer Zeuge, über den die New York Post berichtet, ist Eric Campoverde, ein 21-jähriger Bauarbeiter, der sagte, er habe den Hubschrauber in einem steilen 45-Grad-Winkel absinken sehen, als er von der Arbeit nach Hause ging. "Dann hörte und sah ich ein großes Platschen. Er flog schnell", fügte er hinzu.

Er erinnerte sich daran, wie schnell das Flugzeug verschwand und betonte, dass es nur "drei oder vier Sekunden" sichtbar blieb, bevor es unter die Oberfläche sank.

Michael Roth, CEO und Eigentümer von New York Helicopter Tour & Charter, meldete sich laut LinkedIn ebenfalls zu Wort, nachdem er sich die Aufnahmen des Absturzes angesehen hatte.

Er sagte: "Das Einzige, was ich aus dem Video des abstürzenden Hubschraubers weiß, ist, dass die Hauptrotorblätter nicht am Hubschrauber waren. Und so etwas habe ich in meinen 30 Jahren im Hubschraubergeschäft noch nicht gesehen.

New York Helicopter, der Betreiber des Fluges, betont öffentlich sein Engagement für Sicherheit und Pilotenerfahrung. Nach Angaben des Unternehmens sind alle Piloten FAA-zertifizierte Airline Transport- und Verkehrspiloten mit Instrumenten- und Fluglehrerberechtigung.

Das Unternehmen betreibt zwei Hubschrauber: die Bell 206, eine Familie von turbinengetriebenen Drehflüglern, die zu den sichersten und zuverlässigsten der Welt gehören, und die Bell 206L IV LongRanger, ein spezielles Modell innerhalb dieser Familie.

Der LongRanger ist ein siebensitziger Hubschrauber mit einer angegebenen Reisegeschwindigkeit von 110 Meilen pro Stunde, einer Reichweite von 330 Meilen und einer Flugdauer von etwa drei Stunden.

Während immer mehr Details über den Absturz bekannt werden, richtet sich die Aufmerksamkeit auch auf die Todesopfer - insbesondere auf Escobar, dessen Tod einen großen Verlust für die globale Transportbranche darstellt.

Escobar war globaler CEO für Bahninfrastruktur bei Siemens Mobility mit Sitz in Berlin.

In seiner mehr als 25-jährigen Karriere hatte er Führungspositionen in Europa, den Vereinigten Staaten und Südamerika inne, unter anderem als Präsident und CEO von Siemens Spanien und als Leiter der regionalen Aktivitäten in Ländern wie Frankreich, Portugal, Italien und Nordafrika.

Escobar war bekannt dafür, Innovationen in der Bahntechnologie voranzutreiben, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen und die digitale Transformation in großen Verkehrsnetzen voranzutreiben. Zu Beginn seiner Karriere war er auch in New York in der Unternehmensstrategie tätig, was seine Verbindung zu der Stadt, in der sich der Unfall ereignete, noch vertiefte.

Sein Tod sowie der seiner Frau und seiner Kinder hat in der internationalen Verkehrs- und Ingenieurgemeinschaft Trauer ausgelöst.

Er hatte mehrere akademische Abschlüsse, darunter einen Executive MBA der IE Business School, einen MBA der Universidad de Alcalá und einen Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen (Elektrotechnik) der Universidad Pontificia Comillas in Madrid.