
Französische Polizei schnappt Louvre-Diebe: Wie die Ermittler sie aufgespürt haben und wer sie sind
Es klingt wie aus einem Hollywoodfilm – und doch ist es bittere Realität: Der spektakuläre Juwelenraub aus dem Pariser Louvre beschäftigt weiterhin ganz Frankreich. Nun ist der Polizei ein wichtiger Schlag gelungen. Zwei Männer aus einem Vorort von Paris wurden festgenommen. Sie sollen an dem millionenschweren Diebstahl beteiligt gewesen sein, bei dem wertvolle Kronen und Schmuckstücke aus der berühmten Apollo-Galerie entwendet wurden.

Nutzer ist der Meinung, dass hier Profis am Werk waren | Quelle: Facebook/Bild
Wie die französische Polizei bestätigte, wurde einer der Verdächtigen am späten Samstagabend am Flughafen Charles de Gaulle gestellt – gerade in dem Moment, als er versucht haben soll, ein Flugzeug nach Algerien zu besteigen. Der zweite mutmaßliche Täter wurde kurz darauf gefasst, als er offenbar nach Mali reisen wollte. Beide Männer stammen aus Seine-Saint-Denis, einem nördlichen Vorort von Paris, und sind den Ermittlern aus früheren Einbruchsfällen bereits bekannt.
Ein entscheidender Hinweis führte die Polizei auf ihre Spur: DNA-Spuren, die an einem Helm am Tatort gefunden wurden, konnten einem der Verdächtigen zugeordnet werden. Die Ermittler überwachten daraufhin seine Telefonate und Bewegungen – schließlich klickten die Handschellen.

Nutzer hält die Tat der Diebe für „doof“ | Quelle: Facebook/Spiegel
Nach Informationen aus Ermittlerkreisen sollen beide Männer aktive Rollen beim Überfall am 19. Oktober gespielt haben. An diesem Morgen stürmten vier maskierte Täter das Museum, kurz nachdem es für Besucher geöffnet hatte. Mit einem sogenannten mobilen Lastenaufzug – einem umgebauten Transportfahrzeug mit ausfahrbarer Leiter – gelangten sie über ein Fenster in den zweiten Stock.
Dort, in der prunkvollen Apollo-Galerie, zerschlugen sie mit einem Winkelschleifer die Vitrinen, in denen unter anderem die „Napoleon-Juwelen“ und die „französischen Kronjuwelen“ ausgestellt waren. Innerhalb weniger Minuten verschwanden sie mit mehreren Schmuckstücken – darunter Kronen, Halsketten und Ohrringe, besetzt mit Tausenden Diamanten und Edelsteinen.

Besucher vor dem Louvre | Quelle: Getty Images
Der Gesamtwert des Diebesguts: rund 102 Millionen Dollar. Ein Raub, der Frankreich erschüttert hat – nicht nur wegen des materiellen Schadens, sondern auch wegen seines symbolischen Gewichts. Denn viele der gestohlenen Stücke stammen aus der Zeit Napoleons und seiner Frau – Schätze, die als Teil des nationalen Erbes gelten.
Innenminister Laurent Nuñez lobte die Arbeit der Ermittler öffentlich: „Ich möchte den Ermittlern meinen herzlichsten Glückwunsch aussprechen, die unermüdlich gearbeitet haben und stets mein volles Vertrauen hatten.“ Und fügte entschlossen hinzu: „Wir werden mit derselben Entschlossenheit weitermachen!“

Touristen vor dem bekannten Louvre | Quelle: Getty Images
Doch der Fall ist längst nicht abgeschlossen. Zwei weitere Tatverdächtige befinden sich noch auf der Flucht. Die Spur führt nach bisherigen Erkenntnissen über die Autobahn A6 in Richtung Lyon. Ob die Männer das Land bereits verlassen haben, ist unklar. Ebenso offen bleibt, wo sich die geraubten Juwelen derzeit befinden.
Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati bezeichnete die Tat als „eine einfache, aber spektakuläre Operation“. Ob es Helfer im Inneren des Museums gab, wird derzeit intensiv geprüft. Die Ermittler schließen nicht aus, dass die Räuber genaue Kenntnisse über die Sicherheitsvorkehrungen und den Aufbau der Apollo-Galerie hatten.

Die Galerie mit französischen Gemälden im Louvre-Museum war bei ihrer Wiedereröffnung drei Tage nach dem Einbruch, der sich am 26. Oktober 2025 in Paris ereignet hatte, ein echter Publikumsmagnet. | Quelle: Getty Images
Auch Präsident Emmanuel Macron äußerte sich zu dem Vorfall. Er sprach von einem „Angriff auf ein Erbe, das wir lieben, weil es Teil unserer Geschichte ist“. Entsprechend groß ist der Druck auf die Behörden, den Fall schnell aufzuklären.
Für viele Franzosen hat dieser Raub nicht nur einen materiellen, sondern vor allem einen emotionalen Wert. Die Vorstellung, dass ein solches Symbol nationaler Geschichte in wenigen Minuten aus einem der bestbewachten Museen der Welt verschwinden konnte, sorgt für Entsetzen – und zugleich für Faszination.

Ein Wachmann steht am 26. Oktober 2025 in Paris vor der Pyramide du Louvre | Quelle: Getty Images
Während die Polizei weiter fieberhaft nach den flüchtigen Tätern und den verschwundenen Kostbarkeiten sucht, wächst die Hoffnung, dass zumindest ein Teil der Juwelen bald wieder in den Louvre zurückkehren wird – dorthin, wo sie hingehören: ins Herz der französischen Geschichte.
Wir berichteten über den Vorfall:
Am Samstagmorgen gegen 9:30 Uhr kam es im Louvre-Museum in Paris zu einem der spektakulärsten Kunstraube Europas. Mehrere Täter drangen mitten am Tag in das weltberühmte Museum ein, nutzten laut Medienberichten einen mobilen Kran, zerschlugen ein Fenster und verschwanden nach wenigen Minuten mit wertvollen Kunst- und Schmuckstücken.
Der Vorfall ereignete sich im Nordflügel des Gebäudes, während bereits Besucher durch die Ausstellungen gingen. Sicherheitskräfte lösten sofort Alarm aus, doch die Täter entkamen noch bevor sie eingreifen konnten. Der Louvre wurde evakuiert und für den Rest des Tages geschlossen.

Eine Person steht hinter dem Fenster, durch das die Diebe eingestiegen sind, die am Vortag acht unbezahlbare königliche Schmuckstücke aus dem Louvre-Museum gestohlen haben, in Paris am 20. Oktober 2025. | Quelle: Getty Images
Nach Angaben der französischen Behörden handelte es sich um einen koordinierten und professionell geplanten Raub. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Gruppe über genaue Kenntnisse der Museumsstruktur verfügte. Mehrere Sicherheitskameras zeichneten Teile des Überfalls auf, die derzeit von der Kriminalpolizei ausgewertet werden.
Videoaufnahmen zeigen, dass der Überfall weniger als fünf Minuten dauerte. Die Täter bewegten sich gezielt und schienen genau zu wissen, wo sich die wertvollsten Exponate befanden. Die französische Kulturministerin bestätigte, dass der Angriff auf einen Saal mit Schmuck aus der Zeit der französischen Monarchie gerichtet war.

PARIS, FRANKREICH - 20. OKTOBER: Blick auf den Louvre Paris, wo die Menschen Schlange stehen, am 20. Oktober 2025 in Paris, Frankreich. Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati kündigte die Schließung des weltberühmten Kunstmuseums am X an, da der Raubüberfall kurz nach der Öffnung des Louvre stattfand. | Quelle: Getty Images
Nach offiziellen Angaben wurden acht bis neun historische Schmuckstücke gestohlen. Während das französische Kulturministerium von acht bestätigten Objekten spricht, berichten Medien wie People und Reuters von neun Zielobjekten, wovon acht endgültig entwendet wurden. Der Gesamtwert wird auf über 100 Millionen Euro geschätzt. Laut dem Bericht des Magazins People handelt es sich um folgende Stücke:
- Eine Tiara aus dem Saphir-Set der Königinnen Marie-Amélie und Hortense.
- Eine Halskette aus demselben Set.
- Einen einzelnen Ohrring aus der Kollektion.
- Ein Smaragdhalsband der Kaiserin Marie-Louise.
- Ein Paar Smaragdohrringe derselben Serie.
- Eine Tiara der Kaiserin Eugénie.
- Eine große Brosche („bodice knot brooch“) der Kaiserin Eugénie.
- Eine sogenannte Reliquien-Brosche mit religiösen Gravuren.
Laut People wurde zudem eine Krone der Kaiserin Eugénie erbeutet, die später unweit des Museums entdeckt wurde – diese Angabe ist bislang nicht offiziell bestätigt.
Die Beute stammt aus der Sammlung „Trésors Impériaux“, die Schmuckstücke aus der Kaiserzeit des 19. Jahrhunderts zeigt. Diese Juwelen galten als Teil des französischen Nationalerbes. Jedes Stück war in einer Panzervitrine ausgestellt und mit Bewegungs- und Temperatursensoren gesichert.
Ermittler untersuchen derzeit, wie die Täter trotz dieser Sicherungen eindringen konnten. Auffällig ist, dass kurz vor dem Überfall eine Überwachungskamera im Nordflügel ausfiel. Ermittler schließen einen möglichen internen Hinweisgeber nicht aus, da das Vorgehen sehr präzise und zeitlich abgestimmt war.

Ein Polizeiauto wird geparkt, während Menschen unter dem Fenster hindurchgehen, durch das die Diebe eingestiegen sind, die am Vortag acht unbezahlbare königliche Schmuckstücke aus dem Louvre-Museum gestohlen haben, in Paris am 20. Oktober 2025. | Quelle: Getty Images
Ein Teil der Ermittlungen konzentriert sich auf Aufnahmen aus dem Umkreis des Museums. Zeugen wollen einen weißen Lieferwagen in der Nähe gesehen haben, der möglicherweise als Fluchtfahrzeug diente. Die Polizei prüft derzeit diese Hinweise gemeinsam mit Interpol und der Kunstfahndung des französischen Innenministeriums.
Der Louvre selbst hat nach dem Raub zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen eingeführt. Einige Ausstellungsräume bleiben bis auf Weiteres geschlossen, während Techniker die Systeme prüfen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnete den Diebstahl als „Angriff auf das kulturelle Erbe unseres Landes“.
Im Netz wurde der spektakuläre Louvre-Raub auch mit Humor kommentiert. Zahlreiche Nutzer machten sich über die Einfachheit des Vorgehens lustig. Ein besonders geteilter Kommentar lautete:
„Die ganze Zeit über dachte ich in den Filmen über Raubüberfälle, dass ich mich in den Hauptrechner hacken, die Sicherheitskameras umgehen und die Ampeln von Rot auf Grün schalten müsste. In Wirklichkeit brauchte ich nur eine Leiter und eine Vespa lol.“
Auch andere reagierten mit ironischen Beiträgen. Einer schrieb:
„Ich wette, sie haben ChatGPT gefragt, wie man die Sicherheitsvorkehrungen umgehen kann, und es hat gesagt: ‚Zieh eine Sicherheitsweste an und nimm eine Leiter, niemand wird etwas vermuten.‘“
Diese Kommentare verbreiteten sich schnell in den sozialen Netzwerken – viele Nutzer fanden sie komisch, andere sahen darin eine bitterböse Satire über die Leichtigkeit, mit der ein derartiger Raub offenbar möglich war.
Kunstexperten warnen, dass die gestohlenen Stücke wahrscheinlich nicht als Ganzes weiterverkauft werden können. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit und ihres historischen Werts könnten die Juwelen auf dem Schwarzmarkt kaum unauffällig gehandelt werden. Fachleute vermuten daher, dass die Täter die Steine einzeln veräußern wollen.
Trotz intensiver Ermittlungen fehlt bislang jede Spur der Diebe. Die französische Polizei hat eine Sonderkommission eingesetzt, die eng mit internationalen Behörden zusammenarbeitet. Ziel ist es, die Schmuckstücke unversehrt wiederzufinden und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Der Raub im Louvre hat die Welt erschüttert – nicht nur wegen der verlorenen Kunstwerke, sondern auch, weil er zeigt, wie selbst eines der sichersten Museen der Welt innerhalb weniger Minuten verwundbar sein kann.
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