„Wir verabschieden uns“: Dieses legendäre Trio verlässt RTL – ihre letzte Show

Es ist ein Moment, den viele TV-Fans nicht so schnell vergessen werden: Am Samstag, dem 6. Dezember 2025, verabschiedet sich eines der kultigsten Moderatorenteams Deutschlands von der großen RTL-Showbühne.

Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Barbara Schöneberger – ein Trio, das jahrelang für Chaos, Charme, Improvisationstalent und echte Fernsehgeschichte stand – kehrt für einen letzten Abend in der Sendung „Denn sie wissen nicht, was passiert – Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show“ zurück.

Was als Unterhaltungsexperiment begann, wurde zu einem der markantesten Formate im RTL-Programm. Nun endet diese Ära mit einer Abschiedssendung, die emotionaler kaum sein könnte. Sieben Jahre lang sorgte das Trio immer wieder dafür, dass kein Abend so verlief wie geplant. Genau das war das Erfolgsrezept: Eine Show ohne Vorbereitung, ohne Textkarten, ohne Sicherheitsnetz – und mit Moderator:innen, die nie wussten, ob sie gleich vor Millionen Menschen spielen, moderieren oder spontan in einer völlig absurden Situation landen.

Für viele Zuschauer wurde dieses unvorhersehbare Konzept zu einer willkommenen Abwechslung in der deutschen TV-Landschaft. Und für RTL zu einem Aushängeschild, das zelebrierte, was Live-Fernsehen im besten Fall sein kann: überraschend, lebendig, manchmal chaotisch, aber immer unterhaltsam.

Der diesjährige Abend bekommt jedoch eine tiefere Bedeutung. Thomas Gottschalk hatte sich nach Bekanntwerden seiner Krebserkrankung ausdrücklich einen großen Abschied gewünscht. RTL kommt diesem Wunsch nach – und macht die Ausgabe vom 6. Dezember 2025 zu einer letzten gemeinsamen Feier für das Kult-Trio.

Für Gottschalk, der mit seiner unverwechselbaren Mischung aus Humor, Gelassenheit und Improvisationskunst mehrere Generationen geprägt hat, wird es ein besonderer Moment. Doch auch für seine langjährigen Weggefährten Barbara Schöneberger und Günther Jauch schließt sich damit ein Kapitel, das sie selbst über Jahre hinweg bereichert hat.

RTL-CCO Inga Leschek fand klare Worte für den bevorstehenden Abschied. „Wir verabschieden uns von einem ikonischen TV-Trio, das Unterhaltung geschaffen hat, wie man sie nicht erfinden kann“, erklärte sie. Ihr Dank richtete sich an drei Persönlichkeiten, die – jede auf eigene Art – das Format unverwechselbar gemacht haben. Sie erinnerte an schräge Kostüme, an Spiele, die regelmäßig im kontrollierten Chaos endeten, und an Momente, in denen Gottschalk, Jauch und Schöneberger lachend und verzweifelt zugleich an der Finalwand hingen. Leschek betonte, niemand habe so sehr gezeigt, wie groß Unterhaltung sein kann, „wenn man sie einfach passieren lässt“.

Dass der Abend trotz der Emotionen nicht ernsthaft oder traurig werden soll, passt perfekt zum Selbstverständnis der Show. Auch in ihrer letzten Ausgabe wird das Trio ohne jede Vorbereitung ins Ungewisse geschickt. Prominente Gäste, spontane Rollenwechsel und Spiele, die teilweise bis an die Schmerzgrenze führen – all das bleibt erhalten.

Wie immer wird erst während der Live-Sendung entschieden, wer moderiert und wer im Team für die eigene Zuschauertribüne antreten muss. Diese kleine, aber wesentliche Regel hat das Format berühmt gemacht, weil sie aus jeder Show ein Unikat machte. Und so verspricht auch der 6. Dezember ein Abend voller Überraschungen zu werden – ein letztes Mal improvisiert, unberechenbar, herzlich und chaotisch.

Auch wenn die drei Publikumslieblinge die Bühne verlassen, bedeutet dies nicht das Ende des Formats. RTL bestätigte, dass die nächste Ausgabe von „Denn sie wissen nicht, was passiert“ bereits am 13. Dezember 2025 zur gewohnten Zeit um 20:15 Uhr ausgestrahlt wird – nur ohne Gottschalk, Jauch und Schöneberger. Wie die Show künftig aussehen wird und wer das neue Gesicht des Formats sein könnte, bleibt noch offen. Doch der Sender macht klar: Die Showidee lebt weiter, selbst wenn ihre bekanntesten Stimmen Abschied nehmen.

Der Abend am 6. Dezember markiert dennoch einen Wendepunkt. Was als Unterhaltungsexperiment begann, wurde zu einem festen Bestandteil der deutschen Fernsehlandschaft. Millionen Zuschauer begleiteten das Trio durch Triumphe, Pannen und Momente echter Verbundenheit. Nun bleibt ein Abend, der gleichzeitig zurückblickt, feiert und Abschied nimmt. Für viele endet damit ein Stück TV-Geschichte – mit einem Lächeln, einem Tränchen und einem letzten, unvergesslichen Chaos-Moment.

Wie vorher berichtet:

Seit einigen Monaten war um Thomas Gottschalk etwas spürbar anders. Der sonst so souveräne Entertainer wirkte stellenweise zerbrechlicher, ruhiger und ungewöhnlich angestrengt. Für Außenstehende blieb lange unklar, was hinter dieser Veränderung stand.

Besonders bei der Bambi-Verleihung fiel vielen Zuschauern auf, dass der 75-Jährige verlangsamt und fahrig auftrat. Er verhaspelte sich, redete ungewohnt unzusammenhängend und schien zeitweise orientierungslos. Doch zu jenem Zeitpunkt wusste niemand, was wirklich in ihm vorging.

Erst jetzt wird deutlich, worauf niemand vorbereitet war. Thomas Gottschalk sagt offen: „Ich habe Krebs.“ Mit diesem Satz durchbricht er ein Schweigen, das er über Monate bewusst vor der Öffentlichkeit hielt. Seit Juli kämpft der Moderator mit einer seltenen bösartigen Erkrankung, die sein Leben vollständig verändert hat.

Die Diagnose traf ihn unerwartet und hart. Mehrere Eingriffe folgten, begleitet von intensiven Therapien und schweren Medikamenten. Gottschalk beschreibt seinen Zustand mit selten gehörter Ehrlichkeit:

„Ich war nicht darauf vorbereitet, dass mir jemals so etwas passieren könnte. Mit diesen Tabletten fühle ich mich, als würde ich mit meinem Kopf in einer Waschmaschine stecken. Ich kannte mich so selbst nicht.“

Während der Behandlungen versuchte er nach außen Stärke zu zeigen. Termine mussten verschoben werden, öffentliche Auftritte nur vorsichtig geplant werden. Auf der Bühne jedoch wollte er wirken wie immer – präsent, humorvoll, belastbar.

Bei der Bambi-Verleihung sollte Gottschalk eigentlich einen jener eleganten Abende erleben, die seit Jahrzehnten zu seinem Showleben gehören. Stattdessen entfaltete sich ein Moment, der später als Wendepunkt gelesen wurde: langsam sprechend, verhaspelt, gedanklich abschweifend – ein Bild, das erst heute verständlich wird, weil man nun weiß, welche Last er zu tragen hatte.

Als er Pop-Ikone Cher auf die Bühne bat, verstärkte sich der Eindruck seiner Unsicherheit. Sie musste ihn bremsen, als er den Faden verlor, zu lange Anekdoten anhob und selbst irritiert wirkte, während das Publikum unruhig reagierte. Rückblickend liest man in dieser Szene nicht mehr Fremdscham, sondern ein hilfloses Aufflackern einer Krankheit, die zu diesem Zeitpunkt noch im Dunkeln lag.

Zu Hause sei er tatsächlich oft wie immer gewesen, sagt seine Frau Karina. „Wir dachten, es geht ihm trotzdem gut damit. Zu Hause ist er wie immer. Witzig, frech, gut gelaunt. Erst bei der Bambi-Verleihung realisierten wir, welche Nebenwirkung diese Medikamente haben“, erklärt sie. Erst an diesem Abend wurde sichtbar, wie sehr die Therapie ihn wirklich beeinträchtigte.

Der Gala-Auftritt sorgte im Netz für Diskussionen, Häme und Ratlosigkeit. Clips verbreiteten sich schnell, Kommentare urteilten streng über seine Wortwahl und Körpersprache. Seine Verwirrtheit wurde als Schwäche oder Alterserscheinung gedeutet, ohne das tatsächliche Hintergrundwissen.

Inzwischen zeigt sich ein völlig anderes Bild. Viele, die zuvor kritisiert hatten, äußern nun Mitgefühl und Bedauern. Unter Beiträgen und Reaktionen liest man Sätze wie: „Egal, ob ich ihn mag oder nicht, wünsche keinem diese furchtbare Krankheit.“ Menschen erinnern an die vorschnellen Urteile, die man über ihn gefällt hatte, und schreiben: „… und wie sie alle über ihn geurteilt haben!“

Andere reagieren mit reiner Anteilnahme und Hoffnung. Ein Kommentar lautet schlicht und berührend: „Alles Gute Thomas! Das wünscht man niemandem 🍀🍀🍀🍀🍀“Das Stimmungsbild im Netz hat sich gewandelt – aus Spott wurde Sorge, aus Distanz Sympathie.

Gottschalk selbst zeigt sich dankbar, aber realistisch. Er weiß, dass seine Kraft begrenzt ist und dass Öffentlichkeit nicht mehr selbstverständlich sein kann. Auftritte will er künftig nur noch dann wahrnehmen, wenn seine Gesundheit stabil genug ist.

Hinter ihm liegt ein Leben voller Applaus, Kameralicht und Showtreppen. Seine Karriere hat Fernsehgeschichte geschrieben, Generationen begleitet, Familien zusammengebracht. Jetzt steht nicht die Bühne, sondern seine Genesung im Zentrum.

Viele fragen sich nun, was die Zukunft für ihn bereithält. Gottschalk selbst formuliert es vorsichtig, aber zuversichtlich – er wolle nicht zurück, sondern nach vorn sehen. Es geht ihm darum, die kommenden Monate nicht im Scheinwerferlicht, sondern im Leben selbst zu verbringen: mit Atempausen, mit Nähe, mit dem, was bleibt, wenn das Mikrofon stumm wird.

Und genau darin liegt ein neuer Anfang – vielleicht leiser, aber nicht weniger wertvoll. Nicht das letzte Kapitel, sondern ein anderes. Eines, das er diesmal nicht für das Publikum spielt, sondern für sich selbst.