
Tränen und Zweifel: Gerard Butler spricht über die Suche nach sich Selbst
Hollywood kennt ihn als kraftvollen Helden – als tapferen Krieger, stolzen König oder auch als mutigen Drachenvater. Doch hinter der Leinwand verbirgt sich ein Mann, der sich selbst lange suchen musste: Gerard Butler. Im Gespräch mit BUNTE gewährt der 55-Jährige einen berührenden Einblick in sein Innerstes – in Zeiten des Zweifelns, der Einsamkeit und des Wachsens.
Früher saß er in Anwaltskanzleien, das Jura-Diplom in der Tasche, aber ohne Erfüllung. Er spürte deutlich, dass dieser Weg nicht der seine war. In London fasste er schließlich den Entschluss, alles hinter sich zu lassen. Die Schauspielerei trat in sein Leben – fast wie eine schicksalhafte Fügung. Schon kurz darauf erhielt er eine Hauptrolle im Theaterstück Trainspotting – ein Wendepunkt, der ihn bis heute prägt.
Doch der Aufbruch war kein Selbstläufer. Zweifel begleiteten ihn, oft fühlte er sich unsicher und klein. Der Glaube an sich selbst wuchs erst mit der Zeit, mit kleinen Erfolgen, mit jeder neuen Rolle, die ihm auch von außen Bestätigung schenkte. Was ihn in diesen Momenten besonders trug, war die bedingungslose Liebe seiner Mutter – sein sicherer Hafen. Sie war Mutter und Vater zugleich, eine starke, humorvolle Frau, die ihm immer den Rücken stärkte, selbst wenn sie seine Träume nach eigenen Angaben nicht immer verstand.
Das Leben in Hollywood brachte viele Herausforderungen mit sich – darunter auch Einsamkeit. Doch Butler lernte, darin nicht nur Schmerz, sondern auch eine wertvolle Begegnung mit sich selbst zu sehen. Heute weiß er: Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht darum, authentisch zu leben.
Kraft schöpft der Schauspieler vor allem im Austausch mit vertrauten Menschen – in Gesprächen, in Offenheit und der Bereitschaft, sich verletzlich zu zeigen. Gerade diese Seiten, die er früher eher versteckte, bringen ihm heute Ruhe und innere Stärke.
Die Natur wurde mit der Zeit zu seinem Rückzugsort. Berge, Meer, Stille – draußen findet er Klarheit, dort beruhigt sich das Gedankenkarussell. Einst war sein Alltag laut und übervoll, bis er beschloss, sich aus dem Getrieben-Sein zu lösen. Der Umzug nach Malibu war mehr als ein Ortswechsel – er war der Anfang eines Lebens in Achtsamkeit. Meditieren, früh aufstehen, einfach draußen sein: All das gibt ihm heute das Gefühl, bei sich angekommen zu sein und in sich zu Ruhen.
Auch seine spirituelle Reise war tiefgreifend. Indien, Hawaii, Costa Rica – an diesen Orten hat er meditiert, geschwiegen, getrommelt und Tränen vergossen. Es war eine intensive Suche nach Klarheit, nach dem Wesentlichen. Eine Erfahrung, die ihn geprägt hat. "Die Reise nach innen ist oft die unbequemste – aber sie lohnt sich", sagt er rückblickend. Und sie geht weiter. Schritt für Schritt, ehrlich und aufrichtig – genau wie er selbst.
Gerard Butler zeigt mit diesem tiefen Einblick, dass ihm der Erfolg nicht in die Wiege gelegt wurde und dass er hart arbeiten musste, um dort anzukommen, wo er heute ist — beruflich wie auch privat.