
„Berufspöbler, Hassprediger, Miesmacher“ – Hallervorden gratuliert Gottschalk mit klarer Botschaft zum Geburtstag
Zum 75. Geburtstag von Thomas Gottschalk melden sich zahlreiche Weggefährten und Prominente mit liebevollen Glückwünschen – darunter auch Dieter „Didi“ Hallervorden. In einer ganz persönlichen Videobotschaft richtete er nicht nur warme Worte an das Geburtstagskind, sondern nutzte den Moment auch, um einen kritischen Blick auf die gesellschaftliche Stimmung zu werfen.
Ein Geburtstagsgruß – mit Haltung
„Lieber Thomas Gottschalk, auch ich möchte mich in die lange Schlange der Gratulanten einreihen“, begann Hallervorden seinen Beitrag. Mit gewohnt pointierter Sprache blickte er auf Gottschalks Karriere zurück – und lobte ihn dafür, dass er nie für Spaltung oder Provokation gestanden habe. Stattdessen habe Gottschalk „generationsübergreifend die halbe Nation vor den Bildschirm geholt“ – mit Charme, Leichtigkeit und einem Miteinander, das heute oft fehle.
Gesellschaftlicher Rundumschlag statt nostalgischer Rückblick
Hallervorden nutzte die Gelegenheit zudem, um auch das aktuelle gesellschaftliche Klima zu kommentieren: „Ich finde, in einer Zeit, wo Berufspöbler, Hassprediger und Miesmacher die Gesellschaft spalten, sollte man sich mal daran erinnern, wie Sie in Ihrer charmanten und eloquenten Art generationsübergreifend die halbe Nation vor den Bildschirm holten.“
Ein Gruß mit Nachhall
Es sei bei Gottschalk nie um das Madigmachen oder das kräftige Austeilen gegangen, fuhr Hallervorden fort. Es lebte vielmehr vom Für- und Miteinander. Dafür solle Gottschalk sich an seinem Ehrentag feiern lassen – so „wie es Ihnen gebührt“.

Thomas Gottschalk (Gastgeber) (4.v.r.), Brigitte Fischer (Saalkandidatin), Klaus-Maria Brandauer (Schauspieler), Didi Hallervorden, Andre Heller, Irmgard Kiehl, Ida Zurbriggen, Rosa Wachter, (v.l.n.r.), ZDF-Live-Show "Wetten, dass; ?", Bremerhaven, 27.02.1988 | Quelle: Getty Images
Ein Gratulant mit Ecken und Kanten
Auffällig bleibt, dass Hallervorden den Entertainer siezt – ein Zeichen von Respekt, aber auch von einer gewissen Distanz. Während andere Promis wie Uschi Glas, Günther Jauch oder Barbara Schöneberger in Erinnerungen schwelgten und enge Freundschaften betonten, blieb Hallervorden sachlich – und nutzte seine Bühne lieber für gesellschaftskritische Töne.
Ein Künstler, der polarisiert
Schon vor wenigen Wochen hatte Hallervorden mit einem ARD-Auftritt für Aufsehen gesorgt, als er in einem satirischen Sketch umstrittene Begriffe verwendete. Die Reaktionen darauf waren deutlich – Kritik kam vor allem aus woken und medienkritischen Kreisen. Hallervorden selbst verteidigte sich mit dem Hinweis, Satire dürfe nicht aus Angst vor Missverständnissen verschwinden.
Auch Thomas Gottschalk wurde in den vergangenen Monaten immer wieder mit Kritik konfrontiert – und stellte sich ihr offen. Dass beide Entertainer auch mit 75 und 88 Jahren noch polarisieren, zeigt: Ihre Stimmen zählen – auch, wenn sie nicht jedem gefallen. Doch an Gottschalks Ehrentag steht eines im Mittelpunkt: die Würdigung eines Mannes, der Unterhaltung stets als Brücke verstand – und nicht als Graben.